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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
Autoren: David Mack
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nicht Deckers Natur, einem Geheimnis wie dem des von Masada entdeckten Meta-Genoms den Rücken zuzuwenden. Fast noch schwieriger war es für ihn, von der Erforschung der gänzlich unbekannten Taurus-Region abgezogen zu werden, um stattdessen normale Grenz-Patrouillen zu fliegen. Aber als die Sterne auf dem Hauptschirm verschwommen vorüber zogen und die
Constellation
Richtung Heimat flog, wusste er, dass die Arbeit, die er und seine Crew hier – Hunderte von Lichtjahren von zuhause entfernt – begonnen hatten, ohne Zweifel in sehr guten Händen war.

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Kapitel 1
     
    Captain James T. Kirk wanderte durch die belebten Korridore der
Enterprise
. Er ging zügig und entschlossen, aber in Wahrheit wanderte er seit über einer Stunde ziellos durch das Schiff. Ihn verfolgten die Erinnerungen an Delta Vega. Nacht für Nacht suchten ihn Gary Mitchells milchig-trübe Augen heim. Sie hatten diese Farbe angenommen, als eine rätselhafte Macht seinen besten Freund so grausam verändert hatte. Mit diesen Augen erwartete er ihn in seinen Träumen. Er war durch seine Hand gestorben. Sein gespenstisches Starren glich einem stummen Vorwurf, dem nicht zu entkommen war.
    Scotty war mit den technischen Geräten, die er von der Lithium-Abbaustation auf Delta Vega hatte retten können, in der Lage gewesen, die Maschinen der
Enterprise
neu zu starten. Dennoch war die aktuelle Geschwindigkeit des Schiffes immer noch einiges vom Maximum entfernt. Mit dem derzeitigen Tempo würden sie die nächstgelegene Basis der Föderation erst in sieben Monaten erreichen. Die Entfernung zum Territorium der Föderation war so gewaltig, dass das Flottenkommando Kirks Bericht über die zurückliegenden Ereignisse trotz Subraumfunk vielleicht noch gar nicht empfangen hatte. In diesem Bericht hatte er die Geschehnisse um Mitchell vereinfacht, wenn nicht gar beschönigt, dargestellt. Er schämte sich nicht dafür, trotz der Tatsache, dass sein Freund versucht hatte, das Kommando über die
Enterprise
zu übernehmen und seine neuen psionischen Kräfte gegen Kirk einzusetzen. Der junge Captain rief sich permanent ins Gedächtnis, dass das Wesen, das das Leben seiner Crew und die Existenz des Schiffes aufs Spiel gesetzt hatte, nicht Gary Mitchell gewesen war. Nicht im eigentlichen Sinn. Nachdem die
Enterprise
mit dem Versuch gescheitert war, die Energie-Barriere am Rand der Galaxie zu durchbrechen, hatte sich Mitchell – und später auch die Psychiaterin Dr. Elisabeth Dehner – als Folge dieser Erfahrung in etwas anderes, etwas Schreckliches verwandelt. Kirk glaubte fest daran, dass sein Freund nicht der begangenen Grausamkeiten und des Mordes fähig gewesen wäre. Darum hatte er in seinem Logbuch vermerkt, dass Gary Mitchell „in Ausübung seiner Pflicht“ gestorben war.
    Als Kirk an der Tür zum Speisesaal vorüber ging, öffnete sie sich und das Aroma von frischem Kaffee lockte ihn hinein. Dr. Mark Piper saß alleine an einem Tisch und inhalierte genüsslich und mit geschlossenen Augen den heißen Dampf, der von seinem polierten Aluminium-Becher aufstieg.
    Als er das Geräusch der sich schließenden Türen hörte, öffnete der im Alter ergraute Mediziner die Augen. „Morgen, Captain“, sagte er mit belegter Stimme. Kirk beantwortete den Gruß mit einem Nicken. „Ist es denn schon Morgen?“ Er warf einen Blick auf den Schiffs-Chronometer, der über der Tür des Speisesaals hing.
    „Es ist fast 0100“, erwiderte Piper. „Technisch gesehen ist es bereits Morgen.“ Er schlürfte vorsichtig aus seinem Becher.
    „Wahrscheinlich haben Sie Recht“, sagte Kirk mit einem schwachen Lächeln. „Machen Sie die Nacht durch?“
    „Ein Notruf,“ erklärte Piper. „Nicht ernst genug, um Sie zu wecken. Aber das hat sich jetzt eh erledigt.“
    Kirk stand vor dem Nahrungsverteiler und betrachtete die Auswahl. „Wer war es?“
    „Alden“, Piper wandte sich wieder seinem Kaffee zu.
    Kirk verzichtete auf eine Auswahl und setzte sich Piper gegenüber. „Was ist passiert?“
    „Unfall im Maschinenraum.“ Er schlürfte geräuschvoll einen weiteren Schluck und setzte den Becher ab. „Während wir hier sprechen, schreibt Spock wahrscheinlich bereits den Bericht für Ihr morgendliches Briefing.“
    „Ohne jeden Zweifel“, erwiderte Kirk. Sein halb-vulkanischer Erster Offizier war in erster Linie effizient. In seiner anderen Position als Wissenschaftsoffizier konnte Spock aufgrund der Tatsache, dass Vulkanier ihre Gefühle absolut unterdrückten, mit klarer
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