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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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Schreckliche zu vergessen, das ich dem Mädchen angetan hatte, das ich liebte …
    Es klopfte laut an der Tür zu meinem Schlafzimmer.
    »Logan?«, drang die Stimme meines Dads durch das dicke Holz. »Alles okay bei dir? Ich bilde mir ein, etwas gehört zu haben.«
    Es kostete mich einen Moment, den Rest der Erinnerungen zu verdrängen und meine Stimme zu finden. »Ja, alles okay«, rief ich und hoffte inständig, dass er nicht mitbekam, wie tief, harsch und abgehackt meine Worte klangen. »Ich, ähm, habe nur etwas fallen lassen.«
    Schweigen.
    »Na ja, in Ordnung«, antwortete er dann. »Das Frühstück ist bald fertig. Wenn du willst, komm runter.«
    Kurz darauf entfernte er sich von der Tür. Seine Schritte waren langsam und gleichmäßig, als lauschte er immer noch und wäre bereit, zurückzueilen, wenn es nur den kleinsten Hinweis auf Ärger gab.
    Doch es drohte kein Ärger – ich war der Ärger.
    Ich wollte kein Frühstück. Ich wollte nichts essen, und ich wollte sicherlich nicht noch mal einschlafen und den nächsten Alptraum erleben. Ich wollte einfach nur in der Dunkelheit sitzen und alles vergessen, was ich getan hatte.
    Doch genau das konnte ich nicht. Denn ob es mir nun gefiel oder nicht, das Leben ging weiter, besonders für Krieger wie mich. Man focht einen Kampf, tötete so viele Schnitter wie möglich, leckte sich die Wunden, und dann bereitete man sich auf den nächsten Kampf vor. Außerdem versuchte mein Dad wirklich, unser Verhältnis zu verbessern und endlich unsere Probleme zu lösen. Ich war der Meinung, dass ich es ihm schuldete, mich ebenfalls zu bemühen.
    Also löste ich die Decke von meinem Körper, stand auf und ging ins Bad, um mich zu waschen und mich dem Tag zu stellen. Auch wenn ich das eigentlich gar nicht wollte.

Ich duschte lange und heiß, dann zog ich mir Jeans, ein weißes T-Shirt, einen dicken blauen Pulli, Wollsocken und feste Stiefel an. Danach starrte ich mich im Spiegel an, während ich mir die Haare kämmte. Schwarze Haare, blaue Augen, nettes Lächeln, Muskeln an den richtigen Stellen. Mehr als ein Mädchen hatte mir erklärt, ich sei süß, sähe gut aus und wirke sogar verträumt, und ich hatte mein Aussehen oft zu meinem Vorteil eingesetzt. Ein sexy Lächeln, ein durchtriebener Blick, ein tiefes Lachen, ein geflüstertes Kompliment, und die meisten Mädchen schmolzen in meinen Armen dahin – bis auf Gwen. Sie hatte mir gesagt, das könne ich mir sparen. Ihr frecher Sarkasmus war das Erste, was ich an ihr bemerkt – und gemocht – hatte.
    Jetzt sah ich nicht mehr süß oder gut aus und sicher nicht mehr verträumt. Außer man stellte sich seinen Traumtyp als einen durchgeknallten, mörderischen Psychopathen vor. Ich schnaubte und warf den Kamm auf die Kommode.
    Oh sicher, ich sah aus wie immer – bis hin zu meinem schiefen Grinsen und der wilden Schmachtlocke über der Stirn, die ich nie unter Kontrolle bekam. Doch ich konnte nicht anders, als mich vorzulehnen und in den Spiegel zu spähen, um zu sehen, ob ich tief in meinen Augen einen unheilvollen roten Funken entdeckte. Oliver Hector, einer meiner besten Freunde, hatte mir erzählt, meine Augen seien vollkommen schnitterrot geworden, als ich im Auditorium mit Loki verbunden gewesen war. Ich suchte und suchte nach einem Aufflackern von Farbe, das dort nicht sein sollte, aber meine Augen zeigten dasselbe helle Blau wie immer. Trotzdem sorgte der Anblick nicht dafür, dass ich mich besser fühlte.
    Mir hatte immer gefallen, dass die Mädchen mich für süß hielten. Welchem Kerl erginge es anders? Aber jetzt fühlte ich mich hässlich – innerlich und äußerlich. Dreckig. Beschmutzt. Verdorben.
    »Logan.« Die Stimme meines Vaters krächzte aus einer Sprechanlage, die neben der Tür hing. »Das Frühstück ist fast fertig.«
    Ich ging hinüber und drückte den Knopf, um ihm zu antworten. »Bin in einer Minute da.«
    Ich öffnete die Tür, verließ das Schlafzimmer, ging zum Ende des Flurs und stieg die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Das Holz, das unter meinen Füßen knarzte, erinnerte mich an das Geräusch der Bühne in meinem Traum – meinem Albtraum. Ich verzog das Gesicht und beschleunigte meine Schritte, dann griff ich nach dem Handlauf und überwand die letzten drei Stufen in einem großen Satz.
    Ich hatte die Mythos Academy verlassen – hatte Cypress Mountain, North Carolina, noch in derselben Nacht den Rücken gekehrt, in der ich Gwen angegriffen hatte. Mein Dad hatte mich nach Ashland gefahren,
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