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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)
Autoren: Sönke Brandschwert
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„Drehe dich auf den Bauch.“
    Sam tat, wie ihr geheißen, und hoffte inständig, dass der Mann noch lange genug ohne Bewusstsein bleiben würde. Kaum hatte sie ihren Körper herumgeworfen, spürte sie auch schon Nikas Finger an ihren Armen. Es wurde hier und da gezerrt und gezogen.
    „Verdammt, er hat es ganz schön fest gezogen.“
    „Beeile dich, Nika. Wenn er zu sich kommt, ist alles vorbei. Eine weitere Chance bekommen wir nicht.“
    Weitere hektische Berührungen von den Händen des Mädchens. „Scheiße, ich krieg es nicht auf.“ Nikas Stimme wurde immer mehr von Panik erfüllt.
    Sams Gedanken überschlugen sich. „Befreie dich zuerst!“, rief sie dann.
    „Nein“, sagte das Mädchen beinahe weinerlich und fummelte weiter an Sams Fesseln herum.
    „Verdammt!“, schrie Sam jetzt. „Befreie dich zuerst, habe ich gesagt!“ Bei diesen Worten warf sie ihren Körper wieder herum, sodass Nika gar nicht mehr versuchen konnte, sie zu befreien. Als erstes musste Sam dafür sorgen, dass Nika hier heraus kam. Es waren schon genügend Leute wegen ihr zu Schaden gekommen. Alleine Jans Tod würde sie niemals endgültig verwinden. Sollte nun Nika etwas noch Ernsteres passieren, als ohnehin schon geschehen, würde sie gar nicht mehr damit zu recht kommen. Außerdem … außerdem hatte sie das Mädchen irgendwie verdammt gerne. Sie beobachtete, wie Nika sich aufs Bett setzte und nun ihre Fußfesseln zu lösen begann. Diese waren nicht ganz so gut befestigt wie Sams. Von dem Mädchen hatte Bruno scheinbar weniger Gegenwehr erwartet. In Sam hatte er ganz offensichtlich eine gewisse Gefahr gesehen. Zumindest hatte er gewusst, dass sie keine Hemmungen hatte, mit äußerster Brutalität gegen ihn vorzugehen. Das hatte er bereits vor vielen Jahren erlebt.
    Nach der Ewigkeit einer halben Minute waren Nikas Beine frei. Im gleichen Moment sah Sam, wie Nikas Augen sich panisch vergrößerten.
    „Er macht die Augen auf“, kreischte das Mädchen, das aus ihrer Position auf den Mann herabsehen konnte. Im gleichen Moment hörte Sam ein grunzendes Stöhnen.
    „Spring ihm mit beiden Füßen auf den Hals!“, brüllte Sam. Sie selbst lag noch immer – eine denkbar ungünstige Ausgangsposition für einen Angriff, wenn man auf den Rücken gefesselte Hände hatte. Nika schien wie versteinert.
    „Mach schon!“, brüllte Sam. Dabei erkannte sie, dass der Körper des Mädchens zitterte. Sie mutete Nika zuviel zu. Im Bruchteil einer Sekunde plante sie um und rief: „Lass es! Raus hier! Geh zur Tür und hänge die Kette von der Falle in den Haken an der Wand!“
    Jetzt kam tatsächlich Bewegung in die Studentin. Sie schwang ihren Körper herum, sprang vom Bett und lief zur Tür. Dort tat sie, was Sam von ihr wollte. Bei der Studentin sah es allerdings viel mühevoller aus als bei dem Mann. Auf der Kette schien eine enorme Spannung zu sein.
    Nachdem Nika die Kette umgehängt hatte, öffnete sie die Tür.
    „Jetzt verschwinde! Raus hier!“ Sams einziger Wunsch war in diesem Moment, Nika aus der Gefahrenzone zu bekommen. Jetzt erschien hinter der Bettkante mit einem weiteren Grunzen Brunos Gesicht.
    „Raus hier“, schrie Sam erneut, und trat gleichzeitig gegen die Schläfe des Mannes. Der kippte wieder aus ihrem Sichtbereich heraus. Dann rollte Sam sich übers Bett, kam auf der Türseite mit den Füßen auf dem Boden zum Stehen und rannte Nika hinterher.
    Das schwache Licht, das durch den Türrahmen fiel, reichte kaum, um die Tür am jenseitigen Ende des Raumes erkennen zu lassen. Die beiden Frauen schienen sie gleichzeitig zu entdecken, denn gemeinsam rannten sie los. Nika drückte die Klinke herunter – und begann zu fluchen. Die Tür war verschlossen.
    „Weg“, sagte Sam und drängte das Mädchen mit ihrem Körper zur Seite. Dann trat sie mit einem Bilderbuchkick gegen die Tür. Der Erfolg war allerdings gleich Null, außer dass sie wegen der gefesselten Hände fast das Gleichgewicht verlor. Die Detektivin machte noch zwei Versuche und erkannte, dass die Tür zu stabil war, um sie einfach einzutreten. Gehetzt blickte sie sich um. Ein Fenster war nicht zu erkennen. Jetzt musste sie sich etwas Neues einfallen lassen, und das ganz schnell.
    Sie stellte sich ganz dicht an Nika heran und flüsterte: „Wir stellen uns jetzt direkt an die Wand neben der Tür zu dem Zimmer, wo er ist. Sobald er herausstürmt, um hinter uns herzujagen, müssen wir es schaffen, ins Zimmer zu gehen und die Tür zu schließen. Du musst dann so schnell
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