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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
Autoren: David R. George III
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bin, Leila, und wenn es selbsterschaffene Fegefeuer gibt, müssen wir alle in ihnen leben.
    –
»Falsche Paradiese«
     
    1 In den USA erschien dieser Roman vor fünf Jahren zum vierzigjährigen S TAR T REK Jubiläum. In Deutschland erscheint er nun bei Cross Cult zum fünfundvierzigjährigen Jubiläum.

OUVERTÜRE

Links der Bergkette
    Als er das Bewusstsein wiedererlangte, brummte sein Schädel, und er fühlte ...
    Nichts
, sagte sich Spock wie aus einem Reflex heraus.
Ich fühle nichts
. Zumindest nicht auf emotionaler Ebene, doch Schmerz schoss durch seinen Körper, und Erschöpfung beeinträchtigte seinen Geist. Der Energieblitz, der in ihn gefahren war, hatte ihn bewusstlos zu Boden geschleudert. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seinen Muskeln und Gelenken aus und vernebelte seinen Geist. Er erinnerte sich an die Dringlichkeit der Situation und wusste, dass er das schmerzhafte Pochen, das seinen ganzen Körper durchzog, sowie die Erschöpfung, die seinen Verstand einlullte, einfach ignorieren musste.
    Spock schloss für einen Moment seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Sobald er seinen Geist ausreichend unter Kontrolle hatte, lauschte er den Geräuschen seiner Umgebung. Sofort bemerkte er, dass das leise Summen des Kraftfelds verschwunden war. Er hörte keine Stimmen, keine Schritte, keinerlei Bewegung irgendeiner Art, bis auf ... dort, am Rande seiner Wahrnehmung ... nicht hier im Korridor, aber irgendwo in der Nähe vernahm er langsame gleichmäßige Atemgeräusche.
    Aber es ist nicht Mitchell
, dachte er. Spock erkannte das leicht angestrengte Atemmuster und wusste, dass es nicht zu dem mutierten Steuermann der
Enterprise
, sondern zu dem ältlichen Leitenden Medizinischen Offizier gehörte. Ansonsten hörte er niemanden.
    Spock öffnete seine Augen und sah das Glühen des Beleuchtungs felds an der Decke über sich. Er erhob sich mühsam in eine sitzende Position. Seine Arme pochten, und sein Gleichgewicht drohte ihm zu entgleiten. Er hielt inne und leerte seinen Geist, indem er sich auf eine einzige Empfindung konzentrierte: Er fühlte nur noch den harten, porigen und kühlen Beton unter seinen Händen.
    Vor sich konnte er Mitchells leere Zelle erkennen. Der Rahmen, der den Eingang umgab und normalerweise das Eindämmungsfeld erzeugte, war nun dunkel. Spock stand auf und sah sich um. Dann betrat er die notdürftig zusammengebaute Arrestzelle, die das Sicherheitsteam der
Enterprise
hier auf Delta Vega konstruiert hatte. Der kleine rechteckige Raum enthielt lediglich ein Bett, ein Waschbecken mit einem Spiegel sowie eine Toilette. Er entdeckte keinen Hinweis auf Gary Mitchell oder auf das Wesen, in das der Lieutenant Commander sich verwandelt hatte. Auch von Captain Kirk oder Dr. Dehner gab es keine Spur, obwohl beide anwesend gewesen waren, als Mitchell zugeschlagen hatte. Auch wenn er hinter einem Kraftfeld gefangen gewesen war, hatte der immer stärker werdende Offizier seine Wärter angegriffen, indem er ein kontrolliertes Energienetz erschuf, mit dem er erst den Captain und dann Spock außer Gefecht setzte.
    Nun näherten sich vertraute Schritte, und Spock trat zurück in den Korridor. Dort fiel ihm auf, dass auch das Phasergewehr fehlte, das er vom Schiff angefordert hatte. Er wollte es aus Verteidigungszwecken griffbereit haben, falls es Gary Mitchell gelingen sollte, zu entkommen. Doch leider war Spock nicht in der Lage gewesen, die Waffe abzufeuern, bevor er das Bewusstsein verloren hatte.
    Dr. Piper kam um die Ecke des Korridors. Der grauhaarige Mensch mit dem faltigen Gesicht trug seine schwarze Arzttasche über der Schulter. »Spock«, sagte er, »wann sind Sie wieder zu sich gekommen?« Er nahm die Tasche und wühlte darin herum.
    »Gerade eben erst«, erwiderte Spock. »Haben Sie die Mitglieder des Außenteams gesehen? Oder Mitchell?«
    Piper starrte Spock ernst an. »Kelso ist tot«, sagte er und bezog sich damit auf den Navigator des Schiffes. »Ich fand ihn im Kontrollraum. Er wurde mit einem Stück Kabel erwürgt.«
    Trauer stieg in Spock auf, eine Reaktion auf den Verlust eines Lebens – besonders den
unnötigen
Verlust eines Lebens –, und er drängte sie zurück. Kelso hatte kürzlich seinen Auftrag beendet, hier in der automatisierten Lithium-Spaltstation nach Ausrüstungsteilen zu suchen. Diese wurden benötigt, um den Hauptantrieb der
Enterprise
ausreichend zu reparieren, damit sie die nächste Reparaturbasis erreichen konnte. Zusammen mit dem Captain, Dr. Piper, Dr.
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