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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
Autoren: Steve White , David Weber
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bewies das Verschwinden Greuners.
    Zwei neue Gestalten traten neben Haley. Der eine war Oskar Dieter, obwohl er sich, wie stets, große Mühe gab, im Hintergrund zu bleiben. Der Zweite war Simon Taliaferro, ein Mann, den die Grenzwelter wahrscheinlich wie keinen anderen hassten.
    Taliaferro hätte Premierminister sein können, aber seine Position als Leiter seiner Delegation war seinen Hintermännern wesentlich nützlicher, und um Premier zu werden, hätte er die aufgeben müssen. Präsident hätte er andererseits nie werden können, denn dieses weitgehend machtlose Amt wurde immer noch in direkter Wahl besetzt. Als Erbe einer der Reeder-Dynastien, die ihre ganze politische Macht eingesetzt hatten, um ihren Würgegriff auf die Wirtschaft der Außenwelten zu verfestigen, hätte er niemals genug Stimmen bekommen. Neunzig Prozent allen Frachtguts der Föderation wurde in Schiffen befördert, die Magnaten der Konzernwelten gehörten, dabei lagen über sechzig Prozent der Sternsysteme der Föderation im Bereich der Grenz- oder der Randwelten. Und deshalb wurde Taliaferro gehasst … und deshalb würde er jedes Mittel einsetzen, um den schnell näher rückenden Tag hinauszuschieben, an dem die Delegierten der Grenzwelten zahlreich genug sein würden, um Rechenschaft für zwei Jahrhunderte wirtschaftlicher Ausbeutung zu fordern.
    »Ladys and Gentlemen«, sagte Haley, »das Wort hat der Ehrenwerte Simon Taliaferro, Abgeordneter von Galloway’s World und Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen. Mister Taliaferro.«
    »Ich danke Ihnen, Mister Speaker.« Taliaferros dunkles Gesicht wirkte auf dem mächtigen Bildschirm unpassend jovial, und Fionnas Mund verzog sich angewidert. Es wirkte wie eine schlechte Maske, dachte sie. Eine fadenscheinige Maske für brutale Intelligenz unter einer fröhlichen Schale – und doch verlangten die Spielregeln, dass man so tat, als wäre diese Bonhomie echt.
    »Meine Damen und Herren Abgeordnete«, fuhr Taliaferro fort. »Ich bringe Ihnen gute Nachricht! Nach Monaten der Verhandlung kann ich jetzt mitteilen, dass uns ein Vorschlag über den vielleicht bedeutendsten Schritt in der Geschichte der Galaxis vorliegt. Präsident Zhi und Premierminister Minh haben eine direkte Mitteilung vom Khan der Orioner erhalten, überbracht von einem Gesandten mit Generalvollmacht.« Er legte eine Kunstpause ein, weil er wusste, dass er mit diesen Worten die Augen und Ohren eines jeden Delegierten auf sich gelenkt hatte. »Der Khan schlägt nichts weniger als den Zusammenschluss der Terranischen Föderation und des Khanats von Orion vor!«
    Während des letzten Satzes war seine Stimme immer lauter geworden, dennoch ging sie beinahe in dem Lärm unter, der sich bei dem Wort »Zusammenschluss« erhob. Fionna war aufgesprungen, und ihre rechte Faust ballte sich um die Oberseite ihrer Konsole.
    »Nein!«, schrie sie, doch ihre Stimme ging in dem allgemeinen Aufruhr unter. Wahrscheinlich war das ganz gut so, wurde ihr kurz darauf bewusst. Sie war die Führerin des Grenzwelten-Gremiums. Sie musste ruhig und vernünftig erscheinen. Ganz besonders vernünftig! Doch ein solcher Vorschlag kam für ihre Wählerschaft unter keinen Umständen infrage, und die Konzernwelten wussten das auch. In Wirklichkeit konnten nur dämliche bürokratieverliebte Herzwelter so blind sein und glauben, die Grenzwelten würden sich da nicht mit aller Macht dagegenstellen!
    Ihre Augen verengten sich, als sie sich auf ihren Sitz zurücksinken ließ. Natürlich wussten die Konzernwelten das, und die von Taliaferro gezeigte Freude war auf eine hässliche, eiskalte Art durchaus zu verstehen. Wie sollte die gewaltige Bevölkerung des Khanats in dieses neue zusammengeschlossene Monstrum passen? Sollten die Orioner zum ersten Mal in ihrer Geschichte so etwas wie Wahlrecht bekommen? In den Außenwelten hatte es mehr als eines Jahrhunderts langsamen, schmerzhaften Bevölkerungswachstums bedurft, um die Voraussetzung für die Delegiertenzahl zu schaffen, die erforderlich war, um ein Gegengewicht zu den Konzernwelten zu bilden. Wenn eine so gewaltige Zahl neuer Stimmen hinzukam, würde die Generalversammlung gar keine andere Wahl haben, als die Vertretungsbasis zu reduzieren … und das würde – natürlich rein zufällig – zur Folge haben, dass die spärliche Bevölkerung der Grenzwelten ihre endlich gewonnenen Sitze in der Versammlung wieder verlor.
    Sie fragte sich, wer da wohl wem was vorgeschlagen hatte? Waren die Orioner selbst
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