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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Autoren: Michael A. Martin
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aber nachvollziehbar.
    »Weiter auf«, bat er Sagado und gestattete sich einen kurzen Blick zum Monitor. Er musste sich Millimeter für Millimeter vorarbeiten. Das geringste Zittern seiner Hand könnte schwerwiegende Nervenschäden verursachen.
    Bashir hörte Schritte am Eingang zur Nische, ließ sich aber nicht von seiner Arbeit ablenken.
    »Wir brauchen diese Nische«, sagte eine raue Männerstimme.
    »Ist in Benutzung«, erwiderte Bashir streng und fest. »Ich versuche, diesem Kind das Leben zu retten.«
    Die Stimme kam näher, wurde drängender. »Den Scans nach ist es über jede Rettung hinaus. Wir haben hier einen sehr wichtigen Doktor von der Symbiosekommission, der
sofort
operiert werden muss.«
    Bashir fuhr mit seiner Präzisionsarbeit fort und schaute nur kurz auf die Anzeigen. Im Monitor sah er zwei Mediziner gespiegelt, einen Sicherheitsmann und einen Körper auf einer Schwebetrage. Der Wärter schien gesprochen zu haben.
    »Dieses Kind wird überleben, Sir«, sagte Bashir im besten Kommandoton, den er zustandebrachte, »weil wir weitermachen, bis wir es gerettet haben. Sollten Sie Ihren Mann retten wollen, schlage ich vor, Sie sehen sich schnellstens nach einer anderen Behandlungsnische um.« Er stand noch immer über seinen kleinen Patienten gebeugt und bemühte sich, seine Atmung flach und gleichmäßig zu halten.
    Er wusste nicht, wie der Sicherheitsoffizier reagieren würde. Er wusste nur eines: Sollte er versuchen, ihn gewaltsam zu entfernen, würde das Kind mit ziemlicher Sicherheit sterben.

Kapitel 2
Sternzeit 53757,6
    (etwa eine Woche zuvor …)
    Wann immer Leonard James Akaar den weitläufigen Saal betrat, fühlte er Unbehagen. Mit den riesigen Metalltüren an den Seiten und im Heck sowie den angestrahlten Rängen hatte die große Versammlungshalle des Föderationsrats etwas von einer Gladiatorenarena. An Orten wie diesem hatten sich einst capellanische Stammesmänner bis aufs Blut bekämpft – auch wenn ihre Arenen noch größer gewesen waren und keine polierten Fußböden aus schwarzem Opal gehabt hatten. Akaar schätzte, dass sich in einigen Hinterwäldlerprovinzen auf Capella IV noch immer Landsleute in derartigen Todesriten übten.
    Die große Halle des Föderationsrates war aber für Größeres gebaut. Die Akustik des Raumes erlaubte es nicht nur, dass ein Redner noch in der hintersten Ecke Gehör fand, sie verlieh jedem, der als Vertreter seiner Heimatwelt vor diese Gemeinschaft trat, auch ein gewisses stimmliches Gewicht. Akaar entstammte einer Linie von Monarchen, war ein einflussreicher Fleet Admiral der Sternenflotte und doch bevorzugte er bescheidenere Umgebungen als diese. Schlichte Zelte entsprachen weit eher dem Geschmack eines capellanischen
Tiru
, selbst eines Exilanten wie ihm.
    Ungeachtet seiner edlen Herkunft hatten er und seine Mutter, Capella IVs Regentin Eleen, während Akaars Kindheit aus ihrer Heimat fliehen müssen. Ein politischer Coup entledigte sie ihrer Titel und Ländereien. Seitdem hatte Akaar wenig für Räte, Würdenträger und für politische Funktionäre übrig. Sie hatten ihren Platz – und er befand sich gerade in einem davon –, aber er fühlte sich ihnen nicht zugehörig. Allerdings war er klug genug, dies nur denen zu offenbaren, die ihm am nächsten standen.
    Akaar sah zu, wie die Ratsmitglieder hereinkamen und ihre Plätze einnahmen. Die heutige Sitzung war nicht als vollwertiges Quorum angekündigt, entsprechend fanden sich nur die Vertreter des Sicherheitsrates der Föderation zusammen.
    Und von ihnen allen konnte Akaar den tellaritischen Rat Bera chim Gleer am wenigsten leiden. Wie die meisten Tellariten, denen Akaar im Laufe der Jahre begegnet war, neigte Gleer zu emotionalen Extremen. Der leidenschaftliche Krieger in Akaar fühlte sich diesem Aspekt zwar irgendwie verbunden, insgesamt hielt er Gleer aber für schwer zu ertragen. Auf der anderen Seite des Spektrums war Rätin T’Latrek, eine Vulkanierin, die die äußeren Angelegenheiten ihrer Welt verantwortete. Während ihrer bisherigen achtzig Jahre im Rat hatte sie viele Mitglieder kommen und gehen, viele Kriege und andere Krisen entstehen und enden sehen. Doch sie war ihrer heimischen Kultur stets treu geblieben und äußerte sich immer sachlich, rational und in dem gelegentlich schon didaktisch anmutenden Tonfall ihres Volkes.
    Irgendwo zwischen Gleers Feuer und T’Latreks Eis lag Ratsmitglied Matthew Mazibuko, der Erd-Vertreter, der sich gerade, gewandet in eine Robe im Stil seiner
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