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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
Autoren: David Mack
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Phaserschusses erklang, der fast ein Viertel des Felsbrockens abbrach, hinter dem Quinn in Deckung gegangen war. Der plötzliche Geruch von verschmortem Karbon und Eisen erinnerte ihn an den Gestank eines leeren Kochtopfes, den man auf der Flamme vergessen hatte. Rufe ertönten. Das Geräusch sich nähernder Fußtritte wurde lauter. Sie kamen. Er aktivierte den Zünder.
    Purpurrote Blitze erleuchteten die tiefschwarze Nacht und eine Reihe von lauten Explosionen erschütterte die Umgebung. Die leiser werdenden Detonationen vermischten sich mit der Kakophonie zahlreicher erschreckter Tiere, gefolgt von dem Quietschen und Rumpeln zersplitternder Baumstämme, die unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrachen und zu Boden stürzten. Schreie wurden laut. „Vorsicht!“ und „Alle runter!“ hörte Quinn. Ein Dutzend stattlicher Bäume stürzten in einem sich überlappenden Muster in das Flussbett, um so eine Verfolgung unmöglich zu machen. Eine dichte Rauchwolke nahm den Verfolgern die Sicht und das Prasseln vieler kleiner Feuer übertönte die Geräusche, die Quinn machte, als er seine Flucht fortsetzte. Er hörte jemanden aus der Gruppe seiner Verfolger, wahrscheinlich den Anführer, der sich vergewisserte, dass seine Leute alle in Ordnung waren. Dann gab er den Befehl zum Rückzug ins Camp.
    Quinn war froh, dass bei der Explosion niemand verletzt worden war. Schon vor langer Zeit hatte er den Wert von einfachen Lügen, klaren Fluchtstrategien und unerwarteten Ablenkungen zu schätzen gelernt. Es gab nur wenige Regeln, die er wirklich respektierte. Insgesamt sah er sich als „moralisch flexibel“ und „ethisch anpassungsfähig“ an, aber für ihn stand fest, dass kein Job in diesem Universum es Wert war, jemand anderen dafür zu töten. Verprügeln? Klar. Betäuben? Wenn es sein musste. Aber jemandem ernsthafte Verletzungen zuzufügen oder ihn zu töten – das war eine Grenze, die Quinn nur im Fall der Selbstverteidigung überschritt.
    Wenige Minuten später überquerte er den Gipfel des Hügels und gelangte auf dessen steilere und steinigere Seite. Er kletterte über einige lose Steine auf die
Rocinante
zu. Unter einem geräumigen Überhang aus Schiefer stand sein Schiff geschützt im Dunkeln. Der zentrale Rumpf war wie ein langer dünner Keil geformt. An den Seiten waren zwei schwerfällige Warpgondeln angebracht, die imposant wirkten und in der Länge beinahe zwei Drittel der Hauptsektion ausmachten. Die Navigationsruder, die normalerweise in einem sanften Winkel von den Warpgondeln abstanden, standen aufrecht inmitten der Landekonfiguration. Die
Rocinante
war dunkelgrau, sah man von den etwas helleren Flecken ab, an denen die Außenhülle im Laufe der Zeit in der einen oder anderen außerirdischen Schiffswerft häufig mehr schnell als gut repariert worden war. Das aus vier Sitzen bestehende Cockpit verbarg sich hinter einer getönten Scheibe.
    Quinn schritt über die tiefen Furchen, die sein Schiff bei der Landung in den Fels geschnitten hatte. Er zog die Bedienungseinheit unter seinem Gürtel hervor. Als er den Code in die Fernbedienung eingab, um den Bauch des Schiffes zu öffnen, zitterten seine Finger immer noch – eine körperliche Reaktion auf die geistige Erkenntnis, fast erschossen worden zu sein. Die Tür öffnete und senkte sich mit einem hydraulischen Zischen. Kleine Wolken aus undichten Kühlmittel-Leitungen senkten sich herab wie der Geist eines Wasserfalls, als Quinn die Rampe zum Schiff hinaufstieg. Als er das Schiff betrat, aktivierte er einen Schalter, um die Rampe zu schließen, und machte sich auf den Weg in das Cockpit. Mit einem erstickten Keuchen und einem mahlenden Geräusch schloss sich die Rampe hinter ihm in dem Moment, als er erschöpft in den Sitz fiel.
    Quinn schwitzte. Schweißtropfen rannen an seinem Gesicht und an seinen Armen herab. Sein Atem ging flatternd. Er sah sein ausgezehrtes Spiegelbild in der getönten Frontscheibe und registrierte bestürzt, wie wenig freundlich die Jahre ihn behandelt hatten.
Man wird wirklich nicht jünger, das ist verdammt sicher
, räumte er sich selbst gegenüber ein.
In letzter Zeit verlasse ich mich immer mehr auf mein Glück – dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob ich mir, was das Glück angeht, noch so sicher sein darf
.
    Er streckte die linke Hand aus und begann Schalter umzulegen, um die Bord-Systeme hoch zu fahren, während seine rechte Hand an den Kontrollen des Impulsantriebs und der Warpspulen arbeitete. Von einem Geistesblitz
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