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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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vorbei und küsste ihn mit diesem sinnlichen Mund, er aß mit Karla beim Italiener: Das Fleisch war mit Lorbeer gewürzt, er pfiff sich nach getaner Arbeit daheim einen Film aus der Erwachsenen-Ecke rein: Der Halbelf trat vor den Bildschirm und verdeckte das Szenario, sodass es rasch vergessen war. Wahrscheinlich war er einfach viel zu lange schon allein. Sein Ex-Freund Justus hatte ihn vor einem knappen Jahr Knall auf Fall für einen anderen sitzen lassen, etwas in Wilhelm knabberte noch immer daran. Mit Karla hatte er immerhin jemanden zum Ausheulen gehabt, die Erfahrung, von der Person, die man liebte und der man vertraute, so behandelt worden zu sein, ließ sich nicht einfach eigenständig wegtherapieren. Seitdem hatte es hier und dort mal einen One-Night-Stand gegeben, aber langfristig erfüllend war das auch nicht gerade. Dennoch tat er sich schwer damit, so bald wieder jemandem über den Weg zu trauen, geschweige denn danach zu suchen. Sein Bett war also üblicherweise genauso leer wie sein Herz, und jetzt schlich sich ständig ein imaginärer Elf ein, um sich zwischen den Laken zu räkeln, dass dieses Tattoo sich nur so wand. Die Lektion, die er ihn gelehrt hatte, konnte er inzwischen selber mehr als nur gebrauchen. Es erheiterte einen nur mäßig, wenn man an einem Montagmorgen im Büro saß und man niemandem damit auf den Ohren liegen konnte, dass man fatalerweise Muskelkater im rechten Arm habe, wenn man nicht zwangsläufig einen Haufen blöder - und völlig zutreffender - Sprüche hören wollte.
     
    Dann, nach ein paar Wochen, ließ es sich nicht mehr vermeiden. Lorbeerblatt hatte immense Fortschritte gemacht, jedermann in der Wohneinrichtung war entzückt von ihm. Es war gelungen, ihn in einer Reintegrationsmaßnahme unterzubringen, eine Gärtnerei würde ihn beschäftigen und, wenn er sich bewährte, ausbilden. Lorbeerblatt schien inzwischen ein distanzierteres Verhältnis zu Blumen entwickelt zu haben, aber die Tätigkeit als Gärtner schien ihn durchaus zu locken. Nun ja, als Elf war er da wahrscheinlich auch besser aufgehoben als unter Brummifahrern, Gerüstbauern oder KFZ-Mechanikern. Bevor es losgehen konnte, war es an Wilhelm, in Rücksprache mit den an ihn getragenen Prognosen der Kollegen aus der betreuten Wohnanlage, einen Abschlussbericht zu verfassen - und dazu musste er mit ihm sprechen. Persönlich.
     
    An einem sonnigen Freitagmittag, der Dienstschluss lag nicht mehr weit, marschierte also ein inzwischen bekleideter Lilian Lorbeerblatt erneut bei ihm ein. Sein Haar war noch immer tiefgrün, aber inzwischen zu einem dicken, gepflegten Zopf gebunden, der ihm lang den Rücken hinunter fiel. Er trug ein weites braunes T-Shirt und eine ebensolche Stoffhose, sodass er ein wenig aussah wie ein Baum, und lächelte beim Eintreten Wilhelm freundlich an. Wilhelm gab sich einen Ruck, stand auf und reichte ihm die Hand. Dieses Mal ergriff er sie, das hatte er offenbar inzwischen gelernt.
    "Herr Lorbeerblatt", grüßte er ihn. "Es ist schön zu sehen, dass es Ihnen gut zu gehen scheint. Sie haben ja immense Fortschritte gemacht!"
    "Vielen Dank, Herr Wagner - das schulde ich ja Ihnen", erwiderte der andere aufrichtig charmant und setzte sich auf Wilhelms einladende Geste hin auf seinen Platz auf der inzwischen von Wilhelm an einem Wochenende klammheimlich generalgereinigten Couch.  "Gern geschehen", nickte Wilhelm und platzierte sich auf seinem Sessel.
    Lorbeerblatt schlug die Beine übereinander, wie er es bereits bei seinem ersten Auftritt hier getan hatte, aber dieses Mal verdeckte der Stoff die Details. Außergewöhnlich schön war er noch immer, aber so ging es halbwegs. Unter dem Ausschnitt seines Hemdes kringelte sich der Ausläufer einer Ranke am Hals empor und lockte Wilhelms Gedanken dazu, den Rest der Tätowierung gedanklich zu rekonstruieren, was zu unterdrücken ihm nicht ganz gelang. Wie auch immer er es geschafft haben mochte, Lorbeerblatts Haar wies keinen Ansatz seiner nachwachsenden echten Haarfarbe auf, es war durch und durch tiefgrün wie auch seine Brauen und ... andere Körperhaare, die man gerade nicht sah. Die Betreuer aus der Einrichtung hatten Stein und Bein geschworen, dass Lorbeerblatt kaum Gelegenheit zum Nachfärben gehabt und dass sein Haar eventuell von Natur aus diese Farbe habe, aber das hielt Wilhelm nach wie vor für recht unrealistisch. Vielleicht mit Pflanzenfarben aus der Natur.? Nein, kein Mensch hatte grüne Haare. Aber Elfen vielleicht schon ... Er verbat sich
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