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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau
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aus, um ihn auf den Kopf ihres Opfers zu schlagen.
    Madeline schrie, konnte den Kopf wegdrehen, und der Schlag traf schmerzhaft ihre Schulter. Die Finger der anderen Hand bekamen Erdreich zu fassen. Ehe die Wahnsinnige ein weiteres Mal die Waffe erheben konnte, schleuderte Madeline ihr den Dreck ins Gesicht Fluchend ließ Evelyn von der jungen Frau ab und rieb sich die Augen. Madeline nutzte den kurzen Moment, um aufzuspringen und blindlings in den Nebel zu rennen. Nur fort von Lost Land und der Mortmain. Sie hörte, wie Evelyn ihren Namen schrie und sie mit Verwünschungen bedachte.
    Madeline lief, was ihre Beine hergaben. Sie gelangte auf einen Hang und kam schlechter voran. Einmal fiel sie, konnte sich aber wieder aufrappeln, und stolpernd strebte sie der Kuppe zu.
    Sie atmete rasselnd und bekam Seitenstiche, und nach einer Weile glaubte Madeline, genug Abstand zwischen sich und Evelyn gebracht zu haben. Aber die Mörderin hatte sich bestimmt längst von dem Anschlag erholt und kannte sich wohl auch deutlich besser in diesem Landstrich aus.
    Wohin soll ich mich wenden?, dachte die junge Frau, während ihre Schritte immer langsamer wurden. Eine Waffe finden. Vielleicht ein Stein, den sie der Mortmain auf den Schädel schlagen konnte ...
    Aber nein, Madeline schreckte vor dem Gedanken an so viel Gewalt zurück. Besser wäre es, sie würde irgendwo Hilfe holen und in der Zwischenzeit darum beten, dass Anatole Evelyn vorher nicht über den Weg lief. Die junge Frau musste stehen bleiben und zu Atem kommen. Sie lauschte, um Evelyns Kommen zu vernehmen, hörte aber nichts bis auf Rauschen.
    Das Meer. War sie der See schon so nahe gekommen.
    Madeline trat einen Schritt zurück und schrie, da sich plötzlich kein Boden mehr unter ihrem Fuß fand. Sie ruderte mit den Armen durch die Luft, rutschte zusammen mit Kieseln und Steinen immer tiefer ab und bekam endlich eine knorrige Wurzel zu fassen. Daran baumelte sie so lange, bis ihre Füße Halt auf einem schmalen Felsvorsprung gefunden hatten.
    Das Herz schlug ihr wie rasend, und sie verwünschte ihre Dummheit, als ihr bewusst wurde, wohin sie gelaufen war - zu den Klippen. Zu ihrem Glück fielen die hier nicht so jäh hinab wie bei Castle Leger. Der Nebel über dem Meer befand sich nur einige Yards unter ihren Füßen, und jedes Mal wenn sich eine Welle brach, spritzte Wasser hoch und nässte den Saum ihres Gewands.
    Madeline blickte nach oben und versuchte festzustellen, wie tief sie abgestürzt war. Der Klippenrand befand sich einige Fuß über ihr. Wenn sie genügend Kraft aufbrachte und die Wurzel hielt, könnte sie es vielleicht schaffen. Doch da hörte sie über sich eine Bewegung, und im nächsten Moment erschien Evelyns Gesicht am Rand. Madeline wich zurück, als die Mortmain eine Hand nach ihr ausstreckte. Sie wusste schließlich nicht, ob die Wahnsinnige sie als Geisel nehmen oder sie endgültig ins Meer stoßen wollte.
    Die Frau zog die Hand wieder zurück und lächelte unangenehm, dann verschwand sie vom Klippenrand. Im nächsten Moment hörte Madeline es auch. Jemand näherte sich und rief ihren Namen. Anatole!
    »Grundgütiger, nein!« Die junge Frau schloss die Augen. Sie hatte der Mortmain geholfen, ihn in eine Falle zu locken!
    Wenig vorher hatte Anatole Lost Land erreicht. Er zügelte den Hengst, und nicht nur er, sondern auch das Tier schien die Gefahr zu spüren, die hier auf sie lauerte. Seine außergewöhnlichen Sinne wurden mit einer wahren Flut von Eindrücken bombardiert. Hinter ihm hatten sich Marius und Fitzleger auf den Weg gemacht, ihn zu suchen, und vor ihm breitete sich die Aura des Mortmain-Anwesens aus.
    Sie musste hier irgendwo sein, die Feuerfrau. Ihre Gegenwart fuhr wie mit glühenden Fingern durch Anatoles Geist. Er wehrte ihren Einfluss ab und suchte weiter nach seiner Frau, doch irgendetwas hielt sie vor ihm verborgen. Langsam ritt er weiter, und plötzlich scheute sein Ross vor einem Menschen, der quer auf dem Weg lag. Der Burgherr fluchte, brachte das Pferd wieder unter Kontrolle und starrte nach unten. Roman.
    Blutflecke markierten den Weg zurück zum Cottage und legten Zeugnis über sein verzweifeltes Bemühen ab, von hier zu entkommen. Anatole spürte, dass noch Leben in dem Mann steckte. Offensichtlich hatte sein Mörder - und er zweifelte keinen Moment daran, um wen es sich dabei handelte - ihn für tot gehalten und liegen lassen. Der Burgherr brachte es nicht über sich, einfach weiter zu reiten. Dass sein Vetter erschossen
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