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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Autoren: Linda Howard
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murmelte er und schob ihr den zweiten Ordner hin. „Hier findest du die Informationen, die dir kein Detektiv bieten könnte.“
    Elizabeths Interesse war sofort geweckt. Sie schlug den Ordner auf. Die Dokumente darin waren Kopien und Briefe. Sie las einen Briefkopfund sah Quinlan überrascht an. „Ist das von der Regierung?“
    „Ich habe einen Freund gebeten, diese Dokumente über meinen Lebenslauf, meine Aufgaben und Tätigkeiten zusammenzustellen. Sie enthüllen keine Staatsgeheimnisse, sind aber um meinetwillen geschützt und niemandem sonst zugänglich. Ich hätte den Computercode knacken können, doch das ist strafbar. So hat es eine Weile gedauert, bis alle Papiere vollständig waren.“
    „Was genau hast du getan?“, fragte Elizabeth und war sich gar nicht mehr sicher, ob sie es wirklich wissen wollte. Nachdem seine Verschwiegenheit sie enttäuscht hatte, war sie jetzt, da sein Leben offen vor ihr lag, nicht unbedingt versessen darauf, alle Einzelheiten zu erfahren. Vielleicht war Quinlan mehr als einmal in Lebensgefahr gewesen … und das würde ihr neue Albträume verschaffen.
    „Nichts, was in Hollywood-Krimis vorkommt“, versicherte er lächelnd.
    „Wie schade. Warst du etwa kein Geheimagent?“ In Wirklichkeit war sie sehr erleichtert.
    „Das ist auch so ein Filmausdruck. Nein, ich war nicht im Regierungsauftrag im Außendienst tätig. Ich sammelte Informationen, entwickelte Überwachungs- und Sicherheitssysteme und arbeitete mit Antiterroreinheiten zusammen. Es war nicht die Art von Arbeit, die man mit Kumpeln am Stammtisch bespricht.“
    „Das kann ich verstehen. Du hast dir angewöhnt, nicht über dich und deinen Job zu reden.“
    „Es war mehr als eine Angewohnheit, nämlich absolut notwendig, Menschenleben konnten davon abhängen. Ich rede immer noch nicht darüber, weil ich nach wie vor Leute kenne, die für die Regierung und den Geheimdienst arbeiten. Informationen sind ein großer Vorteil für eine Regierung, können aber auch gefährlich werden.“
    Elizabeth tippte auf den Ordner. „Warum zeigst du mir das?“
    „Weil ich dir vertraue“, antwortete Quinlan. Dann lächelte er wieder. „Und weil du mir nicht geglaubt hättest, wenn ich einfach gesagt hätte: ‚Ich darf nichts über mich erzählen, es geht um streng vertrauliche Regierungsangelegenheiten.‘ Du hättest mich ausgelacht und für einen Angeber gehalten.“
    Elizabeth blätterte ein paar Seiten durch und überflog den Inhalt. „Du hast Recht. Ich hätte dir nicht geglaubt. Die meisten Menschenbeschäftigen sich nicht mit dieser Art Arbeit.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Wie ich schon sagte, habe ich ein naturwissenschaftliches College besucht, ich war Experte in technischen Dingen.“
    „War?“, fragte sie skeptisch. „Das bist du doch immer noch. Nur jetzt arbeitest du für dich statt für die Regierung.“ Ihr kam ein Gedanke. „Die Leute, die du einstellst. Haben die auch –“
    „Einige von ihnen“, gab er zu.
    „Wie der Rennradfahrer?“
    Quinlan lachte. „Ja, wie der Rennradfahrer. Denkst du etwa, ich würde jemanden, der so aussieht, einstellen, wenn ich ihn nicht persönlich kenne? Der zum Beispiel war im Außendienst tätig.“
    „Suchen sie Arbeit bei dir, wenn sie beim Geheimdienst ausscheiden?“
    „Nein, so ist das nicht. Ich bin keine Endstation für ausgebrannte Regierungsangestellte. Ich behalte Leute im Auge, trete mit ihnen in Verbindung und erkundige mich, ob sie Interesse haben, für mich zu arbeiten. Die meisten von ihnen führen ein sehr normales Leben und wechseln eigentlich nur von einem Computerjob zum anderen.“
    Elizabeth schloss den Ordner und schob ihn weg. Quinlan sah sie beunruhigt an. „Willst du den Inhalt nicht lesen?“
    „Nein. Ich muss nicht jede Einzelheit aus deinem Leben wissen. Ein kurzer Überblick reicht.“
    Er holte tief Luft und lehnte sich zurück. „Okay. Das ist dann alles. Mehr kann ich nicht tun. Ich kann dir nicht beweisen, dass ich dich niemals so behandeln werde, wie Landers es tat. Ich weiß das. Aber du bist diejenige, die mir glauben muss. Elizabeth, Darling, willst du mich heiraten?“
    Sie konnte nicht anders und lachte lauthals. Das war zwar keine gebührende Antwort auf einen Heiratsantrag, aber Tom Quinlans Hartnäckigkeit war einfach zu typisch. Er würde ihr die Frage wahrscheinlich jeden Tag stellen, bis sie ihm die Antwort gab, die er hören wollte … Doch anstatt sich wie früher bedrängt zu fühlen, gefiel Elizabeth jetzt sogar
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