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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss
Autoren: Cathy Woodman
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auf dich aufzupassen, lasse ich dich mit Tripod nach draußen«, verspreche ich ihm. »Aber vorher schmiere ich dir Butter auf die Pfoten.« Ich weiß, das ist bloß ein Ammenmärchen, doch ich werde alles versuchen, damit er nicht wieder wegläuft. Hoffentlich geht es ihm wie mir, und er erkennt, wo er am besten aufgehoben ist.
    Als ich hinter dem Herrenhaus anhalte, kommen die Hunde der Fox-Giffords auf das Auto zugestürmt. Ein alter schwarzer Labrador bleckt die Zähne gegen das Seitenfenster.
    »Brave Hunde.« Ich öffne die Tür. »Ganz brave Hunde seid ihr.« Allerdings zieht die sanfte »Ich bin euer Freund«-Masche nicht. Dem Labrador sträuben sich die Nackenhaare, und er knurrt mich an.
    »Los, verschwinde!«, knurre ich zurück, woraufhin er sich hinter mein Auto trollt und am Reifen sein Bein hebt, während der Rest des Rudels zurück zum Haus läuft und mir so den Weg zum Dienstboteneingang zeigt.
    Statt ihnen zu folgen, gehe ich zur Scheune hinüber, aber dort ist niemand. Vielleicht hätte ich vorher anrufen sollen. Ein viel beschäftigter Mann wie Alex wird wohl kaum zu Hause herumsitzen und auf mich warten. Der Range Rover des alten Fox-Gifford und Alex’ Geländewagen stehen auf dem Hof, und auch Liberty ist wieder da. Sie schaut über die Tür der ersten Box neben dem Haus. Ich gehe zur Hintertür des Herrenhauses – sie steht offen, und überall wuseln Hunde herum.
    Im Stillen hoffend, dass ich nicht Sophia oder dem alten Fox-Gifford in die Arme laufe, folge ich ihren schlammigen Pfotenabdrücken auf den Fliesen und steige über die Gummistiefel, Hundekörbchen und Wassernäpfe, die mir im Weg liegen. Der strenge Geruch von nassem Hund, verschwitztem Pferd und gekochtem Kohl hängt in der Luft.
    »Alex?«, rufe ich, als ich durch eine weitere Tür in eine riesige Küche mit einem großen, altmodischen gusseisernen Herd, zwei Keramikspülbecken und einem offenen Kamin trete, der groß genug wäre, um eine ganze Kuh darin zu braten. Stattdessen haben darin ein Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe Platz gefunden, die überhaupt nicht in diese Umgebung passen. Auf dem Tisch in der Mitte des Raums stehen ein Einmachkessel, eine Packung Cornflakes, eine Schüssel, deren Inhalt nach Kutteln riecht, und ein kleiner Eimer mit einem Futterergänzungsmittel für Pferde. Ich drehe den Eimer herum, bis ich das Etikett lesen kann – es ist Stroppy Mare. »Alex?«
    »Hier bin ich, Maz.«
    »Äh … hallo. W-wie geht es dir?«, stottere ich überrascht, als er plötzlich in der Tür auf der gegenüberliegenden Seite der Küche auftaucht. Wenn er erstaunt ist, mich zu sehen, lässt er es sich nicht anmerken.
    »Ganz gut«, sagt er. »Auch wenn ich kurz davor bin, zum Vegetarier zu werden. Die Mitglieder des Frauenvereins kommen ständig mit Hühnersuppe. Sie bringen mir das verdammte Zeug kesselweise.« Er tritt einen Schritt zur Seite. »Komm rein.«
    Ich folge ihm durch einen breiten Flur in ein anderes Zimmer.
    Ich sehe mich um und überlege krampfhaft, was ich sagen soll. Alex’ Gegenwart scheint mir die Sprache verschlagen zu haben. Ich bemerke die doppelflügeligen Glastüren zum Rasen, die Aussicht über das dahinterliegende Tal, die Ölgemälde mehrerer verstorbener Fox-Giffords und die Hunde, die sich auf dem Teppich niedergelassen haben. Ich glaube kaum, dass es irgendein beliebiger Teppich ist – es könnte ein Axminster sein, wie er auch in Glorias Wohnzimmer lag, aber der hier ist viel größer und auch in etwas besserem Zustand. Dann fällt mein Blick auf die vertrockneten Blumen im Kamin, den fadenscheinigen Bezug des Sofas und der Sessel und die Büschel Hundehaare in der Ecke. Falls die Fox-Giffords tatsächlich eine Putzfrau haben, scheint sie nicht allzu viel von ihrer Arbeit zu verstehen.
    Aber da ist noch etwas anderes, hinter dem Sofa, etwas, das atmet. Ich sehe zwei spitze Ohren und geblähte Nüstern.
    »Alex, da ist ein Pony in eurem Haus …«
    Er dreht sich um. Ein kleines, rundliches schwarzes Shetlandpony, das geradewegs einem Thelwell-Comic entsprungen zu sein scheint, stupst mit der Nase gegen die Keksdose auf dem Beistelltisch und lässt ein Öllicht und eine alte Vase klirren.
    »Pass auf die Vase auf«, mahnt Alex. »Das ist Skye – meine Mutter hat ihn für die Kinder gekauft, aber er hat sie abgeworfen. Mittlerweile ist er eher ein Haustier geworden.«
    »Ich dachte immer, die Fox-Giffords hielten nichts von Haustieren.«
    »Da hast du falsch gedacht.« Alex grinst, und
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