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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot
Autoren: Leah Moorfeld
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erz ählen, er hätte die beiden auf dem Gewissen?
    « Das glaube ich nicht! Außerdem, welchen Grund sollten sie haben, die beiden umzubringen?»
    « Herr Angelus hat mich erkannt und gedroht, mich der Polizei auszuliefern. Ich habe angeboten, mich am nächsten Tag selbst der Polizei zu stellen, aber stattdessen habe ich einfach in der Nacht die Bremskabel des Autos zerschnitten. Es war ganz einfach und ich es hat besser funktioniert, als ich zu Hoffen wagte.»
    Das raubt mir die Sprache. Kein Funke von Mitleid oder Reue schwingt in seinen Ausf ührungen mit.
    « Die Polizei hat das Auto nicht einmal untersucht diese Idioten!», fährt er ungerührt fort.
    « Und was haben sie neulich nachts in der Firma gesucht, als ich sie überrascht habe?»
    « Na, die einzige Spur, die zu mir führt! Die Spur, die sie offensichtlich verfolgt haben, sonst wären sie nicht hier!»
    Damit hatte er jetzt auch gestanden, der maskierte Besucher gewesen zu sein, der mich fr üh morgens im Büro verfolgte.
    « Ihre Visitenkarte!»
    Ich trat einen weiteren Schritt zur ück. Ein dicker Tropfen platschte mir auf den Kopf.
    « Und weshalb sitzen sie jetzt nicht mit all dem Geld auf den Bahamas, sondern hier in dieser Hütte?»
    « Weil ich die Jagd und dieses Jagdhaus liebe und weil ich nicht so blöd bin, die Polizei auf mich aufmerksam zu machen, indem ich große Geldmengen kurz nach dem Betrug über die Grenze zu schleppen.»
    Ein weiterer Tropfen trifft Herrn Wartburg auf die Nase.
    «Ich denke, es ist Zeit, der Sache hier ein Ende zu bereiten und mich nun tatsächlich auf die Bahamas zu verziehen!», sagt er und hebt sein Gewehr zum Schuss an. Panik ergreift mich und ich weiche einen weiteren Schritt zurück. Aus den Augenwinkeln sehe ich jemanden auf uns zu rennen. Der nun heftige Wind verschluckt jegliche Geräusche. Ich wage nicht den Kopf zu drehen, um Wartburg nicht darauf aufmerksam zu machen. Immer mehr große Tropfen prasseln auf uns herab.
    « Drehen sie sich um!», schreit Wartburg um den Wind zu übertönen. Anscheinen fällt es ihm doch schwer, jemanden zu erschießen, der ihm direkt in die Augen sieht, aber den Gefallen, mich auch noch hinterrücks zu erschießen tue ich ihm sicherlich nicht. In dem Augenblick, als die rennende Gestalt uns fast erreicht hat, bemerkt auch Herr Wartburg den Mann und dreht sich erschrocken um. Aber da springt jemand auf ihn und reißt ihn zu Boden! Das Jagdgewehr fliegt davon und ich sehe, wie Tino Herrn Wartberg niederdrückt. Ich greife nach dem Gewehr, da windet sich Herr Wartberg mit einer geschickten Drehung aus Tinos Griff, wirft ihn zu Boden, springt auf die Füße und rennt davon. Wir sehen ihm nach und ich will mit der Waffe hinterher, aber Tino steht auf und hält mich zurück. Da kommen plötzlich Polizeibeamte den Weg entlanggelaufen und nehmen den verdutzten Herrn Wartburg in Empfang. Der Regen schickt nun immer mehr dicke Tropfen herab. Ich will Tino in die Arme fallen, aber er blitzt mich böse an.
    « Was ist los?», frage ich verdutzt.
    « Das frage ich dich! Erst schläfst du mit mir und dann zieht dein Ex wieder bei dir ein!», platzt er wütend heraus.
    Ein Donner kracht laut in meinen Ohren, aber es ist mir egal. In mir kocht unb ändige Wut auf.
    « Das traust du mir zu, ja!», schreie ich ihn an.
    « Du beschimpfst und ignorierst mich monatelang, weil du glaubst ich hatte etwas mit deinem Vater.» Ich weiß, dass ich mit den Monaten übertreibe, aber das ist mir egal, ich bin so richtig in Fahrt. «Dann klären wir das, haben den heißesten Sex meines Lebens und bloß weil du Marcus mit Koffern vor meiner Tür siehst, glaubst du er zieht wieder bei mir ein! Es ist dir nicht einmal in den Sinn gekommen, mit mir darüber zu sprechen! Stattdessen rufe ich verzweifelt bei dir an, mache mir Sorgen, ob dir oder deiner Schwester etwas schlimmes passiert ist! Du verdammter Idiot! Wenn du es genau wissen willst, ich habe Marcus mitsamt seinen blöden Koffern wieder vor die Tür gesetzt und zum Teufel geschickt! Dann rettest du mich vor diesem Irren hier, um mir dann ...» Ich hole tief Luft, um mit meiner Standpauke fortzufahren, aber da zieht mich Tino in seine Arme und küsst mich, dass mir der Atem stockt. Augenblicklich ist meine Wut verraucht, als hätte es sie nie gegeben. Meine feuchten Lippen verzehren sich nach ihm. Der warme Regen prasselt nun in dicken Tropfen wie eine grobe Dusche auf uns herab. Das Wasser fließt über unsere Körper und kurz darauf trieft unsere
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