Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
Musikantenknochen, nur hatte ich dieses Gefühl am ganzen Körper.
    Wenn ich meinem Anzug nicht bereits den Befehl zum Springen gegeben hätte, hätte es mich an dieser Stelle wahrscheinlich erwischt.
    In solchen Momenten fragt man sich, warum man eigentlich zum Militär gegangen ist - nur war ich viel zu beschäftigt, mich lange bei einem Gedanken aufzuhalten.
    Zweimal sprang ich blind über ein Gebäude und landete mitten in einer Gruppe von Einheimischen. Sofort setzte ich wieder vom Boden ab, während ich mit dem Flammenwerfer wild um mich schoß. Vorangepeitscht von solchen Erlebnissen, schloß ich ungefähr die Hälfte meiner Lücke, eine Strecke von vier Meilen, in Rekordzeit, ohne allerdings viel Schaden anzurichten. Mein Gabelwerfer hatte beim vorletzten Sprung sein Magazin leergeschossen, und als ich auf irgendeinem leeren Hinterhof landete, hielt ich kurz an, die Waffe mit meinen Reserve-Sprenggranaten nachzufüllen, während ich eine Peilung auf Ace richtete. Ich stellte fest, daß mein Abstand vom Trupp an meiner Flanke groß genug war, so daß ich daran denken konnte, meine letzten beiden Atom-Raketen auf ein geeignetes Ziel abzuschießen. Ich sprang auf das höchste Gebäude in meiner Nähe.
    Es war inzwischen so hell geworden, daß man auch mit bloßem Auge sehen konnte. Ich schob den Sucher auf die Stirn hinauf und blickte mich rasch um. Ich hatte keine Zeit, wählerisch zu sein. Ich brauchte nur irgend etwas in unserem Rücken, auf das zu schießen sich lohnte.
    Ich entdeckte eine Silhouette am Horizont, in der Richtung ihres Raumhafens - vielleicht das Verwaltungsgebäude mit der Leitstelle oder möglicherweise sogar ein Raumschiff. Fast auf der gleichen Visierlinie, nur halb so weit entfernt, stand etwas Gewaltiges, das ich jedoch mit bloßem Auge nicht näher identifizieren konnte. Die Entfernung bis zum Raumhafen überstieg fast die Reichweite meiner Rakete. Trotzdem ließ ich sie das Ziel aufnehmen und sagte zu ihr: »Los Baby, streng dich an!« Dann schickte ich sie auf die Reise, schob die letzte Rakete in den Werfer und schoß sie auf das mächtige Gebilde ab, das zwischen mir und dem Raumhafen in den Himmel ragte.
    Als ich von dem Gebäude heruntersprang, bekam es einen Volltreffer. Entweder hatte eine von diesen Bohnenstangen sich (zu Recht) gesagt, daß es sich lohnte, ein Gebäude zu opfern, um einen Mann von unserer Truppe zu töten, oder einer meiner eigenen Kollegen lud ziemlich wahllos seine Feuerwerkskörper ab. Jedenfalls wollte ich diesen Ort jetzt nicht mehr mit überhasteten Sprüngen verlassen, sondern beschloß, mich durch die Wände der nächsten Häuser hindurchzuarbeiten. Deshalb riß ich den schweren Flammenwerfer vom Rücken, als ich auf dem Boden aufsetzte, schob den Sucher wieder über die Augen und attackierte die Mauer vor mir mit einer voll aufgedrehten Schneidflamme. Ein Teil der Wand brach zusammen, und ich stürmte in das Haus hinein.
    Und dann zog ich mich mindestens ebenso rasch wieder zurück.
    Ich hatte keine Ahnung, was ich da angebohrt hatte.
    Einen Gemeinde-Gottesdienst - eine Massenherberge oder vielleicht sogar das Hauptquartier der Heimatverteidigung. Ich wußte nur, daß ich in einen großen Saal vorgedrungen war, in dem sich mehr einheimische Bohnenstangen aufhielten, als ich in meinem ganzen Leben kennenzulernen wünschte.
    Wahrscheinlich war es keine Kirche, denn jemand schoß auf mich, als ich rückwärts wieder durch die Bresche ins Freie ging. Es war nur eine Kugel, die von meinem gepanzerten Anzug abprallte und mich zum Stolpern brachte, ohne mich zu verletzen. Aber sie erinnerte mich daran, daß ich nicht abtreten sollte, ohne ein Souvenir als Erinnerung an meinen Besuch zu hinterlassen. Ich nahm den erstbesten Gegenstand, der an meinem Gürtel hing, und warf ihn in das Gebäude hinein. Ich hörte, wie er mit kreischender Stimme zu plärren anfing. Eine spontane, konstruktive Handlung, lernen wir schon in der Grundausbildung, ist besser als eine stundenlange Überlegung, wie man dieser Situation am besten begegnet wäre.
    Der Zufall wollte es, daß ich genau das Richtige tat. Es handelte sich um eine Spezialbombe, die an jeden von uns mit der Weisung ausgegeben worden war, sie nur zu verwenden, wo sie ihre Wirkung auch voll entfalten konnte.
    Das Plärren, das ich hörte, kam aus der Bombe, die in der Sprache der Eingeborenen verkündete (sinngemäß übersetzt): »Ich bin eine Dreißig-Sekunden-Bombe! Ich bin eine Dreißig- Sekunden-Bombe!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher