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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
Autoren: Heather Jarman
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Zeichen.
    Prynns Haare waren noch nass, und Wasser perlte von ihren Oberarmen. Sie lag bäuchlings auf einem großen Badetuch, die Arme an die Seiten gepresst. Ihre Sommerbräune wurde durch das Weiß des Stretch-Tanktops, das sie sich über den Bikini gezogen hatte, noch betont. Phillipa war nicht überrascht, sie allein vorzufinden, auch wenn sie insgeheim gehofft hatte, Prynn hätte in den vergangenen Tagen ein bis zwei neue Freundinnen gefunden, mit denen sie reden und tratschen konnte. Emotionale Wunden heilten besser, wenn man Ablenkung hatte, und die ihren würden Prynn noch monatelang beschäftigen. Morgen startete der Transporter zurück nach Deep Space 9 – ohne Shar.
    Prynn drehte sich auf den Rücken, als Phillipa näher trat, und stützte sich auf den Ellbogen auf. Die Sonnenbrille fiel ihr auf die Nase. »Ich kann dir einen Badeanzug leihen.« Sie griff in ihre geflochtene Tasche und brachte ein Knäuel zum Vorschein, das aus einem Handtuch, einem Chrono, ein paar Padds und – so vermutete Phillipa dem Geruch nach, der von Prynn ausging – einer Flasche Sonnencreme mit Kokosextrakt bestand. Dann warf sie ihr zwei spärlich bemessene Kleidungsstücke zu.
    Phillipa nahm die winzigen Stücke Stoff und Fäden in Augenschein.
Das nennst du Badeanzug?
»Ich lass mir doch die Chance nicht nehmen, den alten Fummel hier zu tragen«, sagte sie und deutete auf ihre Uniform. Den Badeanzug warf sie zurück. »Lass mal. Außerdem sagt mir dein Anblick, dass deine Badehosen es nicht über meine Hüften schaffen würden.«
    »Wie du willst. Aber ich finde, das rote Pünktchenmuster würde dir stehen.« Sie seufzte. »Bist du gekommen, um mich abzuholen?«
    »Du hast noch ein paar Stündchen in der Sonne. Danach könnten wir essen gehen. Ich habe in einer der Broschüren gelesen, in manchen der hiesigen Nachtclubs treten Magier und Sänger auf.«
    Prynn schob sich die Brille zurück auf die Stirn. »Ich bin ziemlich groggy. Ich gehe mit, wenn du es willst, aber von mir aus repliziere ich mir auch einfach was. Dieses Hotel bietet in jedem Zimmer eine tolle Auswahl. Viele fruchtige Drinks mit Schirmchen.«
    »Du kannst dich nicht ewig verstecken.«
    Prynn hob das Badetuch vom Boden und band es sich wie einen Sarong um die Hüfte. »Klingt wie etwas, das ein Counselor sagen würde.«
    »Niemand verübelt dir ein paar Tage Selbstmitleid, aber irgendwann musst du überlegen, wie es weitergehen soll.«
    »Ohne meinen Beinahefreund, meinst du«, sagte sie resignierend. »Wie geht’s ihm eigentlich? Was macht das neue Bündnis?«
    »Ich sag dir nur eines über seine aktuelle Beziehung: Dr. sh’Veileth hat jetzt die Erlaubnis, ihre Gentherapie anzuwenden. Shars Gruppe war nicht vorbestimmt, von daher könnte dies zeigen, ob zwischen Bündnispartnern, die nicht vorherbestimmt waren, eine Fortpflanzung möglich ist.«
    »Die Glücklichen. Sie haben einander, machen Babys und schreiben Geschichte. Kein schlechtes Paket.«
    »Prynn …«
    »Ich weiß, ich weiß. Spar dir den Atem. Aber lass dir gesagt sein, dass ich mich intensiv nach Religionen umsehe, die ein Zölibat propagieren. Ich glaube, darin liegt mein Schicksal.«
    Es war sinnlos, mit ihr zu diskutieren, Phillipa beschloss, dass der Moment so gut wie jeder andere war, zu tun, weshalb sie sich auf den Weg gemacht hatte. Sie griff in ihre Tasche und entnahm ihr eine kleine in Geschenkpapier verpackte Schachtel. »Shar meinte, du magst Dinge mit Schleifchen.«
    »Er hat dran gedacht«, staunte Prynn und nahm das Geschenk entgegen.
    »Ich lass es dich in Ruhe öffnen.«
    »Bleib ruhig. Ist keine große Sache.«
    »Nee, ich muss raus aus dieser Uniform und mir was Strandtauglicheres suchen.«
    »Mein Angebot mit dem Bikini steht.«
    »Ich passe«, sagte Phillipa und ließ sie allein für ihren Moment mit Shar.
    Prynn fand ein ruhiges Fleckchen, ein sonnengewärmter Felsen über einem Gezeitenbecken. Krustentiere krabbelten im glasgrünen Wasser, Anemonen winkten mit federgleichen Fingern, und die bunten Seepflanzen wirkten wie Pfauenschwänze. Das Rauschen, Klatschen und Zischen der Brandung drang von unten herauf, und einen angenehmen langen Moment über ließ sich Prynn von dem friedlichen Rhythmus einlullen.
    Dann öffnete sie die Schleife – azurblaue Seide – und band sie sich ums Handgelenk. Als Nächstes kam das Papier dran. Prynn legte eine kleine Zinndose frei, hielt sie auf der ausgestreckten Hand und betrachtete sie halb neugierig, halb besorgt. Es dauerte
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