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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet
Autoren: Edmond Hamilton
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Teufel hole die Ablesungen. Wie weit sind die Schiffe?«
    »Ich schätze drei bis vier Stunden entfernt, wenn sie mit voller Geschwindigkeit anfliegen.«
    »Keine Sorge, sie werden mit voller Geschwindigkeit kommen«, bemerkte Amol bitter. Sein Gesicht glich einer schweißbedeckten Maske, in der die Knochen scharf vorstanden, als er sich an die anderen wandte: »Können wir rechtzeitig fertig werden?«
    »Die Kontrollen für die Halteauslösungen sind montiert«, antwortete ein Techniker. »Es wird eine Stunde oder mehr brauchen, die Zeitschalter vorzubereiten.«
    Als er die Zeitspanne hörte, die sie noch vor sich hatten, schöpfte Kenniston wieder ein wenig Hoffnung.
    »Sicher können wir rechtzeitig bereit sein, Amol! Ich werde sofort veranlassen, daß man die Bevölkerung hinausschafft!«
    Sie brauchten den Bürgermeister nicht weit zu suchen. Mit runden Augen und bleich vor Sorge hatte er ihre Arbeit am Schacht beobachtet. Kenniston lief auf ihn zu. »Lassen Sie die Leute sofort zum Kamm des Höhenrückens aufbrechen. Nur die Kranken und Alten sollen mit Wagen fahren, die übrigen müssen zu Fuß gehen. Wir können uns jetzt nicht der Gefahr eines Verkehrsdurcheinanders aussetzen!«
    »Ja«, keuchte der Bürgermeister. »Ja, das werde ich auf der Stelle erledigen.« Er faßte Kenniston am Arm und sah an ihm vorbei auf den schwarzen, eiförmigen Rumpf der Bombe. Als ob er sich schäme, seine schreckliche Angst zu zeigen, stammelte Garris: »Wie groß ist die damit verbundene Gefahr?« Kenniston beruhigte ihn mit einem festen Händedruck. »Haben Sie keine Sorge. Gehen Sie nur und führen Sie die Menschen aus der Stadt!«
    Er wünschte, er könnte selbst auch Ruhe und Zuversicht finden.
    Die nächsten Stunden waren wie ein Alptraum. Sie arbeiteten unter Druck, sie geizten mit jeder Sekunde, und es schien, als habe sich alles gegen sie verschworen. Das Metall, die Vorrichtungen, ja selbst die Werkzeuge schienen es darauf anzulegen, ihnen einen Streich zu spielen. Und dennoch schwang sich schließlich die dunkle Masse der Energiebombe über den Eingang des Schachts. Der letzte der Zeitregulatoren war eingestellt – die Arbeit war vollbracht.
    »Packen Sie Ihr Arbeitszeug zusammen«, befahl Kenniston den Leuten bündig. »Gehen wir, es gibt noch eine Menge zu erledigen.«
    Er ging mit Hubble, Amol und den übrigen hinaus. Die Stadt war, wie er sie das erste Mal gesehen hatte – leer, still und ohne Leben. Die Menschen hatten sie verlassen. Als er durch das Portal hinausschritt, konnte er sie als dunkle Masse bereits in der Ferne über die Ebene wandern sehen – die Tausende, die langsam den Hang des fernen Höhenrückens hinaufströmten. Angstvoll suchte er den Himmel ab. Noch war keine Spur von dem Kontrollgeschwader zu sehen. Arno! schickte seine Techniker mit dem Fernkontrollapparat und den Registrierinstrumenten voraus zum Hügelrücken. Gorr Holl, Magro und Hubble gingen mit ihnen. Dann liefen Kenniston und Arno! zum Sternenkreuzer. Eine kleine Menschengruppe stand neben dem Schiff im Staub und in der Kälte. Es waren die Middletowner, die nicht auf der Erde bleiben wollten. Kenniston starrte sie voll Verblüffung an. Von den zweihundert war nur eine Schar von etwa zwanzig Leuten tatsächlich zum Kreuzer gekommen. Arnol erklärte ihnen kurz: »Sie können jetzt an Bord gehen.« Ein paar von ihnen nahmen ihre Bündel auf und blieben unentschlossen stehen, blickten von ihren Gefährten auf Kenniston und wieder zurück, wollten etwas sagen und wußten nicht was. Dann wandten sie sich und gingen an Bord.
    Kenniston zählte. Zwei Männer, drei Frauen und ein Kind. »Nun«, fuhr er die anderen an, die noch übrig waren, »worauf wartet ihr noch? Geht an Bord!«
    »Ich glaube«, sagte ein Mann, hielt dann inne und räusperte sich – »Ich glaube, ich bleibe lieber mit den übrigen hier.«
    Er packte sein Bündel, machte sich auf den Weg und eilte der Menge in der Ferne nach.
    Noch einer und ein weiterer folgten ihm, bis sie alle gegangen waren, eine kleine Schar, die über die unermeßliche Öde der Ebene dahineilte.
    Amol lächelte: »Bei Ihrem Volk, Kenniston, sind sogar die Feiglinge noch tapfer. In gewisser Hinsicht muß es für die noch härter sein, die sich zum Gehen entschlossen haben.«
    Sie betraten den Kreuzer und befreiten Mathis, Norden Lund und Varn Allan aus den versperrten Kabinen. Varn Allan sprach nichts, aber der Koordinator sagte eisig: »Sie werden also Ihr Vorhaben wirklich
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