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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Autoren: David Mack
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Thema. „Wann ist unsere Einsatzbesprechung?“
    „Morgen um 0900“, antwortete Reyes. „Ich werde Xiong zu Ihren Leuten auf die
Sagittarius
schicken.“ Genau auf Nassirs Reaktion achtend, fuhr er fort. „Übrigens wird Xiong Sie begleiten.“
    Zu seiner Überraschung schien die Nachricht dem Captain zu gefallen. „Hervorragend“, sagte Nassir. „Ich habe seinen letzten Besuch sehr genossen.“
    Unglaublich
, dachte Reyes.
Ein Vorgesetzter, den Xiong sich noch nicht madig gemacht hat. Vielleicht besteht doch noch Hoffnung für den Jungen
. „Schön, das zu hören“, sagte er, während sie sich ihren Weg durch ein Menschengewimmel bahnten. Es waren hauptsächlich Siedler von der
Terra Courser
, die auf den Hauptgang des Andockhafens strömten. Um dem Gedrängel schnell zu entkommen, sagte Reyes: „Ich habe Sie nun lang genug vom Frühstück abgehalten, Captain. Sollen wir uns Richtung Manóns aufmachen?“
    „Unbedingt“, antwortete Nassir.
    Sie bogen nach links zum nächsten Turbolift ab und waren der Menge so gut wie entkommen, als sie aus einigen Metern Entfernung eine Frauenstimme rufen hörten. „Diego!“
    Jeanne
. Vor Schreck blieb Reyes stehen. Er bemühte sich, nicht den Kiefer zu verkrampfen, aber es gelang ihm nicht. Nassir, der neben ihm stand, drehte sich um. Reyes fragte: „Sie kommt direkt auf uns zu, oder?“
    „Aber hallo!“, antwortete Nassir.
    Reyes schloss seine Augen. Er atmete tief ein, was ihn unglücklicherweise ganz und gar nicht beruhigte. Als er seine Augen wieder öffnete, um sich dem Unausweichlichen zu stellen, sagte er zu Nassir: „Gehen Sie schon, Captain.“
    „Ja, Sir“, antwortete er und eilte zum Turbolift. Der Deltaner hatte schon immer ein gutes Gespür dafür gehabt, wann man sich am besten aus dem Staub machte. Eine Option, die Reyes im Moment leider nicht offenstand. Als Nassir im Turbolift verschwand, drehte sich Reyes um und stand seiner Exfrau gegenüber.
    Wie so viele auf dem Mond geborene Menschen, Reyes eingeschlossen, war Jeanne Vinueza groß und langbeinig – eine der Folgen, wenn man seine Entwicklungsjahre in einer Umwelt mit niedriger Schwerkraft verbracht hat. Ihr kastanienbraunes Haar war lockig und fiel über ihre Schultern. Es war länger, als Reyes es von ihrer letzten Begegnung vor sechs Jahren in Erinnerung hatte. Sie war wie üblich sehr elegant gekleidet, trug einen Aktenkoffer mit sich und fixierte ihn mit ihren braunen Augen, während sie auf ihn zu kam. Andere Zivilisten bemühten sich, ihr Platz zu machen, wobei einige fast über ihre eigenen Füße stolperten.
    In Erwartung eines Wortgefechts senkte Reyes den Kopf und machte sich für die Standpauke bereit. Sie hielt mit leuchtenden Augen vor ihm an und stützte ihre freie Hand auf der Hüfte ab. Sie wirkte so jung wie immer und wenn Reyes nicht gewusst hätte, dass sie bald ihren fünfundvierzigsten Geburtstag feiern würde, hätte er ihr Alter auf Fünfunddreißig geschätzt.
    Einige Sekunden lang sagte keiner von beiden ein Wort. Dann blitzten ihre Augen nicht mehr wütend, sondern schelmisch. Ihre Mundwinkel zuckten, bevor sie in ein verschmitztes Lächeln übergingen. „
Hola
, Diego“, sagte sie.
    Einen unangenehmen Moment lang waren beide sich nicht sicher, wie sie einander begrüßen sollten. Ein paar unbeholfene Versuche einer freundschaftlichen Umarmung und Küsschen auf die Wange später fühlte sich Reyes sehr verlegen. Er trat einen Schritt von Jeanne zurück und schaute umher, um sicherzugehen, dass niemand aus der Besatzung der Vanguard dieses peinliche Wiedersehen mitverfolgt hatte. Hunderte schnell abgewandter Blicke ließen vermuten, dass ihnen wahrscheinlich die gesamte Station zusah.
    „So so“, begann sie zögerlich, auf der Suche nach den richtigen Worten. „Du bist jetzt also Commodore. Beeindruckend.“
    Reyes winkte ab. „Lass dich nicht von einem zusätzlichen Abzeichen täuschen. Ich bin immer noch der gleiche Idiot.“
    „

“, antwortete sie, „aber ein
beeindruckender
Idiot.“
    Er lächelte gezwungen. „Bitte sag mir nicht, dass du die letzten acht Wochen auf einem Transporter verbracht hast, nur um hierher zu kommen und mir zu schmeicheln.“
    Geschäftsmäßig antwortete sie: „Ich bin nur auf der Durchreise, auf dem Weg nach Gamma Tauri IV.“
    Das klang für Reyes nicht schlüssig. „Na, das ist ja eine Überraschung“, erwiderte er. „Hast du nicht immer gesagt, dass man dich nur über deine Leiche auf einen Kolonieplaneten
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