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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens
Autoren: Susan Wiggs
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lange?“
    „Er – oder sie – überprüft das Kennzeichen, um zu sehen, ob es auf der Fahndungsliste steht.“
    „Warum sollte es auf der Fahndungsliste stehen?“, fragte Claire. Der Wagen war auf Georges Namen gemietet, und Claire war offiziell als Fahrerin eingetragen worden.
    Dennoch machte sie irgendwas an seinem Gesichtsausdruck stutzig. Sie löste den Blick von dem Streifenwagen und schaute ihren Passagier an. „George!“, sagte sie mit einem warnenden Unterton in der Stimme.
    „Lassen Sie uns erst einmal hören, was der Officer zu sagen hat“, beschloss er. „Dann können Sie mich anschreien.“
    Auch wenn sie den sich nun nähernden Polizisten vorerst nur durch ihren Seitenspiegel sah, erregte er eine unbestimmte Furcht in Claire. Die gestärkte Uniform, die verspiegelte Sonnenbrille, der glatt rasierte, kantige Kiefer und die glänzenden Stiefel weckten in ihr den Wunsch, sich zu verstecken.
    „Führerschein und Fahrzeugpapiere.“ Das kam nicht als gebellter Befehl, sondern als höfliche Aufforderung.
    Ihre Finger fühlten sich blutleer an, als sie ihm ihren Führerscheinreichte. Auch wenn er vollkommen legal war, von dem reflektierenden Wasserzeichen auf der Vorderseite bis zu den Organspendeangaben auf der Rückseite, hielt sie den Atem an, während der Polizist ihn einer eingehenden Musterung unterzog. Sein Namensschild identifizierte ihn als Rayburn Tolley vom Avalon Police Department. George reichte ihr die Mappe, in der sich die Unterlagen der Mietwagenfirma befanden, und sie reichte die Mappe an den Polizisten weiter.
    Claire biss sich auf die Wange. Sie wünschte, sie wäre nicht hierhergekommen. Das war ein ganz großer Fehler.
    „Wo ist das Problem?“, fragte sie Officer Tolley. Die Nervosität in ihrer Stimme war unverkennbar, was sie ärgerte. Egal, wie viel Zeit vergangen war, egal, wie oft sie schon mit Polizisten zu tun gehabt hatte, sie würde ihre Angst vor ihnen nie mehr loswerden. Manchmal weckte sogar der Anblick eines Schülerlotsen die Panik in ihr.
    Er schaute grimmig auf ihre Hand, die zitterte. „Sagen Sie es mir.“
    „Ich bin nervös“, gab sie zu. Im Laufe der Jahre hatte sie gelernt, wann immer möglich die Wahrheit zu sagen. Es machte das Lügen einfacher. „Nennen Sie mich verrückt, aber es macht mich nervös, wenn ich von der Polizei rausgewinkt werde.“
    „Ma’am, Sie haben die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten.“
    „Wirklich? Es tut mir leid, Officer, das habe ich gar nicht bemerkt.“
    „Wo wollen Sie hin?“, wollte er wissen.
    „Ins Camp Kioga am Willow Lake“, schaltete George sich ein. „Und wenn sie zu schnell gefahren ist, ist das meine Schuld. Ich bin sehr ungeduldig, ganz zu schweigen davon, dass ich sie ständig ablenke.“
    Officer Tolley beugte sich leicht vor und warf durch das Fenster in der Fahrertür einen Blick auf den Beifahrersitz. „Und Sie sind …“
    „Langsam fühle ich mich von Ihnen belästigt.“ Georgeklang rechtschaffen empört.
    „Sie sind nicht zufällig George Bellamy, oder?“, fragte Tolley.
    „Der bin ich tatsächlich“, bestätigte George. „Aber woher wissen Sie …“
    „Indiesem Fall, Ma’am“, sagte der Polizist und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Claire zu, „muss ich Sie bitten, auszusteigen. Bitte behalten Sie Ihre Hände da, wo ich sie sehen kann.“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Das war der Augenblick, vor dem sie sich seit dem Tag fürchtete, an dem sie erkannt hatte, dass sie eine Gejagte war. Der Anfang vom Ende. Die Gedanken rasten, auch wenn sie sich wie eine mechanische Holzpuppe bewegte. Sollte sie sich fügen? Versuchen, zu fliehen?
    „Also wirklich, mein Lieber!“, sagte George. „Ich wüsste schon gerne, wieso Sie sich so sehr für uns interessieren.“
    „George, der Mann macht nur seinen Job.“ Claire hoffte, damit den Polizisten zu beruhigen. Sie bedeutete George, ruhig sitzen zu bleiben, und stieg dann ungelenk aus, wobei sie sich am Türgriff festhielt, um nicht die Balance zu verlieren.
    Tolley schienen Georges Fragen jedoch nicht das Geringste auszumachen. „Es gab einen Anruf auf dem Revier bezüglich Ihnen und Miss …“ Er schaute auf den Führerschein, der immer noch auf seinem Klemmbrett klemmte. „Turner. Der Anruf kam von einem Familienmitglied.“ Er warf einen Blick auf einen Zettel von der Größe eines Kassenbons, der ebenfalls auf seinem Brett klemmte. „Alice Bellamy“, sagte er.
    Claire schaute George fragend an.
    „Eine meiner
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