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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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zu meditieren, wenn der düstere Makel von Darth Ramages Wissen aus seinem Bewusstsein getilgt wäre. Jetzt war es endlich so weit.
    Das Bäumchen stand tatsächlich noch genau dort, wo er es zurückgelassen hatte, doch es sah beträchtlich gesünder aus als zuvor. Dass Sacha sich gut um seinen Schützling gekümmert hatte, zeigte sich nicht zuletzt in dem reparierten Nährstoff- und Bewässerungsgerät. Sie hatte sogar das Sith-Lichtschwert wieder in seinem Versteck verstaut.
    Jax ging zu dem Bäumchen hinüber, hielt sein Gesicht an das weiche, silbrig grüne Blattwerk und atmete den harzigen Duft tief ein. Er nahm den Baum mitsamt Topf und allem Drum und Dran aus dem Nährstoffbehälter und setzte sich damit auf den Boden der Kabine, um sich in die Arme der Macht sinken zu lassen.
    Die Macht floss Pflanzensaft gleich durch dieses Bäumchen, wurde ihm klar, von den Wurzeln bis in die Nadelspitzen und in die Atmosphäre hinaus, sie durchdrang den Boden unter ihren Landestützen, den Raum, in den sie in Kürze springen würden – und ihn selbst ebenso. Die Macht war das grenzenlose, unveränderliche Bindegewebe des Universums, das ihn mit den Jedi verband, die ihm vorausgegangen waren, und mit den Jedi, die nach ihm kommen würden.
    Die Macht hatte ihn mit Laranth verbunden und würde dies auch auf ewig tun. Er wollte sie nicht loslassen. Jetzt wusste er mit der Wucht einer Offenbarung, dass es keinen Grund für ihn gab, an etwas festzuhalten, das ohnehin immer da sein würde.
    Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.
    Wie oft hatte er diese Worte schon gedacht oder ausgesprochen? Doch erst jetzt verstand er wahrhaftig, was sie bedeuteten. Sie bedeuteten, dass es keinen Anlass für Trauer gab, keinen Anlass für Rache.
    Vor seinem geistigen Auge pulsierte die Aura des Bäumchens, und er spürte, wie sich Wärme über ihn herabsenkte. Zum ersten Mal seit einer scheinbaren Ewigkeit fühlte er sich vollends mit der Macht verbunden – darin verwurzelt, genau wie Laranths Baum. Ihm wurde bewusst, dass er sich selbst von der Macht abgeschnitten hatte – dass er seinen eigenen »Baum« entwurzelt hatte. Nach dem Kampf gegen Darth Vader war er müde gewesen, doch die Macht war unerschöpflich. Das hatte er vergessen – er hatte sich selbst vergessen.
    Inmitten seiner Meditation gewahrte er eine weitere Präsenz im Raum. Er öffnete die Augen und sah einen Mann – attraktiv, wenn auch mit etwas gestrenger Miene, mit einer schlichten Tunika und Hose bekleidet. Jax brauchte einen Moment, um ihn zu erkennen – nicht an seinem Aussehen, sondern anhand der unverwechselbaren Machtaura, die ihn umgab. Jax starrte ihn an, diesen Droiden, der sein bester Freund war, der den Glauben nie verloren hatte, dass er zurückkehren würde, während nahezu alle anderen ihn aufgegeben hatten.
    »Tut mir leid«, sagte Jax zu ihm. »Ich weiß, dass ich – eine ganze Weile in den Wäldern war. Wie der Vater, so der Sohn, schätze ich.«
    »Nein, zum Glück nicht. Dir stehen Mittel zur Verfügung, die dein Vater nicht hatte.«
    »Ich hatte dich.«
    Der Droide schwieg einen Moment lang und sagte dann: »Du hattest die Macht – und das, was auf diesem Sith-Holocron gespeichert ist, und die Gabe, das alles zum Guten einzusetzen. Diese Projektion, die du am Ende eingesetzt hast, um Vader abzulenken, war ausgesprochen effektiv.«
    Jax sah den Droiden durchdringend an. »Was meinst du damit? Welche Projektion? Den Aethersprite ?«
    »Nein, ich meine das Spektralbild, das du benutzt hast, um mich zu verbergen, als ich mich angeschlichen habe. Diesen Lichtblitz. Dadurch hat Vader mich erst gesehen, als es bereits zu spät war.«
    »Ich … Das war ich nicht«, sagte Jax. »Zumindest nicht bewusst. Ich dachte, du wärst das. Ich habe die Machtsignatur der Quelle gespürt – genau wie Vader.«
    Der Droide schüttelte den Kopf. »Ich war das nicht.«
    »Aber wer …« Jax hielt inne und blickte auf das Bäumchen hinab, das vor ihm auf dem Tisch stand. »Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht«, murmelte er.
    I -Fünf legte den Kopf auf die Seite – eine fragende Geste, die gleichzeitig gespenstisch vertraut und vollkommen neu war. »Was bedeutet?«
    »Was, schätze ich, bedeutet, dass wir einfach weitermachen. In welcher Form …« Er brach ab, um den humanoiden Droiden zu mustern. »… und in welcher Funktion auch immer. Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Wir geben uns niemals dem Bösen geschlagen, und wir ergeben uns
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