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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Autoren: Christopher L. Bennett
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Holotank zeigte den umgebenden Raum von diesem Blickwinkel aus, so dass
die blassen Fetzen des Gum-Nebels sie in allen Richtungen umgaben.
    Melora
konnte nicht verstehen, warum diese Region noch unerforscht war (das heißt, aus
nächster Nähe, nicht teleskopisch), da sie für jeden Astrophysiker ein
wahrgewordener Traum sein musste. Es handelte sich um eine lebhafte, turbulente
Region aktiver Sternbildung und umfasste zahlreiche Supernovaüberreste, stellare
Kinderzimmer, H-II-Gebiete, OB-Assoziationen, kometarische Globule, das ganze
himmlische Bestiarium. In ihrem Zentrum lag die Vela-OB2-Assoziation, eine der
größten, aktivsten Sternbildungszonen im Orion-Arm, und die Quelle der Energie,
die den Wasserstoff des Gum-Nebels zum Leuchten brachte, wie die Kerze im
Inneren einer japanischen Papierlaterne. Obwohl sie annahm, dass es das Ganze
für die Sternenflotte ein bisschen weniger dringlich machte, da diese im
Allgemeinen stärker daran interessiert war, neues Leben und neue Zivilisationen
zu finden. Sternbildungszonen waren außerordentlich unruhig; der Geburtsvorgang
von Sternen – und das Todesringen der kurzlebigen supermassiven Sterne, die
gestorben waren, bevor sie sich allzu weit von ihrer Geburtsstätte hatten
entfernen können – gab intensive Strahlung, Schockwellen des interstellaren
Mediums und Subraumstörungen ab. All das konnte die Bildung bewohnbarer
Planeten verhindern oder die nahegelegenen Biosphären, die sich gebildet
hatten, auslöschen.
    Aber wenn
zwei Jahrhunderte Sternenflottenerforschung eine Sache zweifellos bewiesen
hatten, dann die, dass sich das Leben immer als widerstandsfähiger und
erfinderischer erwies, als die Wissenschaft allgemein annahm, und an den
unerwartetsten Orten auftauchte. Außerdem war die Größe des Gum-Nebels enorm;
selbst mit all den Sternbildungszonen gab es immer noch mehr als genug Raum für
gastfreundlichere Planeten. Zudem gab eine mehr als fünfzigprozentige Chance,
dass man exotische Lebensformen auf Planeten finden würde, die von Strahlung
und kosmischen Turbulenzen heimgesucht wurden, so dass dieses Leben seltsame
und wunderbare Strategien anwenden würde, um zu überdauern. Darum war Norellis
hier, begleitet von Kadett Orilly, die im Hauptfach Exobiologie studierte. Ihre
Aufgabe war es, wahrscheinliche Orte zu identifizieren, um nach Leben zu
suchen, und hoffentlich ebenso einige weniger wahrscheinliche, aber dafür
interessantere.
    Melora
drehte sich anmutig um ihren Schwerpunkt, betrachtete die Weite, die sich um
sie erstreckte, und hielt Avior in der hohlen Hand. Die Simulation ließ sie
tatsächlich die Wärme spüren, die von dem zusammengeschrumpften rot-orangen
Riesen ausging. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Aus diesem Blickwinkel scheint er
gar nicht so groß zu sein. Sie sollten wirklich mal heraufkommen und es sich
anschauen.«
    »Wenn es
Ihnen nichts ausmacht, Lieutenant, würde ich meine Füße lieber fest auf dem
Boden lassen.«
    »Wie Sie
wollen, Kent. Obwohl ich gedacht hätte, dass Sie Ihre Lektion gelernt haben,
was Schwerkraft angeht.« Kurz bevor die Titan gestartet war, hatten
Norellis und die Schwerkraft eine kleine Meinungsverschiedenheit in einer
vertikalen Jefferies-Röhre gehabt, aber die Argumente der Schwerkraft hatten,
wie gewöhnlich, die bessere Durchschlagskraft besessen und dem Ensign ein paar
schöne Stunden in der Krankenstation eingebracht.
    »Das habe
ich«, erwiderte der Mensch. »Die Lektion lautet, nah am Deck zu bleiben.«
    »Wie steht
es mit Ihnen, Kadett?«, fragte Melora, nachdem sie ihren Blick auf Orilly verlagert
hatte. Wenn überhaupt, schien der Kadett es noch schwerer als Norellis zu
haben. Obwohl die Pfoten der Irriolin ihr einen soliden vierfüßigen Stand auf
der Plattform verliehen, umklammerten die beiden Rüssel, die aus der
Vorderseite ihres großen, breitnackigen Kopfes ragten, die Reling fest mit
ihren vierfingrigen Händen. Die rautenförmigen Panzerschuppen, die ihren Körper
bedeckten – und die Norellis mit denen des auf der Erde beheimateten
Schuppentiers verglichen hatte –, waren vor Beunruhigung aufgestellt.
    »Nein,
danke«, sagte Orilly mit ihrer leisen Stimme, die aus dem gerundeten Mund
zwischen ihren Rüsseln drang. »Obwohl das hier eine großartige Simulation ist,
fühle ich mich nicht wohl mit all diesem … Raum. Er erinnert mich daran, wie
weit ich von … Zuhause entfernt bin.« Ihre goldbraunen Schuppen senkten sich.
    »Ach,
kommen Sie schon, Malar, es gibt noch mehr
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