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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Autoren: Matthew Stover
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linken Tragfläche.
    »Mir gehen hier allmählich die Tricks aus…«
    Obi-Wan ließ den riesigen Republikkreuzer hinter sich zurück und raste dem gewölbten Rumpf eines Schlachtschiffs der Handelsföderation entgegen. Turbolaserblitze zuckten durchs All zwischen den beiden Schiffen, manche von ihnen so dick wie der Sternjäger. Es hätte Obi-Wans Ende bedeutet, von einem solchen Strahl nur gestreift zu werden.
    Er raste direkt ins brennende All.
    Er hatte die Macht, um einen Weg durch das Strahlgewimmel zu finden, aber der Tri-Jäger musste sich mit seinen elektronischen Reflexen begnügen – doch die waren ungefähr lichtschnell. Der Verfolger blieb so dicht hinter ihm, als verbände ihn ein Schleppkabel mit dem Sternjäger.
    Wenn Obi-Wan nach links flog und Anakin nach rechts – oder nach unten und oben –, versuchte der Tri-Jäger, zwischen ihnen zu bleiben, denn dadurch konnte Anakin nicht auf ihn feuern, ohne seinen Partner zu treffen. Der Droide hingegen brauchte auf niemanden Rücksicht zu nehmen: Obi-Wan raste durch einen Sturm aus scharlachroten Nadeln.
    »Kein Wunder, dass wir den Krieg verlieren«, brummte er. »Der Gegner wird schlauer.«
    »Wie bitte, Meister? Ich habe nicht verstanden.«
    Obi-Wan zwang seinen Sternjäger in eine enge Spirale in Richtung des Föderationskreuzers. »Ich fliege zum Deck!«
    »Gute Idee. Ich brauche Platz, um zu manövrieren.«
    Kanonenfeuer kam näher. Es knackte und knisterte in Obi-Wans Cockpitlautsprechern. »Nach rechts, Obi-Wan! Hart steuerbord! Lasst Euch nicht von ihm aufs Korn nehmen! R2, die Zielerfassung!«
    Obi-Wans Sternjäger flog dicht über den dorsalen Rumpf des Separatistenkreuzers. Flakfeuer flammte auf allen Seiten, als die Kanoniere des Kreuzers versuchten, ihn abzuschießen. Über die rechte Tragfläche rollte er in einen Wartungsgraben, der über die ganze Länge des Schiffes reichte. So tief und nahe über dem Deck konnten ihn die Flakgeschütze nicht mehr unter Beschuss nehmen, aber der Tri-Jäger blieb hinter ihm.
    Am Ende des Wartungsgrabens ragten die gewaltigen Streben der Kreuzerbrücke auf und ließen selbst für Obi-Wans kleines Schiff nicht genug Platz. Mit einer weiteren halben Rolle brachte er den Sternjäger aus dem Graben und an den vorderen Kanten des Brückenkomplexes empor. Ein kurzer Schub mit den unteren Düsen trug ihn an den Bugfenstern der Brücke vorbei, in einem Abstand von nur wenigen Metern. Und der Tri-Jäger folgte ihm auf genau der gleichen Flugbahn.
    »Natürlich«, murmelte Obi-Wan. »Das wäre zu leicht gewesen. Wo bleibst du, Anakin?«
    Ein Strahl verbrannte eins der Steuerelemente der linken Tragfläche – es fühlte sich wie ein Schuss in den Arm an. Obi-Wan betätigte Schalter und zog am Steuerknüppel, während R4-P17 schrill zirpte. Er aktivierte die interne Kommunikation. »Versuch nicht, es zu reparieren, R4. Ich habe es ausgeschaltet.«
    »Zielerfassung!«, ertönte Anakins Stimme. »Eröffne das Feuer – jetzt!«
    Obi-Wan drosselte das Triebwerk der intakten rechten Tragfläche maximal, und der Sternjäger raste in einem schwer zu kontrollierenden Bogen nach oben. Im gleichen Augenblick vernichteten Anakins Kanonen den letzten Tri-Jäger.
    Obi-Wan ging auf Umkehrschub und hielt seinen Sternjäger an der blinden Stelle hinter der Brücke des Kreuzers an. Einige Sekunden lang hing er dort und versuchte, Atmung und Herzschlag zu beruhigen. »Danke, Anakin. Das war… danke. Das ist alles.«
    »Dankt nicht mir. R2 hat gezielt und geschossen.«
    »Ja. Wenn du möchtest, kannst du deinem Droiden für mich danken. Und noch etwas, Anakin…«
    »Ja, Meister?«
    »Beim nächsten Mal bist du der Köder.«
     
    Dies ist Obi-Wan Kenobi.
    Ein phänomenaler Pilot, der nicht gern fliegt. Ein fantastischer Kämpfer, der lieber nicht kämpft. Ein Unterhändler ohnegleichen, der es vorzieht, in einer stillen Höhle zu sitzen und zu meditieren.
    Jedi-Meister. General der Großen Armee der Republik. Mitglied des Jedi-Rats. Und doch, tief in seinem Innern, glaubt er, dass er nichts von alldem ist.
    Tief in seinem Innern fühlt er sich noch immer wie ein Padawan.
    Es ist eine Binsenwahrheit des Jedi-Ordens, dass die Ausbildung eines Ritters erst dann beginnt, wenn er zum Meister geworden ist, dass er alles Wichtige seiner Meisterschaft von seinem Schüler lernt. Obi-Wan fühlt diese Wahrheit jeden Tag.
    Manchmal träumt er von seiner Zeit als Padawan. Er träumt davon, dass sein Meister Qui-Gon Jinn nicht im plasmagespeisten
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