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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Autoren: Dayton Ward
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Ratlosigkeit. „Was zum Teufel ist hier los?“
    Ein schwaches, schrilles Winseln, das durch die ganze Kommandozentrale schallte, erstickte jede Antwort, die Nogura oder irgendein anderer hätte geben können, im Keim. Cooper sah sich nach der Quelle des Geräusches um, fand aber nichts, das ihm außergewöhnlich vorkam. Aus dem Winselgeräusch wurde ein Heulen, mit jeder neuen Sekunde intensivierte sich seine Stärke. Schließlich konnten die Anwesenden nicht anders, als sich die Hände in einem vergeblichen Versuch, sich gegen den schrillen Angriff zu schützen, auf die Ohren zu pressen.
    „Woher kommt das?“, rief Dunbar über den Lärm, die Augen fest geschlossen.
    Cooper war sich schon sicher, dass sein Trommelfell platzte, als das Geräusch plötzlich verschwand. An seiner Statt erschien eine leuchtende Kugel oberhalb des Konferenztisches, die stetig heller und größer wurde. Cooper sah, wie sie sich wand und ausdehnte, bis sie die Konturen einer humanoiden Lebensform angenommen hatte. Binnen Sekunden zerschmolz sie und verfestigte sich, und aus dem Licht entstanden Gesichtszüge, Haare und Kleidung. Als das Gleißen verschwand, blieb etwas zurück, das wie ein männlicher Mensch von vielleicht siebzig Erdjahren aussah, mit tiefen Falten auf der Stirn sowie um Augen und Mund. Graue Strähnen durchzogen seine schwarzen Haare und den Bart, und er trug eine schlichte braune Kutte, an deren Kragen weiße Verzierungen angebracht waren, die sich bis zur Brustmitte hinzogen. Mit Augen, die voller Trauer zu sein schienen, blickte der Mann auf die Besatzung der Kommandozentrale.
    Oder voller Resignation
, dachte Cooper.
    „Sieht aus wie eine Projektion“, sagte Jackson.
    Nogura machte einen Schritt nach vorne, um die Erscheinung genauer betrachten zu können. „Aber von wo wird sie projiziert?“
    Die Antwort darauf lieferte die Erscheinung selbst.
    „Mein Name ist Ayelborne, vom Planeten Organia“
, sagte die Gestalt und faltete die Hände vor der Brust.
„In diesem Augenblick haben sich die militärischen Streitkräfte eurer Föderation und des Klingonischen Imperiums im Orbit meines Planeten und an anderen Orten des Weltalls einander genähert – bereit, wenn nicht sogar willens, einen Krieg anzuzetteln. Würdet ihr eure Feindseligkeiten allein auf euch beschränken, wären wir gewillt, euch zu gestatten, euch gegenseitig auszulöschen. Doch bedroht euer Konflikt die Leben Millionen Unschuldiger, und dies können wir nicht zulassen. All eure Apparate der Gewalt strahlen momentan eine Temperatur von 177 Grad Celsius ab. Sie sind unbenutzbar. Dieser Zustand herrscht in beiden Flotten gleichermaßen. Es wird keine Schlacht geben.“
    „Soll das ein Scherz sein?“, fragte Jackson und wechselte einen ungläubigen Blick mit Cooper.
    Ayelborne fuhr fort.
„So, wie ich jetzt vor euch stehe, stehe ich auch auf dem Heimatplaneten eurer Föderation und dem des Klingonischen Imperiums. Sofern sich nicht beide Seiten auf eine sofortige Beendigung der Feindseligkeiten einigen, werden all eure bewaffneten Streitkräfte, wo immer sie auch sein mögen, umgehend aus dem Verkehr gezogen.“
    Cooper spürte, wie seine Kinnlade herunterfiel, und begriff allmählich, wie gewaltig das, was er da hörte, war. Wer war dieser Ayelborne? Was war Organia für ein Planet, und was musste das für ein Volk sein, das ihn seine Heimat nannte und anderen den eigenen Willen mit solcher Macht und solchem Selbstvertrauen aufzuzwängen verstand? Waren diese rätselhaften Wesen Freunde, Feinde oder selbsternannte Aufpasser?
    „Ihr müsst verstehen“
, sagte Ayelborne,
„dass wir die Einmischung in die Angelegenheiten anderer zutiefst verachten, doch lasst ihr uns keine Wahl. Wir werden euch bald wieder kontaktieren und euch unsere Aufgabe deutlich machen. Außerdem bieten wir euch dann Wege, auf denen wir euch bei der Suche nach einem Frieden zwischen euren Völkern unterstützen können.“
Erstmals seit dem Auftauchen der Erscheinung verhärteten sich Ayelbornes Gesichtszüge von einem nahezu väterlichen Ausdruck des Missfallens hin zu kalter Entschlossenheit.
„Die Wahl des Weges obliegt ganz allein euch, wie auch die Konsequenzen eurer Entscheidung allein bei euch liegen werden.“
    Weiter sagte er nichts, und einen Moment später verging seine menschliche Form in einer Kugel aus blendender Helligkeit. Abermals bedeckten die Offiziere in der Kommandozentrale ihre Ohren, als das schrille Wimmern erneut ertönte. Das Licht pulsierte,
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