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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition)
Autoren: Susanne Schomann
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nicht unerheblich mit jener schrecklichen Sache vor fünf Jahren zu tun. Die gesamte Presse hat ihn sich damals ganz schön zur Brust genommen. Erinnerst du dich daran? Nach dem Tod seiner Frau hat er sich fast ein ganzes Jahr lang völlig zurückgezogen.“
    „Ja, ich erinnere mich. Die Sache ist ja ausreichend durch sämtliche Medien gegangen. Sein bester Freund hat erst sie und dann sich selbst erschossen, richtig?“
    „Stimmt. Furchtbare Geschichte. Weißt du, ich kann mich noch sehr gut an Melanie, seine Frau, erinnern. Sie war traumhaft schön, einfach atemberaubend. Afra und dieser leibhaftige Engel gaben ein wirklich interessantes Paar ab. Meine Güte, Sophie, überleg nicht länger! Millionen von Fans, besonders natürlich die Frauen, würden dich um diesen Job beneiden.“
    Sie lachte und winkte ab. „Wie ich schon sagte, ich stehe nicht besonders auf diese allürenbeladenen Popstars. Gib mir eine Nacht, okay?“
    „Gut. Schlaf meinetwegen drüber, wenn es dir hilft. Sobald du deine Entscheidung getroffen hast, gib mir Bescheid. Ich kümmere mich dann um den Rest.“
    Sophies Hand lag bereits auf der Türklinke, als sie sich noch einmal zu Johannes Kramer umdrehte. „Sag mal, wer würde eigentlich meine Aufgaben übernehmen, solange ich …“
    „Brenner.“
    „Oh Hannes!“
    „Ich weiß, du hältst nicht sehr viel von ihm, aber er ist der Einzige, der zurzeit noch Luft hat.“
    „Jürgen Brenner ist in meinen Augen nun mal ein karrieregeiler Schweinehund. Sollte ich diese Sache tatsächlich in Angriff nehmen, musst du ihn im Auge behalten. Es würde gerade noch fehlen, dass der Typ mir meine Kolumne kaputt schreibt oder sich gar mit meinen Informanten im Rathaus anlegt.“
    „Er mag zwar karrieregeil sein, wie du es ausdrückst, aber er ist ein erfahrener Journalist. Mach dir keine Sorgen, er wird dich ordentlich vertreten, glaub mir.“
    Sobald sie das Büro ihres Chefs verlassen hatte, marschierte Sophie auf direktem Weg zum Fahrstuhl und fuhr in den Keller des Hauses. Dort befand sich das Archiv des Magazins. Stefanie Bartels, die langjährige Archivarin, lächelte ihr erfreut entgegen. „Hallo, Sophie! Was verschlägt dich denn in meine dunklen Gefilde?“
    „Hi, Steffi. Ich brauche sämtliche Unterlagen über Constantin Afra. Alles, was du über ihn auftreiben kannst. Wenn es dir nicht allzu viel Mühe macht, am liebsten noch heute Nachmittag.“
    Stefanie verdrehte theatralisch ihre himmelblauen Augen. „Ah, der süße Conny … Warte einen Augenblick.“ Ihre Tastatur begann zu klappern. „Ist nicht sehr viel da, aber … nun ja. Ich schicke dir den Kram rauf. Sagen wir, du hast ihn in spätestens zwanzig Minuten auf deinem Schreibtisch. Wie ich dich kenne, hättest du am liebsten CDs, oder?“
    Sophie lächelte ihre Kollegin dankbar an. „Das wäre super. Du bist ein Engel, Steffi. Danke!“
    Bereits nach einer knappen Viertelstunde kam der Botenjunge in Sophies kleines Büro und legte ihr die Datenträger auf den Schreibtisch. Es waren drei CDs, die der Reihe nach nummeriert und auch mit den entsprechenden Jahreszahlen versehen waren. Sobald sie wieder allein in ihrem Büro war, schob sie die erste CD in das Laufwerk ihres Rechners. Entspannt lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und griff nach ihrem Kaffeebecher.
    Die ersten, frühen Berichte überflog sie nur. Sie enthielten Informationen, die allgemein bekannt waren. Der blutjunge Constantin Afra wurde als Wahnsinnstalent mit einer angeborenen Musikalität und einer unverwechselbaren Stimme beschrieben. Es gab nicht eine einzige schlechte Kritik. Auftritte im Fernsehen, Konzerte und Aufnahmen – alles wurde sehr bejubelt. So ging es zunächst auch auf der zweiten CD weiter. Sophie fand Fotos, die Afra mit diversen Frauen zeigten. Sie alle waren damals bekannte Fotomodelle oder junge aufstrebende Schauspielerinnen. Schließlich sah man ihn dann nur noch in Begleitung seiner späteren Ehefrau. Es gab Bilder von Konzerten und sogar einige Interviews. Dann folgten zwei Fotos von Afras Hochzeit. Sophie betrachtete eine Weile die beiden Bilder, die das Brautpaar direkt nach der Trauung vor einem riesigen Kirchenportal zeigten.
    Melanie Afra war auf den Aufnahmen in der Tat wunderschön. Hochgewachsen, fast so groß wie ihr frischgebackener Ehemann. Sie hatte die Figur einer Fitnesstrainerin und die nahezu hüftlangen blonden Rauschgoldlocken eines klassischen Weihnachtsengels. Glücklich lachend blickte sie Constantin Afra an, und
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