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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss
Autoren: Cathy Woodman
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mein Herz beginnt zu flattern. »Du kannst die Dose öffnen und ihm ein Pfefferminzbonbon geben. Das will er nämlich. « Er nimmt sein Handy und einen Schlüsselbund vom reich verzierten Marmorsims des Kamins. »Was hältst du von Abendessen?«
    Ehe ich noch etwas sagen kann, reserviert er schon einen Tisch im Barnscote. Er nimmt die Dinge in die Hand. Ich mag das. Es ist eine der vielen Seiten, die ich an Alex mag.
    »Gut. Ich sage nur schnell meiner Mutter Bescheid, dass wir fahren. Wahrscheinlich ist sie in der Futterkammer und steckt bis zu den Ellbogen in Leinsamen und Kleiebrei.« Er lächelt mich an, und ich habe das Gefühl, die Sonne sei hinter den Wolken hervorgekommen. »Habe ich dir schon gesagt, dass du hinreißend aussiehst? «, fragt er leise.
    »Danke.«
    Er gibt mir die Schlüssel. »Warte im Wagen auf mich. Ich bin gleich bei dir.«
    Keine zwei Minuten, nachdem wir losgefahren sind, klingelt sein Handy. Er wirft mir einen Blick zu, und seine Miene zeigt keine Regung, als Sophias Stimme laut und deutlich aus dem Lautsprecher dringt.
    »Hallo, Mutter, was gibt’s denn?«
    Ich sitze mit geballten Fäusten da, und mein Herz zieht sich gehässig zusammen, als Sophia antwortet: »Ich hätte dich nicht gestört, wenn es nicht unbedingt sein müsste, Alexander, aber Stewart hat angerufen – eine seiner Kühe hat Probleme beim Kalben, und er will, dass einer von euch so schnell wie möglich vorbeikommt.«
    »Was ist mit Vater?«, fragt Alex, und in seiner Stimme mischen sich Ärger und Resignation. »Er hat heute Notdienst. «
    »Du weißt doch, dass er im Bett liegt. Sein Ischias hat ihm zu schaffen gemacht, darum habe ich ihn mit einem Schmerzmittel und einem heißen Grog nach oben geschickt. Er ist jetzt nicht in der Verfassung, ein Kalb zu holen. Eigentlich sollte er diese schwere körperliche Arbeit überhaupt nicht mehr machen. Wir brauchen einen Assistenten.«
    »Du weißt, wie Vater darüber denkt. Aber lass uns später darüber reden«, erwidert Alex ungeduldig. »Sag Stewart, dass ich unterwegs bin.«
    »Wie lange brauchst du?«
    »Zehn Minuten.« Sophia legt auf. »Tut mir leid, Maz«, sagt Alex. »Als mein Vater letztes Mal ein Kalb geholt hat, konnte er danach eine Woche nicht arbeiten.«
    »Das macht doch nichts. So etwas kommt vor.« Im Grunde bin ich sogar erleichtert, denn ich hätte keinen Bissen hinuntergebracht, trotzdem frage ich mich unwillkürlich, ob das Sophias Art ist, ihr Missfallen darüber auszudrücken, dass Alex heute Abend mit mir essen gehen wollte. »Ich warte im Wagen auf dich.«
    »Das ist nicht nötig. Lynsey hat sicher eine Tasse Tee und einen Keks für dich.«
    »Schon, aber das wäre mir unangenehm.«
    »Wegen des Hundes, habe ich recht?«, fragt Alex.
    »Ich kann den Pitts nie wieder unter die Augen treten. Nicht nach allem, was Stewart mir an den Kopf geworfen hat.« Meine Handflächen werden feucht bei dem Gedanken daran, was Stewart für ein Gesicht machte, als ich ihm sagen musste, dass Cadbury tot war.
    »Das hat er doch längst wieder vergessen«, sagt Alex. »Außerdem könnte ich Hilfe gebrauchen, um meine Sachen zur Kuhweide rauszubringen.« Er fährt auf den Hof und würgt den Motor ab. »Du hast doch nichts dagegen, mir kurz zu helfen, oder?«
    »Hast du meine Schuhe gesehen? Damit kann ich auf gar keinen Fall über einen Bauernhof laufen.«
    »Ich habe bestimmt noch ein zweites Paar Gummistiefel und etwas zum Überziehen für dich.« Alex springt aus dem Wagen und öffnet die Heckklappe. Er gibt mir ein Paar grüne Stiefel und einen mehrere Nummern zu großen Overall, der einen strengen Kuhgeruch verströmt.
    »Was machst du denn damit?« Ich deute auf das rote Spielzeugstethoskop, das auf einer der Materialkisten im hinteren Teil des Wagens liegt.
    »Meine Mutter hat es für Sebastian gekauft, als er ungefähr drei Monate alt war – sie hofft, dadurch auch die nächste Generation für die Familienpraxis zu begeistern.«
    Ich höre den Stolz in Alex’ Stimme, wenn er von seinem Sohn spricht, und ich muss gestehen, ich bewundere den hohen Stellenwert, den die Familie bei den Fox-Giffords einnimmt. Alex’ Eltern verbringen offensichtlich viel Zeit mit ihren Enkeln, obwohl diese bei ihrer Mutter leben, und Alex ist sehr fürsorglich gegenüber seinen Kindern, was vermutlich einer der Gründe ist, warum er sich nicht auf eine Beziehung einlassen will, die keine Zukunft hat.
    »Ich habe deine Eltern und deine Kinder im Krankenhaus gesehen. Sebastian
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