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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
Autoren: David R. George III
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bediente Spock die Sensorkontrollen und begann mit seiner eigenen Analyse.
    Spock stand neben der Wissenschaftsstation und beobachtete, wie Crewman Tamboline eine Routinediagnose durchführte. Tamboline war ein Petty Officer Second Class, der kürzlich eine Versetzung in die wissenschaftliche Abteilung beantragt hatte. Captain Kirk war seinem Gesuch nachgekommen, und Spock kümmerte sich nun um die Ausbildung des jungen Mannes.
    Der Captain saß auf dem Kommandosessel und beorderte die
Enterprise
von Delta Vega zu Sternenbasis 20. Spock schaute zur Brückenmitte und entdeckte Chefingenieur Scott, der vorübergehend für den verstorbenen Lieutenant Commander Mitchell eingesprungen war. Er betätigte die Steuerkontrollen und brachte das Schiff auf den neuen Kurs. Als das vertraute Brummen des Impulsantriebs durch die Deckplatten hallte, verschwand das Bild des Planeten vom Sichtschirm und hinterließ ein weites Sternenfeld.
    Abgesehen von dem monotonen Geräusch des Unterlichtantriebs sowie den gelegentlichen Klick- und Pieplauten der übrigen Ausrüstung herrschte auf der Brücke völlige Stille. Zweifellos spiegelte dies die düstere Stimmung der Besatzung wider. Der Captain war am Tag zuvor auf das Schiff zurückgekehrt und hatte offiziell bestätigt, dass Lee Kelso, Gary Mitchell und Elizabeth Dehner tot waren. Nach den neun Verlusten, die es erst letzte Woche beim Durchqueren der Galaktischen Barriere gegeben hatte, waren diese drei weiteren Tode für viele Mitglieder der ohnehin schon traumatisierten Besatzung ein zusätzlicher Schock. Als Spock heute sein Mittagessen in der Messe eingenommen hatte, war ihm aufgefallen, dass die anderen Anwesenden äußerst missmutig wirkten. Obwohl die Tode der vergangenen Woche die Mannschaft eindeutig mitgenommen hatten, war die Ablenkung durch den Ausfall des Hauptantriebs der
Enterprise
und Mitchells unglaubliche Veränderung groß genug gewesen, um nicht ständig an die verlorenen Kollegen denken zu müssen. Doch nun, da sich das Schiff auf dem Weg zu Sternenbasis 20 befand, um weitere Reparaturen durchführen zu lassen, gab es nur wenig, was die Besatzung von ihrer Trauer ablenken konnte.
    Spock beobachtete, wie der Captain mit seiner verbundenen rechten Hand nach oben griff. Der weiße Gipsverband reichte von seinen Fingerspitzen bis unter sein Handgelenk. Kirk schaltete das Mikrofon an, das sich am Ende eines flexiblen Metallkabels befand, das sich wiederum aus der Seite des Kommandosessels in die Höhe erstreckte. »Logbuch des Captains, Sternzeit 1313, 8«, sagte er. »Zu den offiziellen Verlusten zählt auch Doktor Elizabeth Dehner. Sie gab ihr Leben in Ausübung ihrer Pflichten.« Seine Stimme klang fest und passte zu dem ruhigen Auftreten, das er seit seiner Rückkehr von Delta Vega an den Tag gelegt hatte. Während der Tage, in denen Mitchells Veränderung vonstattengegangen war, hatte Spock bereits eine gewisse Anspannung beim Captain bemerkt. Doch seit dieser gezwungen gewesen war, seinen besten Freund eigenhändig zu töten, schien Kirk wesentlich ruhiger zu sein. Diese emotionale Kontrolle – ob sie nun innerlich oder lediglich äußerlich war – beeindruckte Spock.
    Nachdem er einen Blick auf die Wissenschaftsstation geworfen hatte, um Tambolines laufende Diagnose zu überprüfen, trat Spock vom oberen Bereich der Brücke in den unteren. Er ging an Yeoman Smith vorbei, die rechts hinter dem Stuhl des Captains stand. Als Spock den Kommandosessel erreichte, beendete Kirk gerade seinen Logbucheintrag. »Das Gleiche gilt für Lieutenant Commander Gary Mitchell«, sagte er und schaltete das Aufnahmegerät ab. »Ich will, dass seine Dienstakte mit diesem Eintrag endet«, teilte der Captain Spock mit und bezog sich zweifellos auf Mitchell. »Er hat nicht darum gebeten, dass ihm so etwas passiert.«
    Ein plötzliches Gefühl der Schuld zuckte durch Spocks Geist. Die Empfindung an sich beunruhigte ihn. Nach all den Jahren, die er mit dem Erlernen vulkanischer Meditations- und Kontrolltechniken verbracht hatte, konnte er seine Emotionen immer noch nicht vollständig unterdrücken. Gleichzeitig fand er jedoch eine sofortige Verwendung für sein unwillkommenes Bedauern. »Mir tut ebenfalls leid, was mit ihm geschehen ist«, gab er zu, da er erkannte, dass der Captain völlig recht hatte. Mitchell hatte nichts getan, um dieses Schicksal zu verdienen. Außerdem wollte Spock Kirk in dieser für ihn schwierigen Zeit seine Unterstützung gewähren.
    »Ich glaube, es besteht
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