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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
Autoren: David Mack
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hielt er die Position, obwohl er inzwischen der Überzeugung war, seine Knie würden sich nie wieder durchbiegen lassen. Endlich packten die letzten zwei Minenarbeiter ihre Karten zusammen. Sie ließen ein elastisches Band um den Stapel schnappen und diesen auf dem Tisch liegen, als sie aufstanden, das Licht im Gemeinschaftsraum ausschalteten und aus der Tür hinaus in die Dunkelheit gingen. Diese wurde nur an einigen Stellen von einem schwachen, leicht orange schimmernden Leuchten erhellt, das von den Lampen ausging, die an schlaffen Drähten zwischen den Hütten hingen. Trotz der vielfältigen Geräuschkulisse aus dem Dschungel um ihn herum, hörte Quinn jeden einzelnen schlurfenden Schritt, als die beiden sich auf dem schlammigen Weg entfernten und auf der anderen Seite der Siedlung langsam außer Sicht gerieten. Ihre verschwommenen Schemen näherten sich einem Gebäude. Das sich wiederholende Geräusch von Stiefeln, die klopfend von Schlamm befreit wurden, hallte bis zu ihm herüber. Als die beiden endlich ihre Hütte betraten, verklang es und die Tür schlug geräuschvoll hinter ihnen zu.
    Quinn gab seine Position auf, entfernte das dichte Gewächs und die herumhängenden stacheligen Reben und bewegte sich auf das Camp zu. Ein arthritischer Schmerz in seinen Knien mahnte ihn, die Geschwindigkeit zu verringern, aber die Aussicht, seinen Auftrag ab jetzt rasch und einfach hinter sich zu bringen, trieb ihn an. An der Waldgrenze verharrte er kurz. Es gab kein Anzeichen von automatischen Überwachungsgeräten – keine Kameras, Bewegungsmelder oder Selbstschussanlagen. Nicht, dass er welche erwartet hatte, aber die Anwesenheit eines Sensorengitters im Minencamp hatte dennoch seinen Argwohn geweckt. Dies war nicht die Art von Ausrüstung, die man normalerweise in zivilen Händen vermutet hätte. Ganz hatte bei der Auftragserteilung nicht erwähnt, wie er von der Anwesenheit des Geräts hier auf Ravanar IV erfahren hatte, und Quinn war schlau genug gewesen, nicht danach zu fragen.
    Er legte die Hand auf die Betäubungspistole in seinem Holster. Der Weg war verlassen. In der Ferne kreischte etwas dreimal in schneller Folge und etwas anderes grollte zur Antwort. Mit der Hand am Griff entfernte er sich von den Bäumen und ging vorsichtig hinüber. Der matschige Staub unter Quinns Stiefeln machte aus jedem Schritt ein Abenteuer. Er war glitschig wie geronnenes hydraulisches Schmieröl und stank wie die offene Kanalisation von Korinar. Einige schnelle Schritte, und er verbarg sich wieder im Dunkeln. Verstohlen warf er einen Blick um eine Ecke, auf den dunklen, kurzen Weg zwischen den Hütten und dem Lagerhaus. Er war leer, und während Quinn hinüber lief, suchten seine Füße bei jedem Schritt die trockenste – und damit auch leiseste – Stelle des Weges.
    Das Sensorengitter war größer, als er es erwartet hatte. Ganz’ Zeichnung des Geräts enthielt keine Größenangaben und hatte Quinn glauben lassen, dass er es einfach abbauen und unter den Arm klemmen konnte. Die zylindrische Maschine war jedoch beinahe so groß wie Quinn selbst, und wenn seine Einschätzung des Duranium-Gehalts korrekt war, mindestens zweimal so schwer. Er dachte kurz darüber nach, den Frachtflieger eines Minenarbeiters zu stehlen, bis ihm einfiel, wie viel Lärm der Gleiter machen würde.
Das verfluchte Ding wird das ganze Lager aufwecken
, schimpfte er stumm vor sich hin.
Das hier wäre viel einfacher, wenn mein Schiff einen Transporter hätte
. Er hatte oft mit dem Gedanken gespielt, einen zu installieren, aber die limitierte Energiekapazität seiner Maschinen hätte es notwendig gemacht, ein anderes System von vergleichbarem Energieverbrauch dem Transporter zu opfern. Unglücklicherweise wären dafür nur die Trägheitsdämpfer infrage gekommen – und da sie es waren, die ihn bei einem normalen Flug durch das All davor bewahrten, sich spontan in organischen Matsch zu verwandeln, war Quinn eher abgeneigt, sie einzutauschen.
    In ihm formte sich ein Gedanke:
Ich könnte einfach nur die relevante Komponente stehlen und das Energiemodul zurücklassen. Ich nehme einfach den Teil mit, um den es eigentlich geht
. Er nahm das Gerät stärker in Augenschein und erkannte, dass das obere Segment den Sensorgenerator enthielt, den er – wenn er es erst einmal von dem viel größeren und schwereren Energiemodul getrennt hatte – aus eigener Kraft würde fort bringen können. Er griff in die tiefer gelegenen Taschen an seinen Hosenbeinen, fand dort die
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