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Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer
Autoren: KIM LAWRENCE
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schämte sich für ihre Naivität. Hier ging es gar nicht nur um Reputation, sondern um den Erhalt der Firma. War sie wirklich nicht mehr als ein verwöhntes Gör aus reichem Elternhaus, das sich noch nie ernsthafte Gedanken um ein eigenes Auskommen hatte machen müssen? Verlegen schob Sophie ihre eigenen Befindlichkeiten zur Seite.
    „Und einen persönlichen Termin mit Marco Speranza kann man nicht so einfach verschieben!“, setzte Amber in ihrer Verzweiflung noch nach.
    „Das verstehe ich“, erwiderte Sophie ruhig. „Okay, ich werde fliegen.“
    Eine halbe Stunde später betrat sie das Studio und suchte mit Ambers fernmündlicher Unterstützung sämtliche Papiere und Entwürfe zusammen. Sie verstaute alles in ihrem Handgepäck, um die Unterlagen während des Flugs zu studieren.
    „Die Idee verkauft sich von allein“, versicherte ihr Amber, ohne darüber nachzudenken, dass dies vielleicht nicht die optimale Motivation für eine junge, engagierte Mitarbeiterin sein könnte.
    „Isabella, es gibt genügend Frauen, die einen Monat nach der Geburt wieder an ihrem Schreibtisch sitzen, es sei denn, sie hatten einen Kaiserschnitt, was bei Ihnen ja nicht der Fall war.“
    Angesichts einer derartigen Dreistigkeit lachte seine PA kurz auf. „Tja, aber leider bin ich nicht Superwoman . Ich brauche meine sechs Monate Auszeit, und danach können wir uns gern über flexible Arbeitszeiten unterhalten.“
    Verdammt! Diese Frau schaffte es immer wieder, Marco von ihrem Standpunkt zu überzeugen! Aber wie sollte er nur ohne sie zurechtkommen?
    Verstimmt beendete er das Telefonat, stieg aus seinem Wagen, betrat das ultramoderne Bürogebäude und steuerte auf den Lift zu.
    Seine neue Sekretärin Elisa hatte offenkundig Angst vor ihm, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn sie das zu mehr Effizienz angetrieben hätte. Doch das war leider nicht so. Sie plapperte nervös drauflos, sobald sie ihn sah, allerdings so leise, dass er kaum ein Wort verstand. Dabei sah sie aus, als wäre er der böse Wolf und wolle sie auffressen.
    Um die Situation noch weiter zu komplizieren, schien sein Schützling Francesco sich zu allem Überfluss auch noch in Elisa verliebt zu haben!
    Liebe!
    Marco konnte das Wort nicht einmal aussprechen, ohne zu schaudern. Am Arbeitsplatz hatte dieses fragwürdige Thema schon gar nichts zu suchen. Geschäfte liefen am besten in einer strikt unpersönlichen Umgebung. Während er aus Francesco einen fähigen Finanzexperten machte und ihn in jeder Beziehung förderte, hatte Marco peinlichst darauf geachtet, ihn nie mit seinen privaten Belangen zu belasten.
    Was seine Angestellten in ihrer Freizeit machten, interessierte ihn wenig oder überhaupt nicht. Doch sobald ihre Liebesaffären drohten, die Arbeit zu beeinträchtigen, verstand er keinen Spaß.
    Als er das Büro betrat, unterbrach Francesco sein Gespräch mit Elisa, deren Finger bewegungslos auf der Tastatur des PCs lagen. Marco schaute nur flüchtig in ihre Richtung, während er auf eine Magnetwand zusteuerte, die mit Dokumenten gespickt war. Sowohl seine grimmige Miene als auch die angespannte Körperhaltung zeugten von extremer Ungeduld.
    Nachdem er einige Schriftstücke studiert und eines von der Wand genommen hatte, drehte er sich abrupt um. „Waren wir verabredet, Francesco?“
    „Nein.“
    Darauf schwieg Marco und wartete mit erhobenen Brauen auf eine Erklärung des jungen Mannes. Dieser fühlte sich ganz offensichtlich unbehaglich unter dem kühlen Blick, hielt ihm aber stand, was seinem Boss ein widerwilliges Lächeln entlockte. Sein Zögling war ein Romantiker, aber er stand seinen Mann, wenn es darauf ankam. Was sollte Marco auch mit einem möglichen Geschäftspartner anfangen, der sich von ihm einschüchtern ließ?
    Sein Lächeln erlosch, als er sich der errötenden jungen Frau zuwandte. Unsicherheit und Inkompetenz irritierten ihn einfach. „Ich möchte in den nächsten zwei Stunden nicht gestört werden“, erklärte er.
    „Oje!“, erwiderte Elisa darauf nur.
    Marco hatte schon die Tür zu seinem Privatbüro geöffnet. „Oje?“, fragte er über die Schulter zurück.
    Francesco räusperte sich umständlich. „Es gibt da ein kleines Problem, Marco. Ihr zwei-Uhr-dreißig-Termin ist hier seit …“ Er schaute auf seine Uhr. „… exakt zwei Uhr dreißig.“
    „Hatte ich nicht angeordnet, den Termin zu verschieben?“
    „Das haben wir versucht, Miss Balfour aber nicht rechtzeitig erreichen können. Offenbar hat sie ihr Handy
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