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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
Autoren: Christie Golden
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sahen.
    Janeway winkte sie naher und deutete dann auf die Projektionsfelder der wissenschaftlichen Station. Sie beobachtete, wie Chakotay und Paris einen wortlosen Blick wechselten; vermutlich gingen ihnen die gleichen Gedanken durch den Kopf wie zuvor auch ihr.
    Harry Kim hatte bereits eine Datenverbindung hergestellt, saß an seiner eigenen Station und wertete Informationen aus. Er gab sich alle Mühe, ruhig und unbeteiligt zu wirken. In seinen Zügen war aber auch tatsächlich die Erinnerung an frühere Enttäuschungen erkennbar.
    Die Sensoren zeigten ein Sonnensystem, in dem nicht nur die Anomalie existierte, sondern auch mehrere Planeten. Doch die waren für Janeway von zweitrangiger Bedeutung.
    »Wie Sie sehen, deutet alles auf ein Wurmloch hin, meine Herren«, sagte sie. »Aber das hier beunruhigt mich«, fügte sie hinzu und zeigte auf ein Diagramm.
    Es handelte sich um das grafisch aufbereitete Ergebnis einer vom Computer durchgeführten Analyse.
    Danach gab es in dem Sonnensystem vor der Voyager starke Gamma- und Röntgenstrahlenaktivität; hinzu kam eine beträchtliche Menge von degenerierter Materie.
    Chakotays Gesicht konnte ebenso ausdruckslos sein wie das des Vulkaniers Tuvok, aber diesmal sah Janeway, wie ein Schatten der Sorge auf die Miene des Indianers fiel.
    Tom Paris versuchte, intelligent auszusehen und Verwunderung aus seinen Zügen fernzuhalten. Trotzdem gab es einige Hinweise, die Janeway zu dem Schluß gelangen ließen: Der Navigator verstand nicht alle Situationsaspekte. Nun, er leistete Erstaunliches, wenn es darum ging, ein Raumschiff zu steuern. Aber vielleicht hatte er das wissenschaftliche Studium während seiner Ausbildung an der Starfleet-Akademie vernachlässigt.
    »Normalerweise gehen solche Strahlungsmuster nicht von einem Wurmloch los, sondern von einem schwarzen Loch«, erklärte Janeway.
    »Die Unterschiede zwischen den energetischen Strukturen der beiden genannten Phänomene sind nicht sehr groß«, stellte Tuvok fest. »Über viele Jahrzehnte hinweg glaubte man, daß ein Wurmloch nicht außerhalb eines schwarzen Lochs existieren kann.«
    Paris schnaubte leise. »Mit einem Wurmloch im Innern eines schwarzen Lochs läßt sich nichts anfangen.
    Es könnte uns vielleicht zum Alpha-Quadranten zurückbringen, aber nur in ziemlich zusammengequetschter Form.«
    Janeway trat zum Kommandosessel, setzte sich und schlug die Beine übereinander. »Lieutenant Paris hat recht mit seinem Einwand. Wir sind Singularitäten bereits näher gewesen, als uns lieb war. Mr. Kim, wie weit kämen wir von unserem gegenwärtigen Kurs ab, wenn wir beschlössen, uns der Anomalie zu nahem?«
    Kim sah auf die Anzeigen. »Nicht sehr weit, Captain. Wir fliegen fast geradewegs darauf zu.«
    Janeway traf eine Entscheidung. »In dem Fall sehen wir uns die Sache aus der Nahe an. Mr. Paris, nehmen Sie alle notwendigen Kurskorrekturen vor.«
    Paris saß bereits, und seine Finger huschten mit geübtem Geschick über die Navigations-kontrollen. »
    Kurs korrigiert, Captain.«
    Janeway unterdrückte ein Gähnen. »Wir sollten nichts überstürzen. Warp zwei. Mr. Kim, behalten Sie die Indikatoren im Auge. Ich möchte die Anomalie aus sicherer Entfernung sehen.« »Ja, Ma’am…
    Captain«, verbesserte sich Kim rasch.
    Janeway brauchte keinen Blick in Richtung des Einsatzoffiziers zu werfen, um zu wissen, daß er errötete.
    Er wußte genau, daß sie es nicht mochte, >Ma’am< genannt zu werden.
    Sie lehnte sich zurück und wartete. Nach einer Weile mußte sie sich erneut bemühen, nicht zu gähnen.
    Die erste Aufregung war verschwunden, und nun spürte sie das Resultat einer langen schlaflosen Nacht.
    Sie spielte mit dem Gedanken, Chakotay das Kommando zu übergeben und den Bereitschaftsraum aufzusuchen, um dort eine Tasse Kaffee zu trinken, als Kims Stimme ertönte.
    »Captain, die Sensoren erfassen… Wrackteile.«
    »Auf Impulsgeschwindigkeit gehen. Visuelle Anzeige.«
    Der Hauptschirm zeigte zunächst nichts anderes als schwarzes All und glühende Sterne.
    »Vergrößerung.«
    Jetzt gerieten sie in Sicht: die geborstenen Reste von Raumschiffen. Janeway beugte sich vor.
    »Das gefällt mir nicht. Nein, ganz und gar nicht.« Sie klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Janeway an Neelix.« Sie wartete einige Sekunden lang, bekam jedoch keine Antwort. »Bitte melden Sie sich, Neelix.«
    »Captain…« Normalerweise klang der Talaxianer immer recht munter, aber diesmal sprach er eher undeutlich - Janeway hatte ihn
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