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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger.
Autoren: Dale Brown
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Waffe, setzte ein neues Magazin an und schoss aus weniger als 20 Metern Entfernung. Dieses Ziel konnte er unmöglich verfehlen – aber der Mann brach nicht zusammen. Er drehte sich sogar kurz nach dem Piloten um, der einen Schuss nach dem anderen abgab, und marschierte dann ungerührt weiter.
    Das ist er wieder!, sagte der Pilot sich. Der Zinnsoldat! Er hat überlebt! Er soll bei der Staudammsprengung umgekommen sein, aber er lebt!
    Der Zinnsoldat erreichte die Maschine drei und gab mehrere Schüsse auf ihr rechtes Hauptfahrwerk ab. Der äußere Reifen platzte, aber die F-n/ rollte auf dem inneren Reifen weiter.
    Während ihr Pilot den Unbekannten verblüfft anstarrte, sprang die behelmte Gestalt mit einem Fünfzehnmetersatz an seiner Windschutzscheibe vorbei und landete auf der linken Tragfläche.
    Über den Triebwerkseinlässen waren Lufthutzen mit Pendelklappen angeordnet die den Triebwerken zusätzlich Luft zuführten, um den verringerten Luftdurchsatz der großen Triebwerkseinlässe auszugleichen, die mit einem Drahtgitter abgedeckt waren, das Radarstrahlung absorbierte. Vor den Augen des Piloten warf der Zinnsoldat die leer geschossene Pistole in eine der offenen Lufthutzen des linken Triebwerks. Die Waffe wurde eingesaugt und zertrümmerte in Zehntelsekunden die Schaufeln der ersten Verdichterstufe. Ihre Bruchstücke wurden in alle Richtungen geschleudert, durchtrennten Treibstoff- und Hydraulikleitungen, sprengten das Triebwerk auseinander und beschädigten die linke Rumpfseite.
    Die Maschinen eins und zwei rollten mit zunehmender Geschwindigkeit davon. Der Zinnsoldat lief über die Tragfläche der demolierten Nummer drei, sprang zu Boden, rannte hinter den rollenden Jagdbombern her und aktivierte seine Gasdüsen, sobald sie wieder aufgeladen waren. Er landete genau auf der Cockpithaube der zweiten F-117, aber da er auf der weiter beschleunigenden Maschine nirgends Halt fand, schlug er gegen die Cockpitscheiben. Seine linke Faust zertrümmerte mühelos ein Seitenfenster. Das Panzerglas der Windschutzscheibe bot weit mehr Widerstand, aber einige kräftige Schläge ließen es ebenfalls zersplittern. Der Zinnsoldat griff hinein, zertrümmerte die Blickfelddarstellung über den Bordinstrumenten und angelte dann nach dem Piloten. »Er hockt auf meiner Maschine!«, brüllte der Pilot in sein Helmmikrofon, während er dem nach ihm greifenden Arm auswich.
    Als der Zinnsoldat den Piloten nicht erreichen konnte, um ihn außer Gefecht zu setzen, riss er den über seinem Kopf angebrachten Auslösegriff des Schleudersitzes ACES II herunter, während er gleichzeitig seine Gasdüsen aktivierte, um von dem Flugzeug wegzukommen. Die Raketen des Schleudersitzes schossen den Piloten auf einem Feuerstrahl aus dem demolierten Cockpit gut 50 Meter in den Nachthimmel hinauf. Sein automatisch ausgestoßener Fallschirm entfaltete sich vollständig, aber er hatte nur noch Zeit, einmal hin und her zu pendeln, bevor er auf der Rollbahn aufschlug. Der Jagdbomber rollte geradeaus weiter. Weil Treibstoffzufuhr und Stromversorgung bei Betätigung des Schleudersitzes automatisch unterbrochen worden waren, wurde er jedoch rasch langsamer, stieß jenseits der Hauptstartbahn gegen einen Strahlabweiser und blieb stehen.
    Der Zinnsoldat stand wieder auf und suchte seine Umgebung mit dem IR-Scanner ab. Townsend in der ersten F-117 konnte er nicht mehr erreichen. Bis die Gasdüsen wieder einsatzbereit waren, hatte Townsend bereits abgehoben und zog die Maschine steil in den Nachthimmel hoch. Der Mann, auf den er es abgesehen gehabt hatte, war entkommen.
    »Nun, General McLanahan«, hörte er eine Stimme aus seinem Helmfunkgerät, das er auf die Wachfrequenz eingestellt hatte. »Sie haben sich tapfer geschlagen, das gestehe ich Ihnen zu. Aber auch nur ein Flugzeug wird meine Käufer sehr glücklich machen. Gute Nacht – und viel Spaß mit dem, was von Ihrer Stadt noch übrig ist!«
    Erstaunlicherweise bot sich ihm jedoch eine letzte Chance. Ein Hubschrauber UH-1 Huey mit der Aufschrift CA NATIONAL GUARD setzte auf der Asphaltfläche vor den speziell gesicherten Hangars auf, in denen die F-117 gestanden hatten. Er war gekommen, um einige ausgewählte Männer von Townsends Stoßtrupp abzuholen, die jetzt auf den Hubschrauber zurannten. Der Zinnsoldat setzte über die Start- und Landebahnen hinweg, und als die voll beladene Maschine abhob, sprang er hoch, bekam die rechte Landekufe zu fassen, ergriff mit der anderen Hand den Lasthaken unter dem
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