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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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brauche ein nettes, bequemes Loch, durch das ich einfach spazieren werde.“ Ein Kribbeln durchlief ihn, bevor es grell an der Wand aufleuchtete, sodass er geblendet die Augen schließen musste. Als er wieder sehen konnte, breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Jedenfalls solange, bis zwei Gestalten in dem Mauerdurchbruch erschienen. Eine von ihnen trug einen Anzug, die andere eine Maschinenpistole.
    „Was ist denn hier los?“, fragte der Kerl, der ihn vorhin verhört hatte.
    Jason breitete die Arme aus und rief im dumpfen Ton: „Ich bin dein Vater!“
    Entgeistert wurde er angestarrt. Jupp, er hatte Star Wars immer schon geliebt. Das hing mit den Sternen zusammen. In der nächsten Sekunde wünschte sich Jason, dass die beiden Herrschaften vor seinem Zimmer genauso verstummen mögen, wie Mijo, als er nach seiner Opferung erwachte. Dann wünschte er sich einen formschönen Knoten in den Lauf der Maschinenpistole. Verwirrt stierte der Wachposten auf seine nutzlos gewordene Waffe und sank schließlich betäubt zu Boden, als Jason ihn ins Schlummerland wünschte. Auch der Typ in dem Anzug sackte in sich zusammen und begann laut zu schnarchen. Zufrieden lächelnd schaute Jason auf die beiden Männer hinab.
    „Und wir sind doch bei Wünsch dir was . Und der Kandidat hat zwei Punkte.“
    Magie war toll. Er war toller. Und in Mijos Armen würde es unbeschreiblich sein. Nur diese Arme würde er jetzt erst suchen müssen. Verdammt! Ach nein … Scheiße! Bloß wo?
     

     
    Nirta machte es sich auf der Liege bequem und sah fragend zu ihren Vater empor.
    „Wann soll ich anfangen?“, erkundigte sie sich.
    „Wir erhalten Bescheid, wenn die Burschen zusammen eingesperrt sind“, erklärte ihr Vater. Er legte wieder einmal seine Fingerspitzen aufeinander und schürzte nachdenklich die Lippen. Sicherlich überlegte er sich neue Strategien und versuchte sich deshalb auszumalen, was Nirta angeblich belauschen würde. Wenn er wüsste, dass sie ihn ganz gepflegt austrickste und mit dem Feind sympathisierte. Und noch mehr. Nirta erlaubte sich ein zufriedenes Lächeln. Als es an der Tür klopfte und ihr Vater „Herein“ rief, begann sie sich auf ihr Vorhaben zu konzentrieren.
    „Was?“, hörte sie ihren Vater plötzlich schreien. „Wie konnte das passieren?“
    Verblüfft richtete sich Nirta auf. Wenn ihr Vater schrie, dann war eine Katastrophe von der Größe eines Weltuntergangs geschehen.
    „Was ist los?“, fragte sie verwirrt.
    Wütend fuhr ihr Vater zu ihr herum. „Dieser Jason ist ausgebrochen!“, fauchte er.
    Nirta verdrehte die Augen. Oh nein! Jason, du wirfst meine ganzen schönen Pläne über den Haufen.
     

„Andina! Was für eine unschöne Überraschung, deine hässliche Visage zu sehen!“, rief Boldt. Wymer kicherte albern, der Typ war irre, aber nur für Insekten wirklich gefährlich. Im Gegensatz zu Boldt, der bloß halb so dumm war, wie er gerne tat.
    „Cousin, was für unschöne Überraschung – du hast mehr als drei Worte fehlerfrei ausgesprochen! Am Stück! Ich hoffe, du machst da keine Gewohnheit draus.“
    Wymer stieß ein verständnisloses „Häh“? aus und kratzte sich am Kopf, Boldt hingegen lächelte unterkühlt.
    „Wollt ihr noch was? Ich hab wichtigeres zu tun, als mit euch rumzuhängen. Einatmen, ausatmen, solche Dinge eben.“
    „Jetzt, wo du es sagst – wir wollten zu dir und eine Sache besprechen.“
    „Die da wäre?“ Andina verzog betont gelangweilt das Gesicht.
    Boldt trat näher an sie heran, versuchte sie mit vor der Brust verschränkten Armen und düsteren Blicken einzuschüchtern, was ihm nicht gelang. Sie nahm ihn als Gegner durchaus ernst, Angst hatte sie nicht vor ihm.
    „Du und Nirta, ihr habt was zusammen.“
    „Ja und?“
    „Ihr wart mit Calael weg. Ich hab euch beobachtet.“
    Scheiße!
    „Herzchen, der Tag, an dem ich mit Calael freiwillig in einem Raum bin, wenn es sich irgendwie vermeiden ließe, wird als Wunder in die Weltgeschichte eingehen“, versetzte sie spöttisch. „Ja, ich war mit Nirta unterwegs. Wir hatten `ne Menge Spaß, wenn du verstehst, was ich meine. Sofern du glaubst, Calael würde sich mit seiner eigenen Schwester vergnügen, solltest du dein Hirn untersuchen lassen.“
    Boldt schwieg nachdenklich, während Wymer leuchtende Äuglein bekam. Die Vorstellung von zwei Frauen, die gemeinsam mit einem Kerl durch die Laken rollten, schien ihm gut zu gefallen.
    „Ich weiß, dass hier irgendwas vor sich geht. Du, Nirta,
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