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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!
Autoren: Torn Chaines
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schleunigst eine aufstellen müssen.
    Mit kurzen, knappen Befehlen sorgte Magnus dafür, daß sich die Soldaten nach allen Seiten verteilten und die Stellung absicherten . Es gab hier zwar nichts abzusichern, aber er mußte vor allem dafür sorgen, daß der Wurmlochausgang freigemacht wurde, damit es nicht zu Staus kam.
    Heinrich kam herübergeschlendert und drückte Lohberger die MP und den Gürtel mit den Ersatzmagazinen in die Hand. Er wirkte enttäuscht. »Das ist der größte Sandkasten, den ich jemals gesehen habe«, knurrte er. »Eine Wüste wie aus dem Bilderbuch.«
    Er wischte sich erste Schweißtropfen von der Stirn, denn es war mit 28 Grad sehr warm - wenn auch noch nicht richtig heiß. Die Luft war knochentrocken.
    Man hätte wirklich glauben können, auf der Erde zu sein, etwa in der Sahara oder im Tal des Todes - wäre da nicht dieses Licht gewesen. Dieses orangefarbene Licht, das das gesamte sichtbare Spektrum ins Rötliche verschob.
    Diese Welt ist der feuchte Traum jedes verrückten linken Spinners! dachte Magnus. Alles so schön rot hier!
    Die Ursache dieser Farbverschiebung war die gigantische orangefarbene Sonne, die knapp ein Viertel des Himmels bedeckte. Fast auf ihrer Mitte leuchtete ein deutlich sichtbares rotes Auge. Das war natürlich nicht wirklich ein Auge, sondern ein roter Zwergstern namens Aldebaran B, der sein Muttergestirn im Abstand von 607 Astronomischen Einheiten umkreiste.
    Der Wüstenplanet, auf dem man sich befand, umkreiste das Doppelgestirn noch weiter außen, denn sonst wäre ein Aufenthalt hier unmöglich gewesen. Magnus wußte von den Wissenschaftlern, daß Aldebaran A mehr als 50mal größer war als die Sonne, aber nur etwa deren zweieinhalbfache Masse hatte. Er leuchtete 156mal heller, war mit rund 3800 Grad Celsius an der Oberfläche aber deutlich kühler.
    Da seine Oberfläche aber derart gigantisch war, strahlte der Stern natürlich sehr viel mehr Energie ab als die irdische Sonne.
    Kurz mußte Magnus daran denken, daß die meisten irdischen Wissenschaftler Sonnentemperaturen heute in Kelvin angeben statt in Celsiusgraden.
    Im Reich Thule war das anders. Dort widersetzte man sich der Anglisierung - und damit Verflachung - der irdischen Wissenschaften vehement. So wurden auch die Temperaturmessungen nach wie vor nach der Skala des schwedischen Genies Anders Celsius vorgenommen und nicht nach der des englischen Emporkömmlings William Kelvin.
    Das wirklich Interessante am Aldebaran-System waren die beiden weiteren Sonnen C und D: zwei rote Zwerge von geringer Helligkeit, die einander im Abstand von knapp 40 AE umkreisten und die Sonnen A und B in ziemlich genau 2430 AE -also weit außerhalb der Planetenbahnen.
    Zu sehen waren sie nicht, und der Hauptmann wußte auch nicht, ob sie von dieser Welt aus überhaupt sichtbar waren -wenn ja, wären sie wohl kaum heller als ein gewöhnlicher Stern am Nachthimmel.
    Aber die riesige Sonne mit dem »roten Auge« am Himmel und das von ihr erzeugte rötliche Licht machten den Wüstenplaneten schon fremdartig - und unheimlich! - genug. Magnus Wittmann wollte sich lieber nicht vorstellen, wie unendlich weit entfernt er von seiner irdischen Heimat war.
    *
    Mit einem Wurmloch, über das man verfügen konnte, waren Entfernungen nur theoretischer Natur. Die Funkverbindung zum Sonderbauvorhaben III gelang ohne jede Zeitverzögerung, und nachdem feststand, daß es im bisher erkundeten Umkreis des Durchgangs keinerlei Gefahren gab, kamen Professor Schulz und seine Mitarbeiter in Scharen auf die neue Welt.
    Weitere Angehörige der Thule-Truppen, die nicht zur Sondereinheit gehörten, schafften Unmengen von Material durch das Wurmloch, überwiegend Meßgeräte und Laborzelte.
    Manfred Behrens mußte seine ganze Durchsetzungskraft aufbringen, um einen Durchgang für sich und seine Kameraleute zu ergattern. Die Fernsehtechniker stellten sofort einen tragbaren Sender auf, der Bild und Ton verzögerungsfrei zu einem Empfänger im S III und damit auf die Erde transportierte.
    Manfred sah sich mit offenem Mund auf der fremden Welt um, ergriffen von der Bedeutung des Augenblicks. Unwillkürlich suchte er Wittmanns Nähe. An der Seite seines Freundes fühlte er sich einfach sicherer.
    Er beobachtete, wie einige Techniker eine Rampe ähnlich der in der Halle unter dem Jonastal in Einzelteilen durch das Wurmloch schafften und vor ihm zusammensetzten. Sie war etwas niedriger als die auf der Erde, denn hier gab es keinen stählernen Ring, der das Portal
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