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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau
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nur nicht mehr mit Hochzeitsvorbereitungen herumplagen müssen, wenn die Jagdsaison beginnt.«
    Fitzleger verzog den Mund. »Natürlich nicht. Niemand möchte Euch eine solche Härte aufbürden. Nun verstehe ich auch, dass ich mich baldigst auf die Suche machen muss. Gleich morgen früh werde ich nach London aufbrechen.«
    »London!«, entfuhr es Anatole, als habe der Brautsucher ihn zutiefst beleidigt. »Dort werdet Ihr keine rechte Frau für mich finden! Ausgerechnet unter diesen verwöhnten Stadtdämchen, die nichts anderes im Kopf haben, als die Modegeschäfte zu stürmen und Klatsch und Tratsch weiterzugeben!«
    »Ich bin mir sicher, dass man in London auch andere Frauen antrifft. Außerdem rät mir mein Instinkt, mich dorthin zu wenden.« Fitzleger erhob sich. »Glücklicherweise ist meine älteste Tochter dort mit einem Kaufmann verheiratet. Ich werde mich bei ihr für eine Weile einquartieren und dabei nach Eurer Zukünftigen Ausschau halten. Und wenn ich sie gefunden habe, lasse ich es Euch sofort wissen, damit Ihr nachkommen könnt.«
    »Das werdet Ihr hübsch bleiben lassen. Ich habe London in meinem Leben noch nie betreten und werde das auch in Zukunft nicht tun. Diese Stadt hat sich für uns St. Legers immer als Fluch erwiesen.«
    »Das ist leider wahr. Einigen Eurer Vorfahren sind dort ein paar unangenehme Dinge zugestoßen -«
    » Unserer Vorfahren«, erinnerte Anatole ihn mit grimmiger Befriedigung.
    Unwillkürlich fiel Fitzlegers Blick auf das Porträt des gemeinsamen Ahnen. Der alte Schurke schien noch breiter zu grinsen als sonst.
    »Nun denn, ich für meinen Teil glaube nicht an diesen Londoner Fluch«, erklärte der Reverend. »Doch wenn Ihr nicht in diese Stadt kommt, wie wollt Ihr dann Eurer Braut den Hof machen?«
    »Das könnt Ihr für mich übernehmen. Besser noch, wir führen eine Stellvertreter-Hochzeit durch.«
    »Was?«
    »Wenn ich sowieso davon ausgeschlossen bin, mir die Richtige auszusuchen, sehe ich auch keinen Grund dafür, sie zu umwerben.«
    »Mylord, Ihr könnt doch keine Lady heiraten, ohne sie wenigstens vorher gesehen zu haben!«
    »Warum nicht? Ihr habt doch eben selbst gesagt, ich solle mein ganzes Vertrauen in Euch setzen.«
    »Ja, natürlich, nur -«
    »Darüberhinaus bin ich nicht so ein Mann, zu dessen Natur es gehört, eine Frau zu umgarnen.«
    »Aber, Mylord, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter! Keine wohl erzogene junge Dame aus guter Familie wird sich heute noch auf eine Heirat mit einem Mann einlassen, den sie vorher überhaupt nicht zu Gesicht bekommen hat.«
    »Wieso denn nicht, wenn das Schicksal sie bereits zu meiner Braut auserkoren hat?«
    »Ach, mein Sohn, selbst dem Schicksal muss gelegentlich ein wenig nachgeholfen werden.«
    »Und genau das ist doch Eure Aufgabe, oder? Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass Ihr für mich genug Süßholz raspeln werdet. Und natürlich bin ich gewillt, Euch sehr großzügig mit Mitteln auszustatten und eine enorme Mitgift in Aussicht zu stellen.«
    »Ihr könnt doch keine Braut kaufen!«
    »Natürlich, warum denn nicht? So etwas wird doch überall auf der Welt getan. Sucht mir einfach eine Lady aus einer Familie mit eher bescheidenem Einkommen, denn diese wird sich leicht von meinem riesigen Landbesitz und meinem sonstigen Vermögen beeindrucken lassen. Und wenn das noch nicht reichen sollte, dürft Ihr Sie gern mit meinen äußerlichen Vorzügen und meiner hervorragenden Ausbildung bezaubern. Nur von einem werdet Ihr kein Wort verlieren.«
    »Und das wäre, Mylord?«
    »Ihr sagt nichts über meine eher ungewöhnliche Herkunft.«
    »Haltet Ihr das wirklich für klug, Mylord? Ich meine Fitzleger zögerte einen Moment - »ich fürchte, genau diesen Fehler hat Euer Vater auch begangen.«
    »Nein, im Gegenteil, mein Vater war in diesen Fragen sehr offen zu meiner Mutter, auch schon vor der Vermählung. Da Vater selbst nur wenig von den besonderen Gaben unserer Familie mitbekommen hatte, empfand Mutter die Geschichte unserer Familie wohl eher als recht romantisch ... bis zu dem Tag, an dem ich geboren wurde ...
    Aber hier geht es nicht um meine Mutter, sondern um meine zukünftige Frau. Glaubt Ihr vielleicht, irgendeine Frau, die ihre fünf Sinne beisammen hat, würde mich noch zum Mann haben wollen, nachdem sie erfahren hätte, welche dunklen Seiten an mir sind? Nein, meine Braut wird in Unkenntnis darüber bleiben, bis ich den geeigneten Moment für gekommen halte, sie über alles aufzuklären.«
    »Aber wie wollt Ihr ein
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