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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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kann doch auch jemand anders übernehmen. Wie wäre es mit meinem Bruder oder Keylam?“
    „Die bleiben schön hier und achten darauf, dass uns kein Finsterling einen Strich durch die Rechnung macht!“, winkte er ab. „Ach ja, du solltest übrigens gut darauf aufpassen, dass du nicht irgendwann ohne die Schneewölfe durch das Labyrinth spazierst. Sie sind die einzigen, die sich in diesen Gängen auskennen und ohne ihre Hilfe hat noch keiner hier wieder rausgefunden. Also halte dich lieber gut fest.“
    „Aber Neve könnte doch auch die Erste sein!“, sträubte sich Arrow, die Smitts Hinweis nur am Rande mitbekommen hatte.
    „Die hat dankend abgelehnt. Ach ja, es wäre vielleicht noch sinnvoll, zu erwähnen, dass Frostelfen zwar unsere Sprache verstehen, sie selbst aber äußerst selten nutzen. Wie viele Lebewesen dieser Welt verständigen sie sich über die Körpersprache. Also achte auf ihre Gestik, Mimik und alles, was sie sonst noch so tun.“
    „Augenblick mal ... Das wird mir jetzt gerade alles ein bisschen viel. Immerhin bin ich von uns allen diejenige, die am wenigsten über die Sitten und Bräuche der hier ansässigen Kulturen bescheid weiß. Und was die Körpersprache angeht, gibt es hier mindestens ein Dutzend Leute, die diese Art der Kommunikation weitaus besser beherrscht, als ich es tue. Demzufolge lehne ich ebenfalls dankend ab. Wenn Neve das kann, wird mir diese Option ja wohl auch zustehen.“
    Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen verschränkte der Zwerg seine Arme. „Also mal ganz im Ernst, ich weiß überhaupt nicht, warum du dich so zierst. Sonst willst du doch auch immer die erste Geige spielen. Jetzt wird dir diese Möglichkeit widerstandslos gegeben und nun ist dir das auch wieder nicht recht. Hab dich doch nicht so.“
    Arrow funkelte ihn zornig an. Sie hasste es, sich von dem einfältigen Wicht immer wieder derart provozieren zu lassen, trotzdem gab sie nach. Schwäche zu zeigen gehörte nicht unbedingt zu ihren bevorzugten Eigenschaften, und so übergab sie ihren Sohn schließlich an Keylam. „Würdest du ihn bitte zu Anne auf den Schlitten bringen? Jeder Schritt mit diesen blöden Dingern unter meinen Schuhen und ihm in meinen Armen wäre eine nicht wieder gutzumachende Dummheit.“
    „Was denn nun?“, stichelte Smitt sie herablassend noch weiter an. „Seit wann gibst du den kleinen Schreihals so einfach ab? Ich dachte, du wärst eine gute Mutter.“
    „Das ist sie auch“, entgegnete Keylam nüchtern. „Gerade deshalb übergibt sie ihn ja in Annes Obhut. Sobald du sie einmal auf Schlittschuhen gesehen hast, wirst du wissen, worauf sie hinaus will.“
    Arrow bedachte Keylam mit einem tadelnden Blick. „Vielen Dank, dass du mir derart schamlos in den Rücken fällst.“ Dann wandte sie sich an Smitt. „Und du brauchst gar nicht so dämlich zu grinsen. Man sieht sich immer zweimal im Leben.“
    „Na wenn das so ist, muss ich mir ja keine großartigen Gedanken machen“, winkte er ab. „So oft, wie wir uns schon gesehen haben, geht das weit darüber hinaus. Und nur mal so am Rande – mit Schlittschuhen macht man keine Schritte, sondern gleitet beziehungsweise schlittert. Daher kommt schließlich auch der Name. Dessen solltest du dir bewusst sein, so du nicht vorhast, dir deinen hübschen Hals zu brechen.“
    Mit einem Ruck zückte Arrow die Feldflasche, die sie an ihrem Mantel trug, und warf damit nach Smitt. Leider verfehlte das Geschoss sein Ziel und brachte Arrow außerdem noch aus dem Gleichgewicht, doch Keylam, der gerade zurück geeilt kam, schaffte es noch rechtzeitig, sie aufzufangen.
    „Na warte, du kleine Made!“, rief sie wütend.
    Smitt jedoch, der sich mit schallendem Gelächter über sie amüsierte, nahm ihre Worte schon gar nicht mehr wahr.
    „Warum macht es dir nur immer solch einen Spaß, meine Schwester zu ärgern?“, fragte Dewayne kopfschüttelnd, als der Zwerg an ihm vorbeimarschierte.
    „Na, weil sie sich so wunderbar ärgern lässt. Außerdem kommt sie so zur Abwechslung mal auf andere Gedanken. Das weiß hier jeder. Solange ihr ständig die Túatha Dé Danann im Kopf umherspuken, wird sie ohnehin nicht zur Ruhe kommen. Momentan sind die kleinen Provokationen meinerseits offenbar die einzige Ablenkung, die sie hat. Im Grunde übernehme ich damit nur Harolds Job. Früher hat es ihr immer großen Spaß bereitet, sich mit ihm anzulegen. Diese Tradition will ich an seiner Stelle gerne fortführen.“
    „Auch wieder wahr“, entgegnete Dewayne
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