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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Autoren: Mathias Herzog
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Menschen über 30, vielleicht sogar von dir selbst: „Ich bin zu alt. Ich habe die beste Zeit hinter mir. Mich weiterbilden lohnt sich nicht mehr. Wenn ich jetzt den Job verliere, bekomme ich eh keinen neuen mehr. Der Zug ist abgefahren.“ Du lachst, dass ich 30-Jährige als alt bezeichne? Ich selbst bin ganz anderer Meinung. Dreißig ist überhaupt kein Alter, das ist jungfräulich. Doch höre dich einmal in deinem Bekanntenkreis um. Da kommen Aussagen wie: „Ab 30 geht's steil bergab.“ oder „Mit 30 hast du die beste Zeit hinter dir.“ Ab dreißig giltst du im Tennisverein und in anderen Sportarten als Senior. Übrigens sagt Ephraim Kishon über das Altern: „Altern ist ein hochinteressanter Vorgang. Du denkst und denkst und denkst -plötzlich kannst du dich an nichts mehr erinnern.“ So schlimm ist es mit dreißig Gott sei Dank in der Regel dann doch nicht.
    Hätte die inzwischen 37-jährige Speerwerferin Steffi Nerius diese oder eine ähnliche Haltung an den Tag gelegt, als sie Anfang 2009 in ihre letzte Saison startete, wäre ihr mit 100 %iger Sicherheit der größte Erfolg ihrer internationalen Karriere in Berlin verwehrt geblieben. Mit 37 Jahren sind über 90 % der Spitzensportler bereits in „Sportlerrente“. 16 Jahre nach ihrem WM-Debüt in Stuttgart 1993 schaffte Nerius jedoch die Sensation und verabschiedete sich als Weltmeisterin aus der Weltelite. Damit hat sie es Jung und Alt gezeigt, dass auch im „Alter“ noch absolute Bestleistungen möglich sind.
    Was kannst du von Steffi Nerius lernen? „Spaß haben“, lautete Steffis Motto für das Jahr 2009. Das gelang ihr zuletzt regelmäßig. Sie gewann vor der WM vier ihrer zehn Saisonwettkämpfe und wurde zum sechsten Mal seit 2001 deutsche Meisterin.
    Während ihren Rivalinnen, wie z.B. Christina Obergföll, vor und während des Wettkampfes die Anspannung ins Gesicht geschrieben stand, gab Steffi die Mrs. Cool. Locker schlenderte sie über die Bahn und per Stirnband-Botschaft forderte sie die Fans im Olympiastadion auf: „Berlin – macht Rabatz“.
    Ein weiterer wichtiger Punkt, der Steffi Nerius 2009 in Berlin unterstützte, mit 37 Jahren noch Weltmeisterin im Sperrwurf zu werden, ist ihre unglaubliche Disziplin, die sie über 20 Jahre für ihren Sport aufgebracht hat. Steffis Leistung zeigt, dass du, wenn du dich über Jahre intensiv mit absoluter Selbstdisziplin für deinen Bereich einsetzt, Erfolg erarbeiten kannst – im Sport, wie auch in anderen Bereichen.
    Was dir als Zuschauer nämlich verborgen bleibt, ist, dass Spitzensportler für ihren Erfolg einen sehr hohen Preis zahlen. Jahrelanges, tägliches Training gehört dazu, um die eigenen Stärken auszubauen und die Schwächen zu managen. Viel Schweiß, Schmerzen und Niederlagen sind nötig, um am Ende eine Medaille um den Hals hängen zu haben.
    Leider meinen viele Menschen jedoch, Erfolg wäre ohne große Anstrengungen möglich und du müsstest nur darauf warten. Das ist jedoch weit gefehlt. Thomas Alva Edison stellte bereits damals fest: „Erfolg sind zu 99 % Transpiration und nur zu 1 % Inspiration.“ Jeder erfolgreiche Spitzensportler nimmt diese Anstrengungen und Entbehrungen dennoch gerne in Kauf und bestätigt: „Für solche Momente – mögen sie noch so kurz sein – lohnt es sich zu kämpfen.“
    Vor ihrem letzten Versuch drehte Nerius ihr Stirnband. Es stand dort in großen Lettern geschrieben: „Danke für eure Treue“. Recht hat sie. Auch siewar sich fast zwei Jahrzehnte treu und kämpfte erfolgreich Tag für Tag für ihren großen Traum – einmal Weltmeisterin zu sein. 79
Sportlerinterview Steffi Nerius
    Rechte: DKB –Deutsche Kreditbank AG
    Matthias: Welches sind deine drei wichtigsten Erfolgseigenschaften, die dich so erfolgreich gemacht haben?
    Steffi: Disziplin, Kampfgeist, Zielstrebigkeit, aber auch die Fähigkeit aus Niederlagen etwas Positives zu ziehen und daraus zu lernen.
    Matthias: Wie wichtig waren Disziplin und Ausdauer für deinen Sport?
    Steffi: Sie waren entscheidende Faktoren für meinen Erfolg. Es ist von immenser Bedeutung für den maximalen sportlichen Erfolg, diszipliniert und fokussiert zu arbeiten und zu trainieren. Gerade nach Misserfolgen muss man die Ausdauer besitzen und am Ball bleiben.
    Matthias: Wie bist du mit Verletzungen umgegangen?
    Steffi: Zu Beginn meiner Karriere haben mich Verletzungen immer stark aus der Bahn geworfen. Im Laufe der Zeit habe ich aber gelernt damit umzugehen und zu erkennen, dass Verletzungen im Sport dazu
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