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Starke Knie

Starke Knie

Titel: Starke Knie
Autoren: Christian Larsen , Bea Miescher
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Babys und X-Beine beim Kleinkind – hat die Belastungsgewohnheit großen Einfluss auf die Ausgestaltung und den Erhalt gerader Beinachsen. Gewohnheit kann sich positiv oder negativ auswirken. Das ist Ihre Chance: Bei geraden und unverdrehten Kniegelenken verteilt sich die Belastung gleichmäßig und anatomisch richtig auf die innere und die äußere Gelenkfläche im Kniegelenk. Dies ermöglicht dem Knie eine gleichmäßige Lastenverteilung.
    Bei X- oder O-Beinen sieht die Situation anders aus. Bei O-Beinen drückt das volle Gewicht auf die Knieinnenseite, die äußeren Gelenkflächen klaffen auseinander. Bei X-Beinen ist es genau umgekehrt, die Außenflächen werden vermehrt belastet. Die einseitige Knorpelüberlastung kann jahrelang gut gehen. Mit der Zeit jedoch kommt es zu Knorpelschäden, Entzündungsreaktionen und schließlich zur Innen- oder Außen-Kniegelenksarthrose.
    Durch ein gezieltes Beinachsentraining können Sie der chronischen Fehlbelastung entgegenwirken. Beim Knie gilt grundsätzlich: Je früher Sie intelligente Bewegung üben, desto präventiver. Je später Sie damit beginnen, desto therapeutischer wird die Arbeit. Je mehr Zeit vergeht, desto chirurgischer wird die Gelenkerhaltung. Gelenkersatz ist dank moderner Materialien und hervorragender Operationstechnik heute auch im Knie möglich und etabliert. Ersatzteile sollen zum Zug kommen, nachdem die natürlichen und präventiven Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
    Dosierungsprobleme:
a) Hypotorsion – zu wenig Verschraubung im Knie lässt die Kreuzbänder bei gebeugtem Knie erschlaffen und stresst Meniskus wie Seitenbänder auf der Innenseite. Das Knie wird instabil. b) Hypertorsion – zu viel Verschraubung im Knie führt oft zu O-Beinen mit nach außen gerichteten Kniescheiben.
Fehlrotation: Abwürgen statt aufdrehen
    Das zweite Hauptproblem ist zu starke oder zu schwache Drehung im Bein. Die Dosierung muss möglichst genau stimmen. Hat das Bein zu wenig Drehung (Hypotorsion), dreht der Oberschenkel nach innen und der Unterschenkel zu stark nach außen. Also gerade verkehrt herum. Das typische Erscheinungsbild für X-Beine: Die Kniescheiben „schielen“ nach innen, die Füße stehen V-förmig auseinander. Für das Knie ist das verkehrte Welt. Die Folgen sind vorerst Überlastungen der Muskelansätze und des Seitenbandes auf der Knieinnenseite. Da das Innenband mit dem Meniskus verwachsen ist, sind Verletzungen des Innenmeniskus häufig. Risse und Gelenkblockaden sind vorprogrammiert. Die Verkettung misslicher Umstände setzt sich fort, später folgen Verschleiß und Arthrose.
    Selbst bei akuten Verletzungen spielt dieses Muster eine zentrale Rolle: Dreht das Hüftgelenk nach innen und der Fuß nach außen, wird das Knie falsch verdreht, anstatt richtig verschraubt! Der Schutzmechanismus wird abgewürgt, statt aufgebaut. Die Folgen sind oft Kombinationsverletzungen von Innenband, Innenmeniskus und vorderem Kreuzband. Bei der selteneren übertriebenen Verdrehung (Hypertorsion) kommt es gehäuft zu chronischen Überlastungen und Verletzungen auf der Kniegelenk-Außenseite.

Übungen
    Rotationen:
a) Der Oberschenkel wird stabilisiert, der Unterschenkel leicht nach außen gedreht. b) Rotation im Knie nach innen, die Hand begleitet sanft, der Fuß folgt über den Boden gleitend der Bewegung nach.
Pferdekopf: Nehmen Sie die Zügel selbst in die Hand!
Ziel
    Wahrnehmung der spiraligen Verschraubung im Kniegelenk, Sensibilisierung für die aktive Innenrotation des Unterschenkels bei gebeugtem Knie.
Start
    Setzen Sie sich auf einen Hocker. Der Oberschenkel ist leicht nach außen gedreht, Fuß und wenn möglich auch Knie schauen gerade nach vorn. Umfassen Sie mit der Hand den obersten Teil des Unterschenkels, gleich unter dem Knie. Stellen Sie sich Ihren Unterschenkel als Pferdekopf vor, der innere und der äußere Muskelzug des Quadrizeps (MVM und MVL) sind zusammen mit Ihren Händen die Zügel. Ziehen Sie abwechslungsweise am linken und rechten „Zügel“, um ein Gefühl für die nachfolgende Bewegung zu bekommen. Sie können die Bewegung einhändig wie abgebildet oder mit beiden Händen führen.
Aktion
    Drehen Sie den Unterschenkel leicht nach außen, der Fuß folgt der Bewegung und gleitet etwas nach auswärts. Der äußere Kniebeuger zieht den Schienbeinkopf wie ein Zügel den Pferdekopf nach außen. Jetzt ist die Innenseite dran: Drehen Sie den Unterschenkel aktiv und mit Hilfe der Hände nach innen. Der innere Kniebeuger zieht den Schienbeinkopf
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