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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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das Schloss geworfen?“, fragte Sam, der nur allzu gut um Arrows Grübeleien wusste, ablenkend.
    „Noch nicht. Ich bin ja gerade erst angekommen und konnte mich auch noch nicht einmal richtig von den Strapazen meiner Höllenfahrt erholen.“
    „Nun, dann denke ich, dass eine kleine Besichtigung jetzt genau das Richtige für dich sein wird. Das bringt dich auf andere Gedanken.“
    „Aber ich habe den Elfen noch gar nicht den Grund für unsere Anwesenheit erklärt.“
    „Das werde ich für dich übernehmen“, winkte Sam ab.
    „Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn ich dabei bin?“, entgegnete sie stirnrunzelnd. „Immerhin hat man mich genau deshalb vorausgeschickt.“
    „Arrow“, sagte Sam mit ernster Stimme, „Elvar, Dagur Sindri und ich kennen uns schon seit so langer Zeit, dass unsere Verbindung weit über die Grenzen einer normalen Freundschaft hinausgeht. Vertraue mir. Was das angeht, wird deine Anwesenheit nicht von Belang sein. Schau dich ein wenig um und such dir einen Platz, an dem du dich ausruhen kannst.“
    Arrows Augen verengten sich, denn mit dem letzten Satz hatte Sam ihr verraten, warum sie wirklich als erste bei der Schlossanlage eintreffen sollte. Ihre Familie wollte ihr den Stress des Einzuges der Mitreisenden ersparen. Nach all den kräftezehrenden Ereignissen der vergangenen Monate sollte sie sich eine Pause gönnen und sich einfach nur zurücklehnen.
    „Keylam will, dass du mich da raushältst, richtig?“, schlussfolgerte sie.
    Sam erwiderte nichts, was sie darin bestätigte, mit ihrer Vermutung richtig zu liegen.
    Für gewöhnlich hätte es Arrow verärgert, derart behütet zu werden. Da sie jedoch wusste, dass sich Keylam, Anne und eigentlich auch alle anderen diesbezüglich ohnehin gegen sie verschworen hatten, machte es wenig Sinn, sich dagegen zu sträuben. Früher oder später würde ihr so oder so der Wind aus den Segeln genommen werden und dann wäre die ganze Mühe vergebens gewesen. Also ließ sie resignierend ihre Schultern sinken und wandte sich ohne weitere Widerrede dem Schloss zu.
    Den Eingang zierte ein Tor aus Eis, welches sich wie von Zauberhand öffnete. Anfangs fühlte sie sich von dieser eigenständigen Magie irritiert, doch nachdem sie das Innere erblickte, brachte es sie derart zum Staunen, dass sie ihre Bedenken ebenso schnell wieder vergaß.
    Die Eingangshalle war atemberaubend schön. Genau wie außen bestand auch das Innere des Schlosses vollkommen aus Eis und Schnee. Prunkvolle Kronleuchter mit Kristallen, die wie kleine Schneeflocken aussahen, hingen von der Decke und auch an den Wänden waren wundervoll gearbeitete Kerzenhalter angebracht. Eissäulen, die große, gefrostete Flammen in sich bargen und wie Laternen anmuteten, erstreckten sich durch den unglaublich weitläufigen Raum, der an einen Ballsaal erinnerte. Hier waren noch nicht einmal Wandspiegel vonnöten, um diese Halle größer erscheinen zu lassen, denn sie hatte ohnehin unbeschreibliche Ausmaße. Ein großer Brunnen befand sich in der Mitte und wurde von einer atemberaubenden Eisskulptur in Form eines Hippokamp geziert. Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine große offene Treppe, die von kunstvollen Balustradengeländern gesäumt war, auf die nächste Etage. An den Wänden befanden sich hier und da Reliefs paradiesisch schöner Landschaften.
    „Gefällt dir unsere neue Bleibe?“, fragte Samuel, der sich lautlos und ganz unbemerkt auf Arrow zu bewegte.
    „Es ist atemberaubend“, entgegnete sie mit leuchtenden Augen.

    Während der Erkundung des Schlosses fiel es Arrow schwer, sich für eines der Zimmer zu entscheiden. Jedes war schöner als das andere und mit den faszinierendsten Eisskulpturen geschmückt. Sogar die Wände waren alle einzigartig. Jede von ihnen beherbergte ein großes Relief aus Schnee, das hinter einer dicken, kristallklaren Eiswand eingeschlossen war. Mal zeigte es eine Landschaft, mal ein Fabelwesen und mal eine Begebenheit aus den Geschichten, die man sich in dieser Welt erzählte, von denen jedoch niemand zu sagen vermochte, ob sie sich tatsächlich einmal so ereignet hatten. Doch neben all der Kunst waren die Räume auch mit Kaminen ausgestattet, die Arrow zunächst skeptisch beäugte. Sam versicherte ihr jedoch, dass ein Kaminfeuer im Schloss nichts zum Schmelzen bringen würde, da die schützende Magie an diesem Ort allgegenwärtig war.
    Als sie beinahe alle Zimmer besichtigt hatte, betrat sie schließlich eines, in dem sie sich vom ersten Schritt an
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