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Spuren im Weltall

Spuren im Weltall

Titel: Spuren im Weltall
Autoren: Stan Weldon
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beginnen.“
    Bevier hütete sich, sein Erstaunen offen zu zeigen, wenn auch er verblüfft war, daß Thorsten in diesem Augenblick daran dachte, disziplinarische Aufgaben durchzuführen.
    „Dr. Jongmann! Wann können Sie die Mannschaft wieder vollzählig auf den Beinen haben?“
    „Ich werde mich jetzt erst um meinen Gehilfen kümmern, damit wir zu zweit arbeiten können, dann denke ich, in einer knappen halben Stunde die Runde fertig zu haben. Ob allerdings bei einigen noch ernstere Komplikationen eintreten, kann ich jetzt noch nicht beurteilen.“
    „Also gut!“
    Kommandant Thorsten rief seinen zweiten Astrogator herbei.
    „Münchner, Sie kümmern sich um die Sichtschirme und stellen den Kontakt nach außen wieder her. Ich möchte wissen, wo wir sind.“
    „Jawohl.“ Münchner fühlte sich unbehaglich.
    Außenkontakt wiederherstellen, das war leichter gesagt, als getan. Wenn nur schon die Energie wieder da wäre. Aber noch waren alle Geräte stromlos.
    „Kann ich von den Strombänken Energie für die Schirme abzweigen?“ fragte er. „Ich weiß sonst nicht, wie lange die Arbeit im Maschinenraum noch dauert.“
    „Ich kann Ihnen nur die Energie der Bank D zubilligen“, entschied Thorsten rasch. „Der Rest wird für die Instandsetzungsarbeiten dringender benötigt. Sie müssen sehen, daß Sie so zurechtkommen.“
    Münchner machte auf dem Absatz kehrt und eilte davon. Dazu trieb ihn nicht nur der Befehl des Kommandanten; er wußte selbst gut genug, daß von einer baldigen Positionsbestimmung der RIGEL unter Umständen das Schicksal des Raumschiffes abhängen konnte.
    Alger Thorsten war hart und unermüdlich tätig. Er hetzte seine Mannschaft durch das Schiff.
    Eine Stunde später riß die Wache vor ihm die Flügeltüren der Offiziersmesse auf, in der der Hauptteil seiner Schiffsoffiziere und die Wissenschaftler bereits Platz genommen hatten.
    „Situationsbericht“, forderte Thorsten.
    Der erste Schiffstechniker, Chefingenieur Quandt, erhob sich.
    „Ich habe die Berichte der einzelnen Abteilungen gesammelt. Die Transition brachte uns nicht, wie erwartet, in die Nähe eines Fixsternes, sondern mitten in die Sonne hinein. Dazu liegen aber noch einige Daten vor, die wir anschließend noch gesondert durchsprechen müßten.“
    Alger Thorsten ruckte auf. „Warum? Ist die Lage nicht klar genug?“
    Quandt verneinte. „Im Gegenteil. Aber ich bin für die Auswertung der Messung nicht kompetent, da müßten unsere Physiker eingreifen.“
    „Also gut. Fahren Sie mit dem Bericht fort.“
    „Durch die sofortige Transition aus der Sonne hinaus durch den Herrn Kommandanten wurde die völlige Vernichtung der RIGEL vermieden. Aber auch so ist es noch schlimm genug. Durch die plötzliche Beanspruchung versagten die Schutzschirme des Schiffes. Wir konnten die Energiefelder nicht aufrechterhalten. Sie zerbrachen, und damit war die Oberfläche der RIGEL dem Angriff ungezügelter Energie fast schutzlos preisgegeben. Wir im Schiff waren nahe daran, geröstet zu werden. Dem gleichen Ansturm waren auch unsere Instrumente ausgesetzt. Besonders schlimm sieht es im Maschinenraum aus sowie in den Umformerbänken. Die Transition erfolgte im letzten möglichen Moment. Einen Augenblick später wäre unser Schiff verdampft.“
    Thorsten unterbrach den Chefingenieur.
    „Sind wir manövrierfähig?“
    „Nur beschränkt. Der Schiffsantrieb ist fast total zerstört, wir könnten im Augenblick keine weitere Transition durchführen.“
    Ein pfeifendes Stöhnen ging durch den Raum. Thorsten fuhr hoch.
    „Wiemers, von Ihnen hätte ich zuletzt erwartet, daß Sie sich gehenlassen!“
    Der zierliche Psychologe bewahrte mühsam ein Lächeln. „Leider weiß ich aber auch, was es bedeutet, wenn die Mannschaft unsere Lage erfährt.“
    Thorsten sah ihn prüfend an. Der Psychologe hielt dem Blick stand.
    „Eicksen!“
    „Kommandant?“
    „Ich ordne Alarmbereitschaft an!“
    Eicksen sprang auf. Als erster Schiffsoffizier unterstand ihm die Sicherungswache. Thorsten war offensichtlich entschlossen, die Lage notfalls auch mit Gewalt in der Hand zu behalten.
    „Wie lange wird es dauern, bis Sie die Reparaturen durchgeführt haben?“ wandte er sich dann wieder, als sei nichts geschehen, an den Chefingenieur.
    Quandt zögerte und überlegte seine Worte. „Einige Stunden“, gab er dann zur Antwort, „aber in dieser Zeit schaffen wir nur eine notdürftige Reparatur. Das Schiff muß in eine Raumwerft.“
    Der Kommandant schwieg.
    „Wie ist
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