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Star Wars™ Die Geißel (German Edition)

Star Wars™ Die Geißel (German Edition)

Titel: Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
Autoren: Jeff Grubb
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zuschoss.
    Mander parierte die Energieladung und versuchte, sie zu seinem Angreifer zurückzuschicken, doch es gelang ihm bloß, sie in die Regalreihen mit Grabtafeln abzuwehren. Innerlich fluchte er über seinen Mangel an Können. Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert, wiederum aus der Nähe des Lagerhauseingangs, und wieder schickte Mander – wenn auch nur um Haaresbreite – den Energieimpuls zur Seite, der daraufhin die Wand hinter ihm versengte. Mander rief sich ins Gedächtnis, dass er sich in einem Holzgebäude voller leicht entflammbarer Leichentücher befand. Zu viele solcher schlecht gezielten Abwehrmanöver durfte er sich nicht erlauben. »Ich kann den ganzen Tag so weitermachen«, log er in die Dunkelheit. »Warum kommen Sie nicht raus, und wir reden über die Sache?«
    Vor dem Türrahmen zeichnete sich ein Schatten ab, und einen Moment lang war Mander sich sicher, dass sein Angreifer versuchen würde zu fliehen. Stattdessen trat eine einzelne Gestalt in ein rechteckiges Feld aus Mondlicht – eine Frau. Rauch quoll aus dem Lauf ihres schweren DL -22-Blasters. Sie war fast so groß wie Mander, und selbst in dem trüben Licht konnte Mander erkennen, dass ihre Haut von sattem Blau war, mit gelben Wirbeln auf den Wangen. Ihr langes Haar – von dunklerem Blau, fast von der Farbe der Nacht – trug sie vorn kurz und hinten zu einem dicken Zopf geflochten. Dann musste sie wohl eine Pantoranerin sein, genau wie Toro. Ihre Lippen waren ein schmaler, grimmiger Strich, und in ihren Augen blitzte Zorn.
    »Warum schießen Sie auf mich?«, fragte Mander ruhig, als wäre es für ihn vollkommen normal, dass in einem Lagerhaus auf ihn gefeuert wurde.
    »Ich bin hier, um Gerechtigkeit zu üben«, sagte sie, und die Mündung des Blasters ruckte in die Höhe. Instinktiv hob Mander das Lichtschwert, um sich zu verteidigen, doch sie feuerte nicht.
    »Gerechtigkeit ist gut«, entgegnete Mander, bemüht, lässig zu klingen. »Ich suche ebenfalls nach Gerechtigkeit. Vielleicht könnten Sie mir dabei helfen, sie zu finden.« Er hielt inne und fügte hinzu: »Wissen Sie, einst habe ich einen Pantoraner in den Wegen der Macht unterwiesen.«
    Diesmal schoss sie tatsächlich, und Mander stürzte beinahe rücklings auf den Abfallhaufen, als er seine Klinge hochriss – im allerletzten Moment, und es gelang ihm auch nur, den Laserschuss nach oben abzuwehren, nicht hinter sich. Das gedämpfte Splittern eines zerschmetterten Oberlichts war zu vernehmen.
    »Dann seid Ihr derjenige, der für Toros Tod verantwortlich ist«, sagte die Pantoranerin. Ihre Worte waren so scharf wie die Schneide einer Vibroklinge.
    »Sind Sie eine Verwandte von ihm?«, fragte Mander, der sich auf eine weitere Salve vorbereitete, die jedoch nicht kam.
    »Seine Schwester.«
    Mander zwang sich, sich zu entspannen oder zumindest den Eindruck zu erwecken, als würde er das tun. Er deaktivierte das Lichtschwert, obgleich er sich nicht sicher war, ob er es schnell genug wieder einschalten könnte, falls sie sich entschloss, auf ihn zu feuern. »Dann sind Sie Reen Irana«, sagte er. »Toro hat mir von Ihnen erzählt.«
    Der Blaster ruckte einen Moment nach vorn, in seine Richtung, aber die Pantoranerin schoss nicht.
    Mander setzte rasch nach: »Als Toro starb, war ich nicht hier, sondern hielt mich in der Akademie auf Yavin 4 auf. Ich kam erst her, als uns die Nachricht erreichte. Um herauszufinden, was passiert ist, und um Toros Mission zu Ende zu bringen.«
    Der Blaster wankte, nur ein bisschen, aber zumindest gab sie es auf, auf den Jedi zu zielen. Selbst im Mondlicht konnte er die Tränen in ihren Augenwinkeln glitzern sehen. »Es ist trotzdem Eure Schuld«, brachte sie schließlich mühsam hervor. Ihre Stimme war rau vor Kummer. Mander wartete, um ihr Zeit zu geben, ihre Gedanken zu sammeln. »Toro war ein Träumer, und Ihr nahmt ihn unter Eure Fittiche, um ein Jedi zu werden, und jetzt ist er tot. Dafür seid Ihr verantwortlich.«
    Mander kehrte seine Handflächen nach außen und sagte schlicht: »Ja.«
    Dieses Schuldeingeständnis verblüffte Reen. Anscheinend hatte sie damit gerechnet, dass der Jedi viele Dinge sagen würde, bloß nicht das.
    Mander sah die junge Pantoranerin durchdringend an – er konnte die Ähnlichkeit zu Toro in ihrem Gesicht sehen. Er fuhr fort: »Ja, ich bin für seinen Tod verantwortlich. Jedermann unternimmt seine Lebensreise allein, aber ich habe Ihren Bruder ausgebildet, und er war in Jedi-Angelegenheiten hier auf Makem Te. Also, ja,
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