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Spuk in Rocky Beach

Spuk in Rocky Beach

Titel: Spuk in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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Porter die ganze Zeit hinter ihnen stand. Er räusperte sich und verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen. »Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so für die Hausarbeit interessiert. Ich könnte euch da noch ein paar wunderschöne  Wäscheklammern anbieten.«  Kurze Zeit später standen sie wieder auf dem Marktplatz. Aus dem Brunnen plätscherte wie gewohnt normales Wasser und die Arbeiter waren samt Flatterband verschwunden. Direkt vor dem Polizeirevier stand jetzt ein uraltes Wohnmobil. Es war bunt bemalt mit riesigen Augen, die sich in einem Nebel aus Sternen gegenseitig ansahen. Um den Wagen herum lief ein dünner großer Mann. Er hatte seine weißen Haare zu einem Zopf zusam-mengebunden und um seinen Hals hingen unzählige Ketten aus kleinen Steinchen. Dazu trug er einen bodenlangen Umhang in den Farben gold, grün und lila. Bob musste sein Lachen verbergen. »Kommt bei uns ein Zirkus zu Besuch?«  Dann öffnete sich die Wagentür und eine kleine Frau stieg heraus. Außer dem Zopf trug sie das Gleiche wie der Mann. Sie reichte ihm eine kleine Astgabel und hob beschwörend die Arme. Der  Mann hingegen schloss die Augen, begann leise zu summen und hielt das Holzstück mit ausgestreckten Händen vor sich.  »Ich weiß, was das ist«, sagte Peter. »Der hat eine Wünschelrute in der Hand.«  Plötzlich gab es aus der Ferne einen lauten Knall.
    »Was war das?«, rief Justus entsetzt. »Das kam dort aus der Seitenstraße. Los, schnell dahin!«  Auch mehrere Passanten liefen mit ihnen in die Richtung. Nur der Mann mit der Wünschelrute ließ sich nicht beirren. Unbeeindruckt schritt er den Platz ab. Dicht hinter ihm folgte tänzelnd die kleine Frau.  Als die drei ??? um die Ecke bogen, kamen ihnen zwei Mädchen entgegen gestolpert. Sie schrien und ihre Gesichter waren kreideweiß. »Was ist passiert?«, rief Bob ihnen hinterher, doch die beiden Mädchen hörten überhaupt nicht auf ihn. Am Ende der Straße befand sich das alte Kino. Es wurde schon vor Jahren geschlossen und hätte längst abgerissen werden sollen. Lange Zeit davor war es einmal eine Schule. Später hatte die Feuerwehr in den Räumen ihr Material gelagert.  Doch das, was die drei ??? jetzt erblickten, hatten 

    sie noch nie vorher gesehen. Aus den Ritzen und Fugen der zugenagelten Fenster strömte überall blauer Rauch hinaus. Ungläubig betrachteten die drei Detektive das Schauspiel.  Inzwischen kamen von mehreren Seiten Menschen angerannt. Selbst die ältere Dame stöckelte über das Kopfsteinpflaster. Fopsys dicke Backen hüpften auf und ab. »Jetzt holen sie uns!«, kreischte sie in die Menge. »In diesem Haus verbergen sich die Außerirdischen. Ich habe es immer gewusst.«  Es dauerte nicht lange, bis auch die Polizei ein-traf. Ein junger Beamter stieg aus dem  Einsatzfahrzeug und rannte auf das Haus zu. »Kann mir jemand sagen, was hier passiert ist?«, rief er in die Menge. Noch immer quoll der blaue Qualm aus den Ritzen. »Habt ihr das etwa angestellt? Raus mit der Sprache!« Justus, Peter und Bob schüttelten empört die Köpfe. »Wie kommen Sie denn darauf?«, beschwerte sich Justus. »Wo ist überhaupt Kommissar Reynolds?«  »Der hat heute Nachmittag keinen Dienst. Aber was geht euch das eigentlich an? So, alles hört auf mein Kommando! Keiner rührt sich von der Stelle.  Ich werde jetzt das Gebäude betreten. Bitte halten Sie Abstand.«  Mutig schritt er auf das Haus zu. Mit einer Eisen-stange brach der junge Polizist das  Vorhängeschloss an der Eingangstür des Kinos auf, zückte eine Taschenlampe und verschwand.  Mittlerweile hatte sich der blaue Rauch allerdings verzogen.  »Ich bin mal gespannt, was der da drin entdecken wird«, flüsterte Peter.  In der Zwischenzeit kam langsam der Mann mit der Wünschelrute auf sie zu. Die Frau an seiner Seite tanzte immer noch um ihn herum. Plötzlich hörte man aus dem alten Gebäude entsetzte Schreie.
    Kurz darauf wurde die Tür aufgestoßen und der junge Polizist rannte Hals über Kopf ohne Dienstmütze und Taschenlampe aus dem Haus. Seine  Hände zitterten und der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Keine Panik … alles gut …  ich hole Verstärkung …«, stotterte er. Dann stolperte er, so schnell er konnte, die Seitenstraße zurück.
    »Taranbajaa«, unterbrach überraschend eine tiefe Stimme das ratlose Schweigen. Es war der Mann mit dem Zopf. »Seid gegrüßt, ihr Geister der Ferne.« Er und die Frau an seiner Seite verneigten sich vor dem Haus und
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