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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman
Autoren: PeP eBooks
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hat – hab’ vergessen, wie es heißt –, hätte dich bei der Dosis zwei Stunden später umgebracht.«
    »Dann war es ja gut, dass ich nicht nur Kollegen habe, die schwer hören«, dabei sah er Batto an, »sondern auch Kolleginnen, die clever sind.«
    Jana schüttelte den Kopf und lachte. Sie stand am Fußende des Bettes.
    »Aber bei der täglichen Ausbildung kein Wunder. Was ist mit dem anderen Trampe, dem älteren Bruder vom Täter?«
    »Dem geht es wohl immer noch ziemlich beschissen«, sagte Gisa. »Seit dem Tod seines Bruders hat er das Krankenhaus kaum verlassen, weil er mehrere schwere epileptische Anfälle hatte, jedenfalls hat Fennel das erzählt, der ihn wohl immer noch nicht richtig zu der Sache vernommen hat.«
    »Und der will keine Ahnung gehabt haben, was sein Bruder da unten veranstaltet hat?«, fragte Steiger.
    »Das sagt er jedenfalls, und Hinweise auf was anderes gibt es nicht. Im Bunker haben sie nur Spuren des Jüngeren gefunden. Aber du hättest den Mann mal sehen müssen, Steiger, das war ein Wrack. Und wenn er auch was davon gewusst hat, was soll’s. Der Täter ist tot.«
    »Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen, was da abgelaufen ist.«
    »Warum?«, sagte Batto. »Der Plan ist genial. Er wirft uns einen Täter vor die Füße, für den alles so eindeutig spricht, dass daran keiner vorbeikommt, und gut. Und am besten nimmt man dafür nicht den Familienvater, der jeden Abend zu Hause erwartet wird, sondern Leute vom Arsch der Welt, nach denen keiner so richtig fragt, und bei den Opfern macht man es ähnlich. Kein Schwein ermittelt da weiter. Ist nur ein bisschen aufwändig, die Geschichte, sich immer so einen Täter zu basteln.«
    Gisa nickte und sagte: »Sie haben übrigens neben der Sache in Düsseldorf und der in Mülheim noch zwei weitere Fälle ausgegraben, bei denen dieselben Auffälligkeiten waren. Einen Mord in der Eifel vor ein paar Jahren, und den anderen hab’ ich vergessen.«
    »Der muss doch kaum was anderes gemacht haben den lieben langen Tag«, sagte Jana.
    »Hat er wohl auch nicht«, sagte Gisa. »Geld hatten die beiden genug, weil sie das Familienunternehmen an einen Konzern verkauft haben vor etlichen Jahren. Zumindest der Jüngere hatte keinen Job, hat mal ein paar Semester Medizin studiert, aber das war es dann auch.«
    »Das hättest du sehen müssen.« Batto sah Steiger an und schüttelte den Kopf. »In dem Schrank, der in dem Kellerraum stand, wo wir dich gefunden haben, war echt was los. Das Beste war der Elektroejakulator.« Er musste lachen. »Ich dachte, so was gibt es nur in der Bullenzucht. Vielleicht hat er ja auch bei dir …« Er grinste breit.
    Gisa schüttelte den Kopf, musste aber auch lachen. »Du warst ja ’ne Zeit bewusstlos.«
    »Wir können ja mal die Spermaproben aus dem Gefrierschrank untersuchen.« Auch Jana beteiligte sich an dem Spaß, und obwohl Steiger wusste, dass sie es nicht so meinte, empfand er es als kleinen Verrat.
    »Macht euch nur lustig«, sagte er. »Meine Zeit wird wiederkommen.«
    »Jedenfalls war das schon interessant, was da alles in dem Schrank war.« Batto war wieder ernst. »Für die Bisse hatte er sich so was wie eine Kiefernpresse gebaut. Das Teil sah aus wie ein Zahnarztinstrument aus dem Mittelalter, furchtbar.«
    Gisa sah auf die Uhr und sagte: »Wir wollen dich auch nicht zu lange strapazieren, Steiger, und ich habe auch noch einen Termin bei Rüter. War der übrigens schon da?«
    »War er«, sagte Steiger, »schon ziemlich am Anfang, als ich noch kaum was mitgekriegt habe.«
    »Immerhin.« Sie forderte die anderen zum Aufbruch auf, und sie verabschiedeten sich nacheinander.
    »Batto«, sagte Steiger, als der schon fast an der Tür war. »Hast du mal im Krankenhaus in Fröndenberg angerufen?«
    »Ach ja.« Er kam noch einmal zum Bett. »Yameogo geht es immer noch gleich. Sie halten ihn noch im künstlichen Koma, weil sie nicht wissen, wie lange er an der Heizung hing. Wie viel er abgekriegt hat, konnten sie noch nicht sagen.« Er zuckte mit den Schultern und folgte den anderen. An der Tür blieb er noch einmal stehen und sagte: »Und einen schönen Gruß von Renate Winkler. Von der soll ich dir sagen: Was die Frage angeht, ob du wieder richtig laufen kannst, da hätte sie ein gutes Gefühl. Keine Ahnung, was sie damit meint.«
    Dann ging er.
    Das passte zu seinem Leben, fand Steiger und musste an Yameogos Geschichte denken, die er in der Akte gelesen hatte. Er nahm die Flasche von Batto.
    »Willst du einen Schluck
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