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Stark gegen Stress

Stark gegen Stress

Titel: Stark gegen Stress
Autoren: Beobachter Buchverlag
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Engagement.
    Den Handlungsspielraum optimal nutzen
    Wie Sie Ihren Handlungsspielraum ausloten und zu Ihren Gunsten nutzen können, das ist das Kernthema dieses Buches. Denn Sie sind Eigentümer, Eigentümerin Ihres Stresshauses; Sie allein können, Sie sollen aber auch an Ihrem Gebäude Verbesserungen vornehmen.
    Im nächsten Kapitel geht es darum, wie Stress entsteht und welche Faktoren die Reaktion darauf beeinflussen. Mit diesem Wissen können Sie sich aufmachen zur Erkundung Ihres Spielraums. Denn ein Spielraum lässt sich in fast jeder Situation ausmachen – und sei er noch so klein.

Der alltägliche Stress mit dem Stress
    Natürlich gibt es die grossen Ereignisse, die uns belasten – etwa ein Verlust oder eine folgenreiche Entscheidung. Doch im Alltag sind es häufig Banalitäten, die uns zusetzen. Worauf wir reagieren und wie stark, darum geht es in diesem Kapitel.
    Stress früher, Stress heute
    Stress gibt es in allen Lebensbereichen. Deshalb bringt es langfristig nicht viel, situativ anzusetzen. Wer dagegen den eigenen Mechanismen auf die Spur kommt, der profitiert von der Erkenntnis und kann seine Stressresistenz stärken.
    Es ist erst rund 150 Jahre her, seit Menschen aus der Schweiz nach Übersee auswanderten, weil sie hier infolge der textilen Industrialisierung kein Auskommen mehr fanden und sogar unter Hunger litten. Sie waren zweifelsohne in einem grossen Stress – und nahmen beachtliche Strapazen auf sich, um diesem fern der Heimat zu entkommen. Keine Frage: Auch früher waren die Menschen enormen Belastungen ausgesetzt. Die Herausforderungen waren häufig existenzieller Natur. Es gab in Europa immer wieder Kriege, Seuchen und Krankheiten, welche die Menschen dahinrafften und Leid verbreiteten; die körperliche Arbeit war hart, Kinder gebären lebensgefährlich. Die hygienischen Bedingungen waren oft ungenügend, die Sterblichkeit daher hoch. An bedrohlichen und belastenden Situationen mangelte es wahrlich nicht – das Leben war sicherlich nicht weniger hart.
    Stressquelle Nummer 1: tägliche Widrigkeiten
    Viele dieser Widrigkeiten früherer Zeiten haben wir weitgehend hinter uns gelassen. Wir sind gut ernährt, die medizinische Versorgung hierzulande ist hochstehend, die Arbeitszeiten sind geregelt, der Sozialstaat funktioniert. Materiell gesehen sind die Lebensumstände zweifellos immer besser geworden.
    Aber haben wir deshalb weniger Stress? Es scheint nicht. Noch nie wurde das Wort Stress so häufig in den Mund genommen – bereits Kindern kommt es ganz selbstverständlich über die Lippen. Die Menschheit wirkt gestresster denn je, doch die Gründe dafür haben sich verändert. Der Stress kommt nicht mehr primär von aussen und in Form von einschneidenden lebensbedrohlichen Ereignissen, sondern er hat seinen festen Platz erobert in unserem ganz normalen Alltag – und wir machenihn uns gar nicht so selten auch selbst. Hektik, Leistungs- und Zeitdruck sowie Mehrfachbelastungen sind an die Stelle der früher häufig existenziellen Stresserfahrungen getreten. Hinzu kommt ein hoher Rhythmus an Veränderungen im technologischen Bereich, der uns zu regelmässigen Updates unserer Kenntnisse zwingt, damit wir den Anschluss nicht verlieren. Stressrelevant sind ferner hohe Anforderungen an die Mobilität – berufsbedingte Umzüge sind an der Tagesordnung – sowie berufliche Unsicherheiten und fehlende Verbindlichkeiten. Diese Stressoren gehen häufig einher mit Ungewissheit, Angst, Hilflosigkeit und dem Gefühl, nicht zu genügen, überholt und ausrangiert zu sein.
    Die Menge machts aus
    Im Gegensatz zu früheren Zeiten beruht Stress heute nur noch zum Teil auf Ereignissen, die unvermittelt von aussen über uns hereinbrechen. Zwar treten diese nach wie vor auf und stellen weiterhin intensive Belastungen dar, zum Beispiel Naturgewalten (Überschwemmungen, Erdrutsche, Lawinenniedergänge), Wirtschaftskrisen (umfassender Stellenabbau, Umstrukturierungen, Inflation usw.) oder persönliche Schicksale (Tod eines geliebten Menschen, Unfall, schwere Krankheit, Behinderung usw.). Rein quantitativ betrachtet sind allerdings die sogenannten daily hassles, die täglichen Widrigkeiten, relevanter: im Stau stehen, Spannungen mit Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, Zeitdruck, Hektik, Mehrfachbelastungen usw. Und, wie Studien zeigen, sind sie in ihren Folgen für Gesundheit und soziale Beziehungen häufig auch destruktiver.
    INFO Heute stressen uns vor allem die kleineren und grösseren Widrigkeiten des ganz
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