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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
Autoren: Michael A. Martin
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sie trug, war die Gewöhnung an die »normale« Schwerkraft an Bord überaus mühsam.
    Die Exoframe-Servomotoren quietschen leise, als Pazlars schlanke Gestalt über den Korridor schritt. Sie bewegte sich bedächtig vorwärts, ihr aus garlanischem Holz gefertigter Gehstock unterstützte dabei die Schritt-für-Schritt-Umverteilung ihres Gewichtes. Sie sah einen Vulkanier und eine Bolianerin auf sie zukommen, nickte höflich und lächelte ihnen zu. Sie hoffte, dass man ihr die Belastung und den permanenten Schmerz nicht ansah, den die »normalen« Gravitationseinstellungen der Titan bei ihr verursachten.
    »Guten Tag, Lieutenant Pazlar«, sagte die bolianische Frau, als sie mit ihrem vulkanischen Begleiter vor ihr stehen blieb. Ihr Lächeln entblößte einen breiten Mund voller strahlender Zähne.
    »Guten Tag, Ensign Waen«, erwiderte Pazlar. Sie durchforschte ihr Gedächtnis, aber ihr wollte einfach nicht der Name des Vulkaniers mittleren Alters einfallen, obwohl er ihr einige Tage zuvor vorgestellt worden war. Ihr fiel auf, dass er sie kaum bemerkte, da er sehr vertieft in das Padd war, das er mit sich trug. »Ich hoffe, Ihr Tag verläuft gut«, sagte Pazlar, da ihr kein besseres Thema zum Plauschen einfiel.
    »Sehr gut, danke«, sagte Waen. »Wir sind auf dem Weg zum Arboretum, um zu sehen, wie sich Savaleks neue Kylo -Orchidee entwickelt.« Sie zeigte auf den Vulkanier, als sie den Namen aussprach, und deutete dann zurück in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren. »Ich nehme an, Sie wollen sich anschauen, was man mit Ihrem Quartier gemacht hat?«
    Pazlar nickte. »Ich muss zugeben, ich bin etwas nervös deswegen.«
    Waen neigte sich ihr zu und legte sich verschwörerisch den Zeigefinger auf den Mund. Pazlar bezweifelte, dass sie flüstern musste, da Savalek vollkommen von seinem Padd gefangen zu sein schien. »Ich habe ziemlich lautes Fluchen gehört, als wir an der offenen Tür vorbeigegangen sind. Ich glaube, das war diese Ferengi-Geologin.«
    Die Ferengi ? Wovon redete sie da? Warum sollte – wie war nochmal ihr Name? – warum sollte Bralik in meinem Quartier sein? Pazlar verlagerte ihr schwerfälliges Gewicht und zuckte leicht zusammen, als ihr Körper in eine andere Position wechselte. »Naja, ich denke, ich gehe am Besten mal rüber und schau mir an, was das ganze Fluchen soll.«
    »Bis später«, sagte Waen fröhlich.
    »Sei gesegnet«, antwortete Pazlar; gerade noch war ihr der bolianische Ausdruck für eine freundliche Verabschiedung eingefallen. Als sie am Ende des Korridors angekommen war, hörte sie, wie Waen dem Vulkanier neben sich etwas zuflüsterte. Sie drehte leicht ihren Kopf und sah Savalek, der ihr mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht nachstarrte. Die Bolianerin, die sich beim Flüstern ertappt fühlte, winkte Pazlar mit ihrer zierlichen blauen Hand zu.
    Worüber hatten sie getuschelt? Und was sollte dieser Blick von Savalek? Melora war solches Geflüster gewohnt; als erste Elaysianerin in der Sternenflotte war sie anfangs an einen Rollstuhl gefesselt gewesen, der die Schwerkraft aufhob und hatte später einen Exoframe-Anzug tragen müssen, der noch schwerfälliger als ihr jetziger gewesen war. Schon früh in ihrer Laufbahn hatte sie – zu Recht oder zu Unrecht – das Gefühl gehabt, dass sie von »Hoch-G-Spezies« als Krüppel betrachtet wurde. Trotz der fein umrissenen Augenbrauenwülste, die sie als Mitglied einer nichtmenschlichen Spezies auswiesen, war es ihr immer so vorgekommen, als ob es vielen ihrer Mitkadetten an der Sternenflotten-Akademie schwer fiel, sich die nahezu schwerelose Umgebung vorzustellen, aus der sie kam. Zugegeben, die Existenz eines Ortes wie der Kristallwelt – deren Schwerelosigkeit seit der Vorzeit von automatisierten Maschinenanlagen aufrechterhalten wurde – schien auf den ersten Blick allen Gesetzen der planetarischen Wissenschaft zu widersprechen. Dennoch frustrierte es Pazlar immer wieder aufs Neue, wenn andere offensichtlich nicht verstanden, dass sie bei ein G genauso fehl am Platze war, wie ein Sauerstoff atmender Terraner es in hi'Leyi'ja, der Unterwasserstadt auf Pacifica wäre.
    Schon zu Beginn ihrer Zeit unter den Menschen war sie durch das Getuschel und die »besondere« Behandlung äußerst defensiv geworden. Als sie vor etwa neun Jahren kurz als Sternenkartograph auf der Weltraumstation Deep Space 9 angestellt gewesen war, hatte sie sich eine entschieden feindliche Einstellung angeeignet. Der Arzt der Station, Julian Bashir,
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