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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau
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»Ah, Mylord, was die verwunschene Burg angeht, nun, da muss ich Euch wohl etwas gestehen ...« Sie spielte nervös mit den Knöpfen ihrer Bluse. »Während Ihr nämlich die ganze Woche im Bett gelegen habt, bin ich ... habe ich ... den alten Teil der Burg aufgesucht und mit Prospero gesprochen.«
    »Was?« Das Lächeln verging ihm auf der Stelle, und er erstarrte bei der Vorstellung, dass seine Liebste sich in den Klauen des furchtbaren Hexenmeisters befunden hatte. »Madeline, Eure Neugier wird mich noch vorzeitig ins Grab bringen!«
    »Na ja, es war nicht nur Neugier, die mich zu ihm trieb, ich hatte vielmehr etwas mit Eurem Ahn zu bereden.
    Also, ich habe ihm gesagt, dass ich seine Rolle als Gründer dieser Familie durchaus respektiere, es aber gleichwohl nicht dulden würde, wenn er weiter hier herumspuke oder Euch sonst wie plage. Und dann ...
    Und dann habe ich ihn einfach gebeten, sich zu verziehen und uns fürderhin in Ruhe zu lassen.«
    »Zur Hölle, was hat er darauf getan? Einen Blitz auf Euch geschleudert? Oder Euch nur ausgelacht?«
    »Weder, noch. Prospero war sehr charmant und erklärte sich einverstanden. Er versprach, sich so lange nicht mehr blicken zu lassen, wie ich mich um Euch kümmern und Castle Leger gedeihen würde.«
    Anatole starrte sie fassungslos an. Wie lange schon hatte er den alten Quälgeist loswerden wollen? Er hatte sich sogar an Vetter Zane gewandt, der sich auf Exorzismus verstand. Doch der Cousin hatte sich geweigert, seine Künste gegen ein Familienmitglied einzusetzen.
    Anatole hatte damals allerdings vielmehr den Eindruck gewonnen, Zane fürchte sich zu sehr vor Prosperos Macht.
    »Seid Ihr jetzt böse auf mich?«, fragte Madeline mit kläglicher Stimme.
    »Meine tapfere und schöne Gemahlin. Nie hat es eine St.- Leger-Braut gegeben, die sich mit Euch vergleichen ließe. Was soll so ein ungehobelter Kerl wie ich nur mit einer Lady wie Euch anfangen?«
    »Liebt mich einfach«, forderte sie ihn mit ihrem besonderen Lächeln auf.
     
    In dieser Nacht brannten unzählige Kerzen im Schlafgemach, denn Anatole war nicht länger ein Mann, der etwas zu verbergen hatte.
    Er näherte sich seiner Lady mit dem Schwert. »Madeline, ich überreiche Euch diese Waffe ein weiteres Mal, doch diesmal im vollen Bewusstsein dessen, was mit dieser Zeremonie verbunden ist.«
    Er kniete vor ihr nieder und hielt ihr die Klinge hin. »Wollt Ihr das Schwert jetzt bitte huldvollst entgegennehmen? Und auch den Schwur, Euch auf ewig mein Herz und meine Seele zu weihen?«
    »Ja«, flüsterte Madeline. Ihre Rechte schloss sich um den goldenen Griff, und heute war sie sich der Macht dieser Zeremonie und des großen Vertrauens bewusst, das damit verbunden war.
    »Ich verspreche, Euer Herz und Euer Schwert gut aufzubewahren und zu hegen.«
    »Und Ihr wollt seine Kraft auch bestimmt nicht wieder nutzen?«, fragte Anatole vorsichtig.
    »Nein, Mylord. Alles, was ich über die Zukunft wissen möchte, leuchtet in Euren Augen. Ich werde die Klinge sicher verwahren, bis wir eines glücklichen Tages einen Sohn haben.«
    Beide besiegelten ihr Versprechen mit einem zärtlichen Kuss. Anatole erhob sich, und sie legte die Waffe beiseite, um in seine Arme zu eilen.
    Der Burgherr bewahrte noch ein Geheimnis vor ihr. Eigentlich hatte er sich gesagt, sie solle es auf die von der Natur dafür vorgesehene Weise erfahren, aber Madeline war jetzt so sehr zu einem Teil von ihm geworden, dass er nichts mehr vor ihr zurückhalten wollte. »Madeline, Ihr tragt bereits meine Söhne in Euch.«
    »Söhne?«
    »Ja, Zwillinge.«
    »Aber wie kann das ... wie ... Ach, hört nicht auf mich. Was für eine törichte Frage.«
    Sie umschlang seine Hüften, und ihr Ausdruck größten Erstaunens verwandelte sich in tiefste Freude. Anatole war mindestens ebenso froh darüber, doch fühlte er sich verpflichtet, sie zu warnen.
    »Madeline, das Leben, das in Euch heranreift, ist nicht einmal einen Monat alt. Was werdet Ihr tun, wenn sich herausstellt, dass die beiden über Fähigkeiten ähnlich den meinen verfügen?«
    »Sie genau so lieben wie Euch«, lächelte sie. »Ich werde Ihnen das Lesen beibringen und sie lehren, dass es durchaus spaßig sein kann, im Garten einen Ball schweben zu lassen, es aber von schlechten Manieren kündet, bei Tisch die Gabel durch die Luft zu schicken.«
    Ihre Worte verbannten alle Ängste, die sich noch in seinem Herzen befunden hatten. Er fing an, laut zu lachen, und war selbst am meisten überrascht darüber, wie
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