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Spuren im Weltall

Spuren im Weltall

Titel: Spuren im Weltall
Autoren: Stan Weldon
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durfte.
    „Kannst du schweigen?“ fragte er dann vorsichtig.
    Wilm schaute ihn offen an. „Du kennst mich doch, Aarn.“
    Hemming nickte. „Also gut. Was meinst du, warum wir einen bewohnten Planeten suchen?“
    „Um das Schiff zu reparieren“, ging Wilm auf das Fragespiel ein.
    „Auch. Aber leider ist das nicht der Hauptgrund.“
    Der Funker horchte auf. Er hatte schon geahnt, daß es noch ein Geheimnis gab.
    „Was denn sonst?“
    „Wir wissen nicht, wo wir sind.“ Was sollte das heißen? Schließlich gab es genügend Wissenschaftler und Techniker an Bord, um eine genaue Positionsbestimmung des Schiffes durchzuführen!
    „Dann müssen eben Messungen durchgeführt werden.“
    „Wie?“ fragte Hemming nur kurz.
    Der Funker begriff nicht. „Wie soll ich das wissen. Die Messung ist doch nicht meine Aufgabe. Wir haben doch zwei Astrogatoren an Bord. Der Kapitän, die Piloten, Professor Holm und zuletzt auch du noch müßten doch eine Ortsbestimmung machen können.“
    Hemming versuchte zu erklären. „Sieh einmal zu, Kurt. Eine jede Ortsbestimmung setzt voraus, daß man Punkte findet, wo man mit der Messung ansetzt. Man sucht also nach bekannten Sternen, berechnet die Entfernung, den Winkel, in dem man zu ihnen steht, den Abstand von der hypothetischen Bahnebene der Galaxis und so fort.“
    „Weiß ich“, unterbrach ihn Wilm. „Was soll denn daran auf einmal so schwierig sein?“
    „Wir haben keinen Ansatzpunkt finden können, keinen bekannten Stern. Als unser Schiff nach der ersten Transition im Strahlungsbereich einer Nova landete, rettete uns der Kommandant nur dadurch, daß er sofort eine weitere Transition durchführte, ohne vorher irgendwelche Berechnungen durchzuführen. Verstehst du?“
    Langsam begriff Wilm.
    „Wir wissen also nicht, wohin die zweite Transition geführt hat?“
    „Das ist es. Thorsten hat irgendwelche Werte in die Maschine geschlagen und sofort den Sprung gewagt. Hinzukommt, daß die Impulskonverter vom ersten Sprung in Anspruch genommen waren, so daß der Sprung mit Energiemengen durchgeführt wurde, die wir nicht mehr berechnen konnten. Die Techniker haben alles in ihrer Macht Stehende versucht, aber doch kein Ergebnis erzielen können. Wir waren daher nicht in der Lage, unsere neue Position festzustellen. Wir haben jeden auffälligen Stern untersucht und nach bekannten Merkmalen geprüft. Nichts, einfach nichts. Anscheinend sind wir in einem uns gänzlich unbekannten Winkel der Milchstraße gelandet.“
    „Dann haben wir uns also rettungslos verirrt?“ fragte Wilm mit plötzlicher Verzweiflung. „Darum wolltest du meine Verschwiegenheit.“
    „Kein Grund zur Beunruhigung“, erklärte Hemming. „Kommandant Thorsten ist wirklich ein patenter Mann“, setzte er dann hinzu. „Wir müssen nur eine Planetenbevölkerung finden, die gute Sternkarten besitzt, dann dürfte es uns nicht schwerfallen, dennoch unseren Standort in der Milchstraße festzustellen. Anschließend ist es dann nicht mehr so schwer, den Weg zur Erde zu finden.“
    „Und was, wenn wir keine Karten finden?“
    „Dann müssen wir weitersuchen“, gab Aarn ehrlich zu. „Aber warum sollen wir uns darüber jetzt schon Gedanken machen. Ich bin für das Näherliegende. Der grüne Planet unter uns verspricht viel.“
    Der Funker wandte sich wieder seinen Geräten zu. „Wann will Thorsten landen?“ wollte er noch wissen.
    „In etwa einer Stunde, wenn bis dahin nichts geschehen ist. Innerhalb dieser Zeit haben wir den Planeten noch einige Male umkreist und können vielleicht im Tiefergehen doch noch mehr feststellen. Wenn nicht, wird so oder so gelandet. Aber dann ist es auch Zeit für mich, in die Zentrale zu eilen. Simé achtet auf Pünktlichkeit.“
    „Immer dieser Simé“, wetterte Wilm. „Ich kann den Mann nicht ausstehen!“
    In der Zentrale nahm niemand von Aarn Hemming Notiz. Selbst Simé sah ihn nicht, denn der Pilot war mit den Landungsvorbereitungen beschäftigt. Astrogator Bevier stand an dem einzigen intakten Sichtschirm der Zentrale, dessen Außenverbindung die Männer mit Leitungen roh nachgezogen hatten. Neben Bevier stand der zweite Pilot und rief die Peilergebnisse Simé zu.
    Die Stimmung in der Zentrale war gereizt, obwohl Kommandant Thorsten noch nicht anwesend war. Hemming verzog sich in eine Ecke der Zentrale und beobachtete die Bedienung des Robotrechners.
    Aarn kannte den Mann schon. Der Mathematiker Osburn war ein stiller Mann, der aber seine Hände geradezu mit traumwandlerischer
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