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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Autoren: Matthew Stover
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wenden. Nicht einmal Kenobi und Skywalker.
    Und so sehen sich die Erwachsenen in der Galaxis die HoloNetz-Bilder ohne Hoffnung in ihren Herzen an.
    Denn sie sehen nicht das prismatische Aufblitzen der Realraum-Reversion, weit außerhalb des planetaren Gravitationsschachtes. Denn sie sehen nicht die beiden Sternjäger, die ihre Hyperantriebringe absprengen und mit feuernden Bordkanonen in den Schwarm der Separatistenjäger rasen.
    Zwei Sternjäger. Jedi-Sternjäger. Nur zwei.
    Zwei genügen.
    Zwei genügen, denn die Erwachsenen irren sich, und ihre Kinder haben Recht.
    Zwar ist dies das Ende des Zeitalters der Helden, aber es hat sich seine Besten bis zum Schluss aufgespart.

 
     
     
     
     
     
    ERSTER TEIL
    Sieg

D ie Dunkelheit ist großzügig.
    Ihr erstes Geschenk ist Geheimhaltung: Unsere wahren Gesichter liegen in der Dunkelheit unter unserer Haut, unsere wahren Herzen liegen noch tiefer im Schatten. Aber die größte Geheimhaltung liegt nicht im Schutz unserer verborgenen Wahrheiten, sondern darin, uns vor den Wahrheiten der anderen zu schützen.
    Die Dunkelheit schützt uns vor dem, was wir nicht zu wissen wagen.
    Ihr zweites Geschenk ist tröstende Illusion: die Entspannung von sanften Träumen in der Umarmung der Nacht, eine Schönheit, die Vorstellungskraft jenen Dingen gibt, die im grellen Tageslicht abstoßend wären. Doch der größte Trost ist die Illusion von der vorübergehenden Natur der Dunkelheit: dass jeder Nacht ein neuer Tag folgt. Denn es ist der Tag, der vorübergeht.
    Der Tag ist die Illusion.
    Das dritte Geschenk ist das Licht selbst: Tage werden durch die Nächte definiert, die sie trennen, und Sterne werden durch die unendliche Schwärze definiert, die sie umgibt – die Dunkelheit umarmt das Licht und bringt es aus ihrem eigenen Zentrum hervor.
    Mit jedem Sieg des Lichts ist es die Dunkelheit, die gewinnt.

1. KAPITEL
Anakin und Obi-Wan
     
    F lakfeuer blitzte auf allen Seiten. Noch lauter als das Prasseln von Splittern am Cockpit und das Knurren des Sublichttriebwerks waren das Fauchen und Dröhnen der knapp am Sternjäger vorbeirasenden Strahlen, die aus den Turbolasern der nahen Großkampfschiffe stammten. Manchmal führte der spiralförmige Sturzflug so nahe an destruktiver Energie vorbei, dass die energetischen Druckwellen den Sternjäger zur Seite warfen. Wenn das geschah, prallte der Kopf des Piloten an die Stützen des Sessels.
    Derzeit beneidete Obi-Wan Kenobi die Klone – sie hatten wenigstens Helme.
    »R4«, sagte er über die interne Kommunikation, »kannst du was mit den Trägheitskompensatoren anstellen?«
    Der Droide in der linken Tragfläche des Sternjägers pfiff etwas, das verdächtig nach einer menschlichen Entschuldigung klang. Die Falten fraßen sich tiefer in Obi-Wans Stirn. R4-P17 hatte zu viel Zeit mit Anakins exzentrischem Astromech verbracht; er übernahm R2-D2s schlechte Angewohnheiten.
    Neues Abwehrfeuer schlug ihm entgegen. Er griff in die Macht und suchte nach einem sicheren Weg durch die Schrapnellschwärme und zischenden Netze aus Partikelstrahlen.
    Es gab keinen.
    Er biss die Zähne zusammen und steuerte den Sternjäger um eine weitere Explosion herum, die imstande gewesen wäre, die Panzerung wie die Schale einer überreifen ithorianischen Sternenfrucht platzen zu lassen. Er hasste diesen Teil. Er hasste ihn.
    Das Fliegen war für Droiden bestimmt.
    Es knackte in den Cockpitlautsprechern. »Es gibt keinen Droiden, der besser fliegen könnte als Ihr, Meister.«
    Die neue Tiefe in der Stimme überraschte ihn noch immer. Die ruhige Zuversicht. Die Reife. Erst in der letzten Woche schien Anakin ein Zehnjähriger gewesen zu sein, der ihn mit Fragen über die erste Form des Lichtschwertkampfs bedrängt hatte.
    »Entschuldigung«, brummte er, zog den Sternjäger nach unten und wich dadurch einem weiteren Turbolaserstrahl aus, der in einem Abstand von nur einem Meter vorbeigleißte. »Habe ich das laut ausgesprochen?«
    »Selbst wenn das nicht der Fall wäre… Ich weiß, was Ihr denkt.«
    »Tatsächlich?« Er sah durchs transparente Cockpitdach und stellte fest, dass sein früherer Padawan kopfüber flog, wie ein Spiegelbild – ohne den Transparistahl zwischen ihnen hätten sie sich die Hände schütteln können. Obi-Wan lächelte. »Ein neues Geschenk der Macht?«
    »Nicht der Macht, Meister. Erfahrung. Das denkt Ihr immer.«
    Obi-Wan hoffte noch immer, etwas vom alten großspurigen Grinsen Anakins in seiner Stimme zu hören, aber das war nie der Fall.
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