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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
Autoren: David R. George III
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überhaupt damit angefangen?«, fragte Kirk.
    Spock holte tief Luft. »Während ich auf der Sternenflottenakademie war, verbrachte ich fast meine gesamte Freizeit in der vulkanischen Anlage in Sausalito. Als ich der
Enterprise
zugeteilt wurde, war ich der einzige Vulkanier in der Besatzung. Außer mir gab es nur noch sechs weitere nichtmenschliche Personen an Bord. Bei meinen anfänglichen Versuchen, mich bei meinen Schiffskameraden zu integrieren, entschied ich mich dafür, einige Aspekte des menschlichen Verhaltens nachzuahmen, unter anderem das Lächeln.«
    »Ich verstehe«, sagte Kirk. Er nahm wieder an seinem Schreibtisch Platz. »Während unseres Aufenthalts auf Delta Vega fragte ich Sie, warum Sie mit Ihrer Einschätzung von Garys Denkweise richtigzuliegen glaubten, obwohl Doktor Dehner zu einer völlig anderen Schlussfolgerung gekommen war. Sie behaupteten, es läge daran, dass sie Gefühle hätte und Sie nicht, dass Sie nur nach den Gesetzen der Logik handeln würden.«
    »Ich glaube in der Tat, dass Doktor Dehners Emotionen ihr professionelles Urteilsvermögen beeinträchtigten«, bestätigte Spock.
    »Das sehe ich ebenfalls so«, stimmte Kirk zu. »Aber mir geht es hier nicht um den Doktor, sondern um Sie. Nachdem ich von Delta Vega aufs Schiff zurückgekehrt war, nachdem ich Gary getötet hatte, bedauerten Sie mir gegenüber, was mit ihm geschehen sei.« Der Captain hielt inne, um seine nächsten Worte besonders hervorzuheben. »Bedeutet das etwa, dass Sie emotional berührt waren, Mister Spock?«
    Die Art, auf die der Captain zwei Ereignisse, zwischen denen Jahre lagen, miteinander verknüpfte, um zu einer logischen Schlussfolgerung zu kommen, überraschte Spock. Er konnte Kirks Beobachtung nicht leugnen, aber er wollte auch nicht darüber diskutieren. Der Captain musste Spocks Zurückhaltung bezüglich des Themas bemerkt haben, da er keine weitere Erklärung für sein Verhalten verlangte.
    »Ich will nicht wissen, warum Sie das gesagt haben«, teilte Kirk ihm mit. »Aber ich will, dass
Sie
wissen, dass Sie auf diesem Schiff und unter meinem Kommando niemals so tun müssen, als wären Sie jemand, der Sie gar nicht sind. Ich weiß, dass ich Sie während dieses Vorfalls zu dem Versuch gedrängt habe, Mitleid für Gary zu empfinden oder zumindest so zu tun. Dafür möchte ich mich entschuldigen.«
    »Danke, Captain«, sagte Spock. Kirk hatte ihn erneut überrascht. Obwohl er ein entscheidungsfreudiger, handlungsorientierter Kommandant war, schien er ebenfalls in der Lage zu sein, seine Handlungen zu hinterfragen.
    »Ich werde Sie vermutlich auch weiterhin mit Sprüchen über Emotionen aufziehen, Mister Spock«, fuhr Kirk fort. »Aber ich erwarte nichts anderes von Ihnen, als dass Sie Ihre Aufgaben erfüllen, so gut Sie können.« Der Captain beugte sich über den Schreibtisch und nahm den Stift wieder von der Datentafel. »Ich danke Ihnen für Ihre kürzlichen Bemühungen. Ich wollte Ihre Empfehlungen bezüglich Gary nicht hören, aber Sie lagen richtig. Wenn Sie sie nicht im richtigen Moment ausgesprochen hätten, wäre ich wohl nicht in der Lage gewesen ... das zu tun, was getan werden musste, als der Zeitpunkt gekommen war.«
    »Ich habe diese Empfehlungen nicht leichtfertig ausgesprochen«, versicherte Spock, um klarzumachen, dass ein Mangel an Emotionen nicht automatisch mit einem Mangel an Rücksicht einherging.
    »Natürlich nicht«, bekräftigte Kirk. »Wir dienen schon lange genug zusammen. Ich weiß, dass Sie Ihre Pflichten mit größter Sorgfalt erfüllen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und warf den Stift auf den Tisch. »Tatsächlich werde ich jetzt mehr denn je einen guten Ersten Offizier brauchen. Da ich Gary so nahestand, habe ich viel mit ihm geredet. Er mag nicht Ihren wissenschaftlichen Scharfsinn oder Ihre Einsicht in viele verschiedene Themen besessen haben, aber er kannte mich. Und manchmal ging es mir auch gar nicht um seinen Rat. Einfach nur mit ihm zu reden, reichte aus, um meine eigenen Entscheidungen besser beurteilen zu können und ihre Stärken und Schwächen zu erkennen, doch jetzt ...« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde mich bemühen, Ihnen die Unterstützung zukommen zu lassen, die Sie benötigen«, versprach Spock. Während seiner Zeit an Bord der
Enterprise
unter Kirks Kommando hatte er die enge Freundschaft zwischen dem Captain und Gary Mitchell selbst miterlebt. Auch wenn Spock sich als Erster Offizier des Schiffes nie unterfordert gefühlt hatte, war
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