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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein
Autoren: Mary Lyons
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hat sich Sorgen gemacht, weil ich noch nicht verheiratet war und keinen Erben gezeugt hatte.
    Und da er ein sehr herrischer alter Mann ist, hat er mich ständig gedrängt zu heiraten, und zwar möglichst eine reiche Erbin genau wie er es damals getan hatte. Aber ich habe ihm oft deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nur aus Liebe heiraten würde, zumal ich mich schon vor Jahren unsterblich verliebt hätte und keine andere Frau wollte. Deswegen waren wir in eine Sackgasse geraten."
    „Du hast diese Frau schon einmal erwähnt. Als du in Suffolk warst." Unruhig bewegte sich Gina in seinen Armen hin und her. „Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich wäre glücklich darüber. Trotzdem solltest du mir von ihr erzählen, findest du nicht?"
    „Alles zu seiner Zeit", versprach er. „Um auf meine Geschichte zurückzukommen ... Der Auslöser war meine Reise nach London. Weißt du, mein Onkel war - und ist - ein cleverer alter Mann und hat ein gutes Gedächtnis. Und er war lange mit deinem Großvater befreundet und hatte viele Jahre Geschäfte mit ihm gemacht. Ich habe ihm von der verloren gegangenen Lieferung erzählt und angedeutet, dass Brandon's dafür verantwortlich sei. Nachdem ich abgereist war, hat er sofort deinen Großvater angerufen."
    „Warum, in aller Welt, hat er das getan?" erkundigte sie sich stirnrunzelnd.
    „Weil er wusste, dass Sir Robert nicht nur so alt und krank war wie er, sondern auch genauso reich, und dass er eine Enkelin hatte, die keine Eltern mehr hatte - die Erbin seines gesamten Besitzes. Und vor allem weil er entschlossen war, mir - und vielleicht auch allen anderen - zu beweisen, dass man immer noch mit ihm rechnen musste. Zufällig", fügte er schulterzuckend hinzu, „hat mein Onkel alles zugegeben, was ich bisher gesagt habe."
    „Das ist doch idiotisch!" bemerkte sie. „Ich hätte ja genauso gut verheiratet sein und einen Haufen Kinder haben können."
    „Deswege n hat er deinen Großvater angerufen - um alles mit ihm zu besprechen. Und dann haben die beiden die Köpfe zusammengesteckt und überlegt, wie sie uns miteinander verkuppeln können."
    „Also haben sie es doch geplant!" rief sie.
    Antonio schüttelte den Kopf. „N ein. Jedenfalls nicht so, wie du denkst. Denn man kann natürlich niemanden zu einer Heirat zwingen, wenn derjenige nicht mitmacht. Die beiden sind deshalb clever vorgegangen. Nachdem ich mit Margaret gesprochen habe, weiß ich nämlich, dass man die ,verloren gegangene' Lieferung in Bristol gefunden hatte - lange bevor ich in London eingetroffen war."
    „Willst du damit behaupten, die ganze Arbeit, die wir damit hatten, wäre reine Zeitverschwendung gewesen?" fragte Gina entrüstet.
    „Richtig!" bestätigte er lachend. „Alles, was dein Großvater tun konnte - und du musst zugeben, dass er seine Sache gut ge macht hat -, war, uns beide wieder zusammenzubringen.
    Offenbar hat er vermutet, dass wir damals eine Romanze hatten. Deswegen hat er mir gesagt, die Lieferung sei wahrscheinlich in Suffolk gelandet, und mir vorgeschlagen, hinzufahren und mich selbst zu vergewissern. Und um dafür zu sorgen, dass ich mindestens eine Nacht bei dir verbringe, hat er mich zum Mittagessen zu sich nach Hause eingeladen und mich so lange aufgehalten, dass ich erst am Spätnachmittag aus London wegfahren konnte. Und dann hat er sich zurückgelehnt und abgewartet, was passiert!"
    „Das heißt... er und dein Onkel haben unsere Ehe in gewisser Weise tatsächlich gestiftet?"
    erkundigte sie sich langsam.
    „Ja, aber nicht so, wie du vermutet hattest. Als ich nach dem langen Wochenende mit dir zu ihm gefahren bin, um um deine Hand anzuhalten, wirkte dein Großvater fast schockiert." Wieder lachte er. „Wahrscheinlich hatte er gar nicht damit gerechnet, dass sein Plan so schnell aufgehen würde. Allerdings hat er weder zu dem Zeitpunkt noch später von dem Geld gesprochen, das er mir hinterlassen wollte. Mein Wort darauf. Ich habe erst von meinem Onkel erfahren, was die beiden ausgeheckt hatten."
    „Okay, ich kann mir jetzt vorstellen, was passiert ist. Mein Großvater hat wirklich Glück gehabt, dass meine Haushälterin und ihr Mann übers Wochenende weggefahren waren. Du kennst Doris Lambert nicht", fügte Gina lachend hinzu. „Wenn sie da gewesen wäre, hätten wir ganz bestimmt nicht miteinander schlafen können!"
    „O mein Schatz", sagte Antonio leise und küsste sie auf die Stirn. „Ich hätte schon irgendwie einen Weg in dein Bett gefunden."
    „Aber'was ist
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