Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
Autoren: Christian
Vom Netzwerk:
sagte
    Boracca. »Ich hoffe, daß sich Gelegenheit für mich
    ergibt, die Voyager zu besuchen.«
    »Vielleicht«, entgegnete Chakotay unverbindlich.
    Captain Janeway dachte an die Erste Direktive und
    wollte zunächst einen besseren Eindruck in Hinsicht auf den technischen Entwicklungsstand der Ryol gewinnen, bevor sie Besuche auf der Voyager erlaubte. Er selbst glaubte, daß eine Tour durch den Kontrollraum und die Mannschaftsquartiere der Ryol-Gesellschaft kaum
    schaden konnte, obgleich es besser sein mochte, den
    Maschinenraum aus einem eventuellen
    Besichtigungsprogramm auszuklammern, zumindest bis
    sie mehr über die Bewohner dieses Planeten wußten.
    Sie betraten die Pyramide, und in ihrem Innern
    erwartete sie ein großer Ballsaal. Ryol und Starfleet-Angehörige unterhielten sich dort. Von der hohen Decke herabhängende Lampen drehten sich langsam, schufen
    dadurch ein sich ständig veränderndes Wechselspiel
    aus Licht und Schatten. Diffuse Wolken aus
    Aromastoffen zogen hin und her. Auf einer Bühne in der Mitte standen drei Ryol-Musiker. Ihre Instrumente
    blieben Chakotay fremd, doch die Musik war sehr
    lebhaft. Es klingt nach einer Mischung aus terranischen Kahjpsomelodien und einer bolianischen
    Hochzeitsgigue , dachte der Erste Offizier. Er sah sich um und stellte fest, daß B’Elanna Torres in einer Ecke stand und mißmutig aus einem kristallenen Kelchglas
    trank. Sie wirkte fehl am Platz und schien sich alles andere als wohl zu fühlen. Arme B’Elanna , dachte Chakotay. Es gehörte nicht gerade zu ihren starken
    Seiten, sich unter die Leute zu mischen. Das war
    vermutlich einer der Vorteile des Maquis gegenüber
    Starfleet – Maquisarden brauchten keine höflichen
    Gespräche bei diplomatischen Anlässen zu führen.
    Eine Bewegung an seiner Seite lenkte Chakotay ab. Er senkte den Kopf und bemerkte ein seltsames Wesen in
    unmittelbarer Nähe. Es schien sich um einen Primaten zu handeln, dessen dichtes rotes Fell auch den größten Teil des Gesichts bedeckte und eine Feststellung des Geschlechts unmöglich machte. Das Geschöpf reichte
    dem Ersten Offizier nicht einmal bis zur Hüfte und
    machte einen fast ausgemergelten Eindruck.
    Spindeldürre Arme zitterten unter dem Gewicht eines
    dreieckigen Tabletts, auf dem Gläser mit sprudelnder orangefarbener Flüssigkeit standen. Chakotay
    beobachtete, daß die Hände – oder Pfoten – des
    Wesens sechs Finger aufwiesen.
    »Sucrusso-Elixier«, erklärte Boracca. »Das ist ein mit Kohlensäure versetzter Fruchtsaft, der sehr erfrischend wirkt.«
    »Äh… danke.« Chakotay nahm ein Glas entgegen. Das
    kleine Wesen eilte fort, um andere Gäste zu bedienen.
    Der Erste Offizier wartete darauf, daß Boracca eine
    Erklärung in Hinsicht auf das Wesen anbot, doch die
    Ryol schwieg. Schließlich sagte er: »Entschuldigen Sie bitte, aber das Geschöpf, das uns die Gläser brachte…
    Was hat es damit auf sich?«
    »Geschöpf?« Ein oder zwei Sekunden lang wirkte
    Boracca verwirrt. »Oh, Sie meinen den Neffaler.«
    »Neffaler?« wiederholte Chakotay.
    »Nützliche Tiere«, sagte die Ryol. »Sie können so
    dressiert werden, daß sie in der Lage sind, einfache Arbeiten zu verrichten. Es mangelt ihnen an Ästhetik, zugegeben, obwohl wir sie regelmäßig waschen und es
    nicht an Pflege mangeln lassen.«
    Chakotay runzelte die Stirn. »Sind sie intelligent?«
    »Wohl kaum!« Boracca lachte bei der Vorstellung.
    »Ohne uns würden sie noch immer in Baumwipfeln
    schnattern.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Chakotay diplomatisch. Ihm war nicht klar, was er dazu sagen sollte, sah sich erneut im Ballsaal um. Er wußte jetzt, wonach es Ausschau zu halten galt, und deshalb fiel es ihm nicht weiter schwer, mehrere Neffaler zu erkennen: Sie eilten in der Menge hin und her, boten ihre Tabletts den Ryol und Starfleet-Gästen an. Manche von ihnen trugen Speisen, andere
    Getränke. Hier und dort waren einige der affenartigen Wesen damit beschäftigt, leere Gläser einzusammeln
    und aufzuräumen. Sie wirkten nicht wie Tiere, sondern wie Bedienstete.
    Chakotay erinnerte sich daran, daß Menschen über
    Jahrtausende hinweg Tiere für die Arbeit eingesetzt
    hatten – fast alle intelligente Spezies blickten auf eine entsprechende Geschichte zurück. Gerade deshalb
    mußte er sich davor hüten, hier und jetzt voreilige
    Schlüsse zu ziehen. Ihm stand es nicht zu, darüber zu urteilen, wie die Ryol andere Lebensformen auf ihrem Planeten behandeln sollten – erst recht nicht nach dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher