Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
fallen.
    „Die Situation hat sich nicht geändert“, sagte sie schließlich.
    „Verdammt noch mal, Elizabeth!“ Er sprang erregt auf. „Willst du im Ernst behaupten, dass ich Landers ähnlich bin?“
    „Du bist sehr dominant.“
    „Du liebst mich.“
    „Damals dachte ich auch, dass ich Eric liebe. Was ist, wenn ich mich wieder irre?“ Sie blickte ihn aus großen Augen starr an. „Du weißt nicht, wie schrecklich alles war, weil du es nicht selbst erlebt hast. Lieberwürde ich sterben, als so etwas noch einmal durchzumachen. Kann ich riskieren, dir eine Chance zu geben? Ich kenne dich immer noch nicht so gut, wie du mich kennst. Du bist so verschwiegen, dass ich nicht ahne, wer du wirklich bist. Wie soll ich dir vertrauen, wenn ich zu wenig von dir weiß?“
    „Und wenn du es wüsstest?“, fragte er barsch. „Wenn du alles wüsstest, was es über mich zu wissen gibt?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete sie, dann sahen sie einander an und fingen an zu lachen. „Es steckt viel oder wenig Information in ein paar kurzen Sätzen.“
    „Wenigstens wissen wir, was wir meinen“, sagte Quinlan, und Elizabeth seufzte. Danach lachten beide wieder. Aber schnell wurde Quinlan ernst, strich Elizabeth eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn und umfasste ihren Nacken. „Lass mich noch einen Versuch wagen“, bat er nachdrücklich. „Vielleicht kann ich deine Meinung doch ändern.“
    „Soll das heißen, dass du es nicht weiter versuchst, falls es misslingt?“, meinte sie trocken und musste über seinen Gesichtsausdruck lachen. „Oh, Tom, du hast doch keine Ahnung, wie man aufgibt, oder?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe noch niemanden so sehr haben wollen wie dich.“ Er lächelte gezwungen. „Aber wenigstens habe ich einen Fortschritt gemacht. Du nennst mich wieder Tom.“
    Er zog sich an, küsste sie ungestüm und ging zur Tür. „Ich komme so schnell wie möglich zurück. Denn ich will dir etwas zeigen, bevor du deine endgültige Entscheidung triffst.“
    Elizabeth lehnte sich gegen die Tür, nachdem er sie hinter sich geschlossen hatte. Endgültige Entscheidung? Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Für sie war die Entscheidung seit sechs Monaten endgültig. Warum wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie ihm ihre Gründe noch in fünf Jahren erklären musste, wenn er nicht die Antwort bekam, die er wollte?

9. KAPITEL,,
    A m Sonntagmorgen klingelte es kurz vor fünf Uhr an der Wohnungstür. Elizabeth stand schlaftrunken auf und schaute ungläubig auf ihre Armbanduhr. Sie hatte sie wieder aufgezogen, aber offensichtlich falsch eingestellt. Wer würde morgens um vier Uhr vierundfünfzig bei ihr läuten?
    „Quinlan“, murmelte sie und wankte über den Flur.
    Sie sah durch das Guckloch, um sicherzugehen. Kein Zweifel, da stand er. Gähnend entfernte sie die Kette und öffnete die Tür. „Hättest du nicht noch ein paar Stunden warten können?“, fragte sie ungehalten und ging voraus in die Küche, um Kaffee zu kochen. Wenn sie sich mit ihm auseinandersetzen wollte, dann musste sie erst mal wach werden.
    „Nein“, sagte er. „Ich habe nicht geschlafen, und ich will das hier hinter mich bringen.“
    Elizabeth hatte selbst wenig geschlafen. Nachdem Quinlan sie am letzten Morgen verlassen hatte, war sie rastlos durch die Wohnung gewandert und hatte sich auf nichts konzentrieren können. Es dauerte eine Weile, bis sie die Ursache erkannte, dann war es klar: Sie fühlte sich einsam. Quinlan war sechsunddreißig Stunden lang ununterbrochen mit ihr zusammen gewesen, hatte sie in den Armen gehalten, während sie schliefen, sich liebten, miteinander sprachen, sich stritten und lachten. Der Stromausfall hatte sie gezwungen, die Zeit gemeinsam zu verbringen. Dabei war eine große Vertrautheit zwischen ihnen gewachsen, die Elizabeth half, ihre Albträume und die Angst davor zu überwinden.
    Allein kam ihr das Bett zu groß, zu kalt und zu leer vor. Zum ersten Mal bezweifelte sie, dass ihre Entscheidung gegen Quinlan richtig gewesen war. Quinlan war ganz sicher anders als Eric Landers. Körperlich fühlte sie sich absolut geborgen und glücklich mit ihm. Zumindest diesbezüglich war sie überzeugt, dass er sie niemals verletzen würde.
    Es war die andere Seite seiner Persönlichkeit, die Elizabeth am meisten beunruhigte, seine Verschwiegenheit und die Sucht, alles unter Kontrolle zu haben. In gewisser Hinsicht konnte sie das sogar akzeptieren, da sie selbst großen Wert auf ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher