Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Container waren, haben Sie da etwas angefasst?« Ich weiß selber nicht, warum ich dasfragte. Wahrscheinlich wollte ich sie ein wenig ablenken, damit sie nicht mehr weinte.
    Erschrocken schaute sie mich an. »Ich …«
    Eilig beruhigte ich sie. »Das hat eigentlich gar nichts zu bedeuten. Ich hätte nur gern gewusst, ob die Tennisbälle schon so herumlagen oder vielleicht Sie den Behälter vor Schreck umgestoßen haben. Das würde Ihnen keiner übelnehmen«, fügte ich rasch hinzu. »Ich hätte wahrscheinlich alles fallen lassen, was ich gerade in der Hand hatte, wenn ich unvorbereitet dort hineingekommen wäre.«
    Aber sie schüttelte den Kopf. »Nein, es war alles so. Ich bin beinahe auf einen Ball getreten, als ich hineingegangen bin, um meinen Schläger abzulegen. Als ich den Ball dann aufheben wollte, habe ich ihn gesehen.«
    Ich nickte. Fred musste den Korb umgerissen haben, als er zu Boden stürzte, dachte ich bei mir. Hätte ich das lieber nicht getan. Guter Gott, auf welche Gedanken das Hirn unter Druck kam …
    Nach der Art, wie er dalag, tippte ich auf einen Herzanfall. Aber trotz seines weißen Haares und meiner neckenden Worte gestern war er noch kein alter Mann gewesen. Wahrscheinlich um die sechzig, höchstens ein, zwei Jahre jünger oder älter. Und noch gut in Form, wenn man von dem Rauchen absah. Einen Herzanfall konnte man allerdings in jedem Alter erleiden, und nach dem Auftritt mit Mr. Richards hatte er gestern wirklich nicht gut ausgesehen.
    »Ich habe den Schlägerständer wieder aufgestellt«, sagte nun Brittany.
    »Was?«
    »Den Ständer mit den Schlägern. Er war umgefallen. Die Schläger lagen alle am Boden.«
    Das war merkwürdig. Die Schläger standen ein ganzesStück von der Stelle entfernt, wo Fred umgesunken war. Eigentlich auf der anderen Seite der Regale. Auch nicht auf direktem Weg von der Tür, so dass er aus Versehen gegen den Ständer hatte stoßen können. Natürlich konnte er neben diesem gestanden haben, als ihm schlecht wurde. Vielleicht hatte er noch versucht, seinen Tisch zu erreichen, sich niederzusetzen oder sich Hilfe zu holen. Ich schaute nach den Leitungsdrähten, die in dem Tennisraum endeten. Dort gab es zwar Strom, aber hatte der Raum auch einen Telefonanschluss? Und hätte er nicht sein Handy benutzt? Mir gefiel die Vorstellung gar nicht, dass er dort mutterseelenallein gestorben war und keine Hilfe mehr hatte rufen können.
    In der Ferne hörte man jetzt eine Polizeisirene heulen, zuerst schwach, dann immer lauter. Minuten später rollte ein schwarz-weißer Crown Victoria mit Blaulicht vor dem Container aus, gefolgt von einem gelb-blauen Rettungswagen. Die Sanitäter holten eine große Tasche aus dem Kofferraum und eilten hinter dem Polizeibeamten in den kleinen Raum. Nur wenige Augenblicke später kamen sie wieder heraus und schüttelten die Köpfe. Nach kurzer gegenseitiger Verständigung teilten sie dem Polizisten etwas mit und packten ihre Sachen zusammen. Nichts konnte deutlicher sagen, dass Fred nicht mehr zu helfen war. Der Polizist trat gerade auf die Schüler und mich zu, als Larry Gonzales mit erhobenem Haupt und sichtbar in Kampfstimmung angelaufen kam. Der langbeinige Eric hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Eine Variante des Abwimmelgangs, dachte ich bei mir. Ich hatte Larry nicht mehr so schnell laufen sehen, seit unser Chemielabor vor drei Jahren in die Luft geflogen war.
    Der Direktor sprach zunächst den Polizisten an, der gerade dabei war, uns seine erste Frage zu stellen. Der verbotdem Direktor höflich, aber mit Nachdruck, sich dem Tennisraum auch nur zu nähern. Larry wandte sich mir zu.
    »Sie hätten mich sofort anrufen müssen!«, erklärte er, noch nach Atem ringend, als könnten die Schüler und der Polizist, die direkt neben mir standen, ihn nicht hören.
    »Ich habe Eric geschickt«, erklärte ich.
    Larry schenkte dem Polizisten und den Schülern ein sprödes Lächeln und zog mich ein paar Schritte beiseite. Ich konnte sein Rasierwasser riechen, einen starken Moschusduft, der sicher als besonders maskulin verkauft wurde.
    »Sie hätten zuerst mich und dann die Polizei benachrichtigen sollen!«, sagte er scharf. Seine Augen jagten dabei hin und her wie Tischtennisbälle bei der texanischen Meisterschaft.
    »Ich habe Ihre Nummer nicht in der Kurzwahl gespeichert, Larry. Und ich hielt es für wichtiger, zuerst medizinische Hilfe zu rufen.« Dass Fred nicht mehr geholfen werden konnte, erwähnte ich nicht.
    »Na, schön.« Er räusperte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher