Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Titel: Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier
Autoren: Tschei Es
Vom Netzwerk:
haben. Leonidas bahnte sich einen Weg durch das Geäst, betrat nach einer Weile den Waldweg und blickte von links nach rechts. Die Luft schien rein zu sein.
Wenn er schon unbeobachtet war, konnte er ja auch gleich den Turbogang einschalten, dachte er sich und rannte in Lichtgeschwindigkeit den restlichen Weg entlang bis zum Grillplatz.
    Drei große Holztische waren unweit eines kupferfarbenen Feuerkessels mit Gitterrost auf dem Platz verteilt. Leonidas setzte sich an den Tisch, der am nächsten zur Feuerstelle stand und versuchte, still zu sitzen und sich darauf vorzubereiten, möglichst normal zu wirken.
     
    * * * * * *
     
    Nachdem Bela seinem Kumpel mehrmals hinterhergerufen hatte, ohne irgendeine Reaktion zu erhalten, gab er es schließlich auf und setzte seinen Weg fort. Bestimmt würde Tom es sich schon bald anders überlegen und ihn suchen. Und vielleicht würde er ihn ja sogar finden...
    Nach einigen hundert Metern erreichte er endlich den Grillplatz.
    Und machte große Augen, als er erkannte, dass er nicht alleine war. An einem der Holztische saß ein Typ mit blonden Dreadlocks, der fast gleich gekleidet war wie er selbst; blaue, zerschlissene Jeans, schwarzes T-Shirt und hellbraune Lederschuhe. Bela fand, dass der Typ irgendwie versifft wirkte. Sehr versifft sogar.
Kapitel 6
     
    „Bela! Alter, sag mir wenigstens wo`s zurück geht!“
    Irgendwo hatte Tom mal gelesen, dass man einfach an dem Ort stehen bleiben soll, wo man sich getrennt hat und dass dann der Andere früher oder später seinen Instinkten folgend wieder dort auftauchen würde. Oder ging es dabei um Hunde?
    „Sorry, dass ich mich einfach verpisst habe!“
     
    Angespannt lauschte Tom in die anbrechende Dunkelheit des Waldes. Die einzigen Geräusche, die die beinahe unerträgliche Stille ab und zu durchbrachen waren das Rascheln in den Baumkronen und vereinzelte Töne einsamer Vögel.
     
    Seit mehr als einer Stunde hatte er seinen Kumpel nicht mehr gesehen und sich durch den Wald gekämpft, in der Hoffnung, bald wieder das Quartier in dem Bela wohnte, zu erreichen. Doch stattdessen hatte er mittlerweile keinen blassen Schimmer mehr, wo er sich befand. Er verfluchte sich dafür, dass er sich seiner inneren Zicke gefügt und Bela und damit auch sich selbst im Stich gelassen hatte.
     
    Resigniert setzte er sich neben einem dicken Baum auf den Boden und lehnte sich gegen den Stamm. Als er die Augen schloss, kam ihm plötzlich wieder dieses Rascheln in den Sinn, das er gehört hatte, als er noch mit Bela unterwegs gewesen war. Was, wenn er in Gefahr war? Was, wenn sie beide in Gefahr waren?
     
Kapitel 7
     
    „Und du hängst es öfters hier im Wald?“, fragte Bela.
    „ Nur wenn ich Durst... ehm ich meine, wenn ich Bock auf Natur hab“, antwortete Leonidas und hoffte, dass der Typ seinen Versprecher überhört hatte.
    „ Ja, Bock auf Natur. Das kenn ich. Bela, du?“
    „ Hä? Was ist Bela?“
    „ Mein Name. Alter, was hast du denn heute schon geraucht?“
    „ Ach so, entschuldige. Leonidas, freut mich“, antwortete Leonidas und spürte, wie ihm beim Anblick des jungen Halses das Wasser im Mund zusammenlief. Hoffentlich passierte gerade nicht das, was er fürchtete.
„Boah, shit Alter! Was geht denn mit deinen Augen ab?!“
    Es war also doch passiert.
    „Ach so, das. Ja das ist so ein... genetischer Fehler...“
    Bela starrte mit einer Mischung aus Faszination und Misstrauen in Leonidas Augen, die eben noch grün gewesen waren und sich nun rosarot verfärbten und seltsam zu blinken begannen.
    „Alter, das ist echt schräg...“, sagte Bela, nachdem er sich wieder ein wenig gefangen und sich an den Anblick gewöhnt hatte.
    „ Woher weißt du, dass ich alt bin?“
    „ Hä?“
    „ Du sagtest Alter. Ich habe doch gar nicht gesagt, wie alt ich bin... oder?“
    Es dauerte eine Weile, bis Bela begriff. Der Typ schien wohl nicht besonders oft unter Gesellschaft zu sein.
    „Ehm... das ist nur so`n Ausdruck. Noch nie gehört? Alter? Und wie alt bist du denn?“
    Leonidas überlegte krampfhaft, wie er sich wieder aus dieser Frageschlinge winden konnte. Er verbrachte wirklich zu wenig Zeit mit Menschen. Woher sollte er denn wissen, wie alt er mittlerweile in Menschennorm aussah?
    „Wie alt bis du denn?“, warf er schließlich die Frage zurück.
    Bela dachte kurz nach. Letztes Jahr hatte er seinen Achtzehnten... das war im Frühling...jetzt war Sommer...also plus eins.
    „Neunzehn.“
    Neunzehn?, wiederholte Leonidas in Gedanken. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher